Blick über die Bande zum neuen Strafen-Wahn
Zeit zur Besinnlichkeit!

Seit letztem Sonntag gilt im Schweizer Hockey ein neuer Tarif. Mitten in der Saison. Zur Unzeit. Das Problem können Klubs und Schiedsrichter nur gemeinsam lösen, findet BLICK-Eishockey-Chef Stephan Roth.
Publiziert: 23.12.2016 um 18:55 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 22:35 Uhr
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Die Hockey-Schiris stehen unter Beobachtung.
Foto: EQ
Stephan Roth

Die Verunsicherung ist grenzenlos in den Schweizer Stadien. Es hagelt Strafen, weil die Sportchefs der Klubs am letzten Wochenende beschlossen hatten, dass die Schiedsrichter eine härtere Linie fahren und vor allem Stockfouls endlich ahnden sollen (BLICK berichtete).

Die Leidtragenden sind derzeit die Spieler, welche nicht mehr wissen, was falsch oder richtig ist, die Schiedsrichter, die nun etwas trotzig alles pfeifen, was nur schon nach Stockfoul riecht, nachdem man sie wie Schulbuben korrigiert hat, und die Fans, denen Eishockey ohne Rhythmus und Ärger über Strafen zugemutet wird. Ganz zu schweigen davon, dass es niemand bei der Liga für nötig befunden hatte, die Öffentlichkeit zu informieren, bevor man mit der wilden Pfeiferei begann.

Die Idee, die Schweizer Unart, taktische und andere Fehler mit dem Stock zu korrigieren, abzustellen und die Regelauslegung dem internationalen Standard anzupassen, ist gut. Doch der Zeitpunkt, mitten in der Saison, wenn der Kampf um die Playoff-Plätze in die entscheidende, äusserst nervenaufreibende Phase geht, war nicht durchdacht. Es überfordert Spieler und Schiedsrichter, welche keine Gelegenheit hatten, sich in Testspielen auf darauf einzustellen. Es verfälscht gar die Meisterschaft.

Doch wie sagt WM-Silberschmid Sean Simpson oft? «Es ist, wie es ist.» Es bringt jetzt nichts, aufgeregt zu schreien und sich gegenseitig die Schuld zuzuweisen. Die Sportchefs, die Trainer, die Spieler, die Schiedsrichter-Chefs und die Unparteiischen müssen nun erst einmal durchatmen, sich besinnen. Und danach muss man gemeinsam alles tun, damit man im neuen Jahr einen Weg findet, um allen klar zu machen, welche Aktionen erlaubt sind und welche geahndet werden müssen, um international wettbewerbsfähig zu sein. Denn das haben bisher weder die Schiedsrichter noch die Spieler begriffen. 

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EV Zug
EV Zug
22
17
36
6
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
22
-7
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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