Blindlings prügeln mit EVZ-Morant
So tickt der Hockey-Bösewicht der NLA

Der Grat zwischen Härte und Dummheit ist beim Eishockey sehr schmal. EVZ-Hitzkopf Johann Morant tritt regelmässig daneben.
Publiziert: 14.09.2015 um 10:08 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:28 Uhr
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Da gabs auf die Mütze: Morant nach einer Schlägerei in der Champions League gegen Köln.
Foto: Geisser
Von Nicole Vandenbrouck

Mit den Fäusten von Johann Morant (29) haben schon so manche Gegner Bekanntschaft gemacht. Zu Saisonbeginn 2011 muss ZSC-Captain Mathias Seger von Morant, damals noch SCB-Verteidiger, einen brachialen Schlag ins Gesicht einstecken. Jochbeinbruch, vier Wochen out.

Der unrühmliche Höhepunkt seiner Prügel-Karriere: Im Playoff-Final 2012 knöpft sich Morant ZSC-Stürmer Cyrill Bühler vor. Im Rausch stösst der Franzose mit Schweizer Lizenz noch den Linienrichter um. Die drakonische Strafe: 14 Spielsperren. ZSC-CEO Peter Zahner nennt den Hobby-Kickboxer damals «Mann mit nur einer Hirnzelle».

Wer einen wie Morant verpflichtet, weiss also, welchen Typ er sich ins Team holt. Zug wollte seine Abwehr etwas böser machen, verständlich. Und schliesslich hat man im Umgang mit Hitzköpfen (Josh Holden) ja Erfahrung. Darum geht der EVZ das Risiko ein.

Die letzte Saison verpasste Morant wegen einer Knieverletzung praktisch vollständig. Auf der EVZ-Homepage ist über Morant nun zu lesen: «Mit seiner physischen Präsenz, der bekannten Härte und dem defensiv soliden Spiel ist Johann Morant für jeden Stürmer ein unangenehmer Gegner. Nur: Das hat er in den beiden letzten Jahren fast nie zeigen können.»

Nun, mittlerweile hat er es gezeigt. In der Champions Hockey League prügelt er sich mit einem Kölner blutig, kassiert eine Sperre. Und zuletzt die Dummheit gegen Davos: Nach einem Crosscheck an Gregory Sciaroni lässt er nicht vom HCDStürmer ab, schlägt ihm hinterrücks an den Kopf und reisst ihn um. Dusche für Morant, Wende im Spiel.

Diese Aktion dürfte ein Nachspiel haben. Als der Ex-Davoser Petr Taticek 2010 Josh Holden einen Nackenschlag versetzte, gabs als Konsequenz eine Sperre von acht Spielen.

Klubintern hat EVZ-Sportchef Reto Kläy seinem Spieler die Leviten gelesen: «Ich habe es mit Johann geklärt und gesagt, dass so etwas nicht hilfreich ist. Es ist ein Unterschied, Emotionen im richtigen Moment zu zeigen oder sich zu so etwas hinreissen zu lassen.»

Kläy: «Wir wollen keinen Klosterschüler aus ihm machen. Aber er bewegt sich tatsächlich auf einem schmalen Grat.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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