Heute Morgen flatterte ein Mitteilung des HC Lugano in unser Mail-Postfach: «HCL e Doug Shedden: insieme fino al 2018.» Auf Deutsch: Lugano und Doug Shedden: zusammen bis 2018. Der Vertrag mit dem Trainer wurde als um zwei Jahre verlängert.
Ja, zwei Jahre. Fast das gleiche Mail hatten die Tessiner am 10. September 2015 versandt. Damals hatten sie den Vertrag mit Patrick Fischer verlängert – ebenfalls bis 2018.
Schon damals musste man sich fragen: Warum nur so lange? Damals wollte man wohl demonstrativ die ersten Anzeichen von Misstrauen an der Arbeit des Trainers übermalen. Doch alles brachte nichts: Nur 42 Tage später wurde der heutige Nati-Coach gefeuert – Vertrag hin oder her.
Nun also Doug Shedden. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Der Kanadier hat bisher einen hervorragenden Job gemacht. Unter ihm hat Lugano 19 von 27 Spielen gewonnen und ist aus dem Tabellenkeller auf Platz 4 geklettert. Dass es einen Strichkampf gibt, haben sie in der Resega unter Shedden bereits vergessen.
Den Vertrag mit dem ehemaligen Zug-Coach zu verlängern, ist also verständlich. Doch gleich bis 2018 zu unterschreiben ein Unsinn. Noch hat Shedden mit dem HC Lugano keine Playoff-Serie gewonnen. Die Tessiner haben bekanntlich seit dem Meistertitel 2006 nichts mehr gerissen und nie mehr die Viertelfinals überstanden.
Für kontinuierliches Arbeiten brauchen Klubs keine langfristigen Verträge mit ihren Trainern, sondern viel mehr den Willen, in Krisenzeiten die Geduld zu bewahren. Die Gefahr, dass ein Trainer sonst davonlaufen würde, ist bei einem grossen, finanzstarken Verein wie Lugano nämlich fast gleich null.
Offensichtlich hat Lugano aus dem Fehler mit Fischer nichts gelernt. Aber wahrscheinlich kann es sich der Klub mit den Millionen der Mantegazzas einfach leisten, diesen Fehler zu wiederholen. Fischer und Shedden mag man das gönnen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EV Zug | 22 | 17 | 36 | |
6 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 22 | -7 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |