Blick über die Bande
Fertig mit Kuschelkurs für Schwalben-Könige

Fribourg-Stürmer Killian Mottet wurde für eine Theater-Einlage eine Busse aufgebrummt. Doch das reicht nicht mehr, schreibt BLICK-Eishockey-Chef Stephan Roth.
Publiziert: 29.10.2018 um 15:34 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2019 um 21:21 Uhr
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Killian Mottet wird für diese Schwalbe gebüsst
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2000 Franken für vortäuschen eines Fouls:Killian Mottet wird für diese Schwalbe gebüsst
Stephan Roth

Die Szene erinnert an Hollywood, wenn die Stars in Action-Streifen so tun, als ob sie voll zuschlagen würden und das Gegenüber dann spektakulär zu Boden geht. Nur ist dabei offensichtlich, dass Lugano-Verteidiger Romain Loeffel nicht hart trifft. Das hindert Fribourgs Stürmer Killian Mottet (siehe Video oben) allerdings nicht daran, sich hinzulegen.

Für das Vergehen vom 12. Oktober wurde der 27-Jährige nun von der Liga mit 2000 Franken gebüsst. «Das Vortäuschen von Verletzungen, Fouls oder gefährlichen Aktionen, sind unfaire Handlungen, die das Spiel verfälschen. Solche Aktionen werden im Eishockey nicht toleriert und dementsprechend sanktioniert», heisst es in der Begründung.

Schwalben sind kein Kavaliersdelikt

Das ist ja gut und recht. Nur: Mottet wurde nicht zum ersten Mal als Laiendarsteller entlarvt. Er wurde bereits vor bald einem Jahr erwischt und dafür verurteilt (1200 Franken Busse), als sich das Leichtgewicht (76 kg) gegen Servette zu einer peinlichen Schwalbe hinreissen liess.

Mit Bussen ist es offensichtlich nicht getan. Wenn man den Schwalben-Königen das Gefühl gibt, dass es bei ihrem schandhaften Tun um Kavaliersdelikte handelt, muss man sich nicht wundern, wenn man im Eishockey bald Zustände wie im Fussball hat, wo sich Spieler wie beispielsweise Barcelona-Star Luis Suarez fallen lassen, wenn sie spüren, dass es zu einem Körperkontakt kommt.

Die Leidtragenden neben den Zuschauern sind die Schiedsrichter, für die es immer schwieriger wird, zwischen Opfern und Simulanten zu unterscheiden.

Fünf Fribourger seit Herbst 2017 gebüsst

Mit Kuschelkurs kommt man da nicht weiter. Bei Wiederholungstätern sind Bussen nicht genug. Da können nur Sperren helfen. Oder man büsst wie in der NHL auch die Trainer, deren Spieler simulieren.

Fribourg-Coach Mark French würde Mottet & Co. wohl bald die Ohren lang ziehen, wenn es jedes Mal an sein Portemonnaie ginge, wenn sie schauspielern.

Dieses Gesicht würde Mark French machen.
Foto: Keystone

Seit letzter Saison wurde nun bereits fünf Mal ein Gottéron-Simulant (je zweimal Mottet und Barry Brust, einmal Tristan Vauclair) gebüsst, die übrigen NL-Klubs kamen zusammen auf zehn Fälle.

PS. Mottet hätte ein solches Theater gar nicht nötig. Er überraschte im Frühling in der WM-Vorbereitung in der Nati (4 Tore) und hat diese Saison bereits sechs Treffer für die Fribourger erzielt.

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Ein weiterer Treffer Mottets wurde noch annulliert, weil das Schlitzohr die Scheibe gegen Ambri mit der Hand ins Tor gelegt hatte.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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