Ankläger und Einzelrichter der National League senden derzeit sonderbare Zeichen. Nachdem Zugs Rüpel Johann Morant (Attacke gegen SCB-Star Mark Arcobello) und SCB-Powerstürmer Tristan Scherwey (Ellbogencheck gegen ZSC- und NL-Topskorer Garrett Roe) ohne Sperren davon gekommen waren, liess die Liga-Justiz nun auch bei Kevin Clark Milde walten.
Was ist passiert? Der Lakers-Stürmer trifft am Dienstagabend Noah Rod mit einem doppelhändigen Stockschlag am Kopf, nachdem der Servette-Captain mit einem Treffer ins leere Tor zum 6:2 seinen Hattrick vollendet.
Es handelt sich dabei nicht um eine schwierig einzustufende Spielsituation, sondern um reine Frustbewältigung. Der Stock wird dabei zur Waffe.
«Wir meinen, dass Clark Rod nicht im Kopfbereich treffen will und der Schlag nicht so kräftig ist. Nichtsdestotrotz muss Clark seinen Stock jederzeit unter Kontrolle haben und dieser Stockschlag ist unnötig», schreiben die NL-Ankläger Ryan Gardner und David Racicot, welche die Szene in Nordamerika sichteten. Sie fordern eine Spielsperre.
Dieser Empfehlung folgt NL-Einzelrichter Karl Knopf. «Der Antrag des PSO ist vertretbar. Der Beschuldigte versetzt bei einem Spielstand von 5:2 für Genf-Servette lediglich 22 Sekunden vor Schluss Rod einen beidhändig geführten Stockschlag. Dieser war völlig unnötig», schreibt er in seinem Urteil. «Auch wenn er möglicherweise auf den oberen Bereich des Stocks zwischen den beiden Handschuhen zielt, so trifft er Rod auch am Kopf, was sehr deutlich in der Goal-Kamera (Behind Goal 1) zu sehen ist. Beidhändig geführte, relativ wuchtige Stockschläge gegen die obere Körperhälfte (Hände, Oberkörper etc.) geben praxisgemäss 1 Spielsperre.»
Sowohl Rod als auch Arcobello und Roe (kann möglicherweise am Wochenende wieder spielen) haben sich nicht schwer verletzt. Glücklicherweise. Doch es hätte in allen drei Fällen auch anders kommen können.
Die Aktionen von Morant, Scherwey und Clark haben noch etwas gemeinsam: Sie sind im Ansatz gefährlich und rücksichtslos. Da darf die Liga-Justiz nicht wegschauen – zumal ab dieser Saison, die Folgen eines Fouls bei der Rechtsprechung nicht mehr massgebend sein sollen. Da müsste die Liga-Justiz ein klares Zeichen setzen, dass man dies nicht toleriert. Ansonsten verrohen die Sitten und es entstehen Buschliga-Verhältnisse. Das kann keiner wollen.
Will das Schweizer Eishockey wachsen und attraktiv für Nachwuchsspieler (und deren Eltern) sein, muss sichergestellt werden, dass es Konsequenzen hat, wenn man die Gesundheit des Gegners nicht respektiert. Einem Torschützen noch einen Stockschlag zu verpassen? Das geht gar nicht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 26 | 30 | 53 | |
2 | ZSC Lions | 24 | 31 | 52 | |
3 | SC Bern | 27 | 19 | 48 | |
4 | Lausanne HC | 26 | 2 | 46 | |
5 | EV Zug | 26 | 16 | 41 | |
6 | EHC Kloten | 26 | -2 | 41 | |
7 | EHC Biel | 26 | 0 | 37 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 26 | -9 | 34 | |
9 | Genève-Servette HC | 23 | 2 | 33 | |
10 | SCL Tigers | 24 | -3 | 32 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 25 | -14 | 32 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 26 | -14 | 32 | |
13 | HC Lugano | 24 | -20 | 29 | |
14 | HC Ajoie | 25 | -38 | 21 |