Damals dachte man, es sei erst der Anfang einer grossen Karriere, als Luca Cunti 2013 beim Schweizer WM-Silber-Coup von Stockholm dabei war. Seine Linie mit den Flügel Simon Bodenmann und Denis Hollenstein trumpfte vor allem zu Beginn des Turniers gross auf. Und Cunti war damals erst 23 Jahre alt. Ein Spieler mit Lastwagenladungen voll Talent.
Doch danach geriet seine Laufbahn ins Stocken. Verletzungen spielten eine Rolle, ein etwas belastetes Verhältnis zu Coach Marc Crawford ebenfalls, aber vor allem die Diskrepanz, die zwischen dem Versprechen seines Talents und der Lieferung auf dem Eis zu Tage trat.
Die hohen Erwartungen lähmten den begnadeten Center von der Zürcher Goldküste. Grosse Auftritt wurden immer seltener. Und in dieser Saison, die unter dem neuen Trainer Hans Wallson, die Chance zur Wende sein sollte, blieb er noch weiter unter seinem Vermögen. Der elegante Läufer flog nicht mehr übers Eis, sondern schlich mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf herum.
So war längst klar, dass er bei den ZSC Lions keine Zukunft mehr haben und keinen neuen Vertrag in Zürich erhalten würde. Nun hat er für die beiden kommenden Saisons bei Lugano unterschrieben. Die Tessiner haben ein, wohl nicht ganz billiges, Los gekauft. Da Geld im Land der Mantegazzas aber ohnehin kein Sorgenfaktor ist, können es die Bianconeri verschmerzen, wenn sich Cunti als Niete entpuppen sollte.
Spielt Cunti bald unter Bob Hartley?
Und sonst wird er vielleicht gar zum Hauptgewinn, wenn er einen Trainer hat, der sein Selbstvertrauen aufpoliert und ihn aufs Niveau seiner besten Jahre führt. Und wer weiss, vielleicht landet ja der derzeit arbeitslose Bob Hartley, der ihn bei den ZSC Lions rausbrauchte, dereinst unter den Palmen Luganos.
Die Frage, die sich nun den Zürchern stellt, lautet: Wie weiter mit Cunti? Bis Ende Saison steht er noch unter Vertrag. Zuletzt war er dreimal in Folge überzählig. Solange es keine Verletzungen gibt, hat es keinen Platz mehr für ihn.
Sollen die Lions Cunti jetzt schon ins Tessin schicken? Als mahnendes Beispiel könnte man den Fussball-Stürmer Armando Sadiku herbeiziehen, den der spätere Absteiger FC Zürich vor einem Jahr mit fatalen Folgen an den direkten Konkurrenten Vaduz auslieh.
Doch solche Ängste dürfen den Leader trotz der aktuellen Tabellenkonstellation (Lugano ist Achter…) nicht kümmern. Wenn man zum Schluss kommt, dass Cunti nur noch eine Belastung und nicht mehr von Nutzen fürs Team ist, sollte man den 27-Jährigen jetzt schon abgeben und so einen sechsstelligen Betrag einsparen. Es wäre nicht wie damals beim FCZ mit Sadiku eine Zeichen des Hochmuts, sondern mutig und konsequent. Und ein Vertrauensbeweis für die anderen Spieler im Team.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 23 | 25 | 46 | |
2 | Lausanne HC | 23 | 12 | 45 | |
3 | ZSC Lions | 21 | 22 | 43 | |
4 | SC Bern | 24 | 13 | 39 | |
5 | EHC Kloten | 23 | 4 | 38 | |
6 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
7 | EHC Biel | 23 | -2 | 34 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 21 | -15 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 23 | -12 | 28 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 21 | -12 | 27 | |
12 | SCL Tigers | 21 | -7 | 26 | |
13 | Genève-Servette HC | 19 | -3 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 22 | -35 | 18 |