Seit Andreas Fischer (51) als Nachfolger des pensionierten Beat Kaufmann Schiedsrichter-Chef ist, weht ein frischer Wind. Der Berner hat als ehemaliger Spieler (Bern, Fribourg, Ambri, Zug, Olten, Chur), Sportchef und Trainer (Chur) und NL-Schiedsrichter keine Berührungsängste und scheint damit auch den Nerv der Unparteiischen zu treffen.
Denn jetzt dürfen die Schiedsrichter, die früher einen Maulkorb verpasst bekamen, sprechen und ihre Entscheidungen und Aktionen erklären. So sprach Linesman Michael Tscherrig in den Playoffs offen darüber, als er im Zürcher Hallenstadion versehentlich den «Assist» zum entscheidenden Treffer des damaligen Bern-Stürmers Simon Bodenmann gab. «Ich dachte nur: Scheisse!», gab er einen Einblick in seine Gefühlslage. «Ich hoffte, der Puck gehe am Tor vorbei. Doch dann blieb mir nichts anderes übrig, als den Treffer zu geben. Mir tut es leid.»
«Wir dürfen nicht ‹dreinschiessen›»
Jetzt räumten sowohl Fischer als auch Schiedsrichter Andreas Koch (36) einen Fehler im Umgang mit der neuen Regel, welche Torhütern mit zwei Minuten bestraft, wenn sie den Puck unerlaubt blockieren. «Ich dachte auf dem Eis zunächst, ich hätte etwas Gutes gemacht», sagte Koch gegenüber dem «Tages-Anzeiger» über die Szene, in welcher er HCD-Goalie Anders Lindbäck bestrafte, gab dann aber unumwunden zu: «Ein klarer Fehlentscheid. Nicht einmal eine Grauzone.» Er sei die Sache zu forsch angegangen: «Wir müssen uns bei dieser Regel auf die klaren Sachen fokussieren, zum Beispiel, wenn ein Goalie seinen Torraum verlässt, um einen Puck zu blockieren. Wir dürfen aber nicht ‹dreinschiessen› wie ich, ich wollte es da wohl zu gut machen…»
Vorbildlich ist auch, dass Brent Reiber, der Referee in Chief, die Regeländerungen vor dem Saisonstart in einem Video, das auf der Verbands-Homepage veröffentlicht wurde, erklärte.
Fehler sind unvermeidbar
Das Eingestehen und Erklären von Entscheiden, Aktionen sowie Fehlern und die klare Kommunikation, ist wohltuend. Sie schafft Goodwill. Fehler sind unvermeidbar. Niemand sollte den Eindruck der Unfehlbarkeit verbreiten wollen. Das fördert das Verständnis zwischen Schiedsrichtern, Spielern, Trainern und der breiten Öffentlichkeit. Das ist sehr wichtig. Denn nur so lässt sich einer «Wir-gegen-sie-Haltung», wie sie in der Vergangenheit eingenommen wurde, vorbeugen.
Spiele | Torverhältnis | Punkte | |
1. Biel | 2 | 7:1 | 6 |
2. Zug | 2 | 8:6 | 6 |
3. Bern | 2 | 5:1 | 5 |
4. ZSC | 2 | 3:3 | 4 |
5. Ambri | 2 | 6:4 | 3 |
6. Lugano | 2 | 8:7 | 3 |
7. Lausanne | 2 | 6:5 | 3 |
8. SCL Tigers | 2 | 5:5 | 3 |
9. Genf | 2 | 3:4 | 3 |
10. Lakers | 2 | 3:7 | 0 |
11. Davos | 2 | 3:8 | 0 |
12. Fribourg | 2 | 2:8 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |