Blick über die Bande
Endlich reden die Schiedsrichter!

Nicht jeder Entscheid ist richtig. Manche sorgen gar für rote Köpfe. Doch die Schiedsrichter erklären sich. Ein wichtiger Schritt, findet BLICK-Eishockey-Chef Stephan Roth.
Publiziert: 24.09.2018 um 20:37 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2018 um 20:11 Uhr
Stephan Roth

Seit Andreas Fischer (51) als Nachfolger des pensionierten Beat Kaufmann Schiedsrichter-Chef ist, weht ein frischer Wind. Der Berner hat als ehemaliger Spieler (Bern, Fribourg, Ambri, Zug, Olten, Chur), Sportchef und Trainer (Chur) und NL-Schiedsrichter keine Berührungsängste und scheint damit auch den Nerv der Unparteiischen zu treffen.

Andreas Fischer, neuer Schiedsrichter-Chef der Liga, bringt einen neuen Wind mit.
Foto: Keystone

Denn jetzt dürfen die Schiedsrichter, die früher einen Maulkorb verpasst bekamen, sprechen und ihre Entscheidungen und Aktionen erklären. So sprach Linesman Michael Tscherrig in den Playoffs offen darüber, als er im Zürcher Hallenstadion versehentlich den «Assist» zum entscheidenden Treffer des damaligen Bern-Stürmers Simon Bodenmann gab. «Ich dachte nur: Scheisse!», gab er einen Einblick in seine Gefühlslage. «Ich hoffte, der Puck gehe am Tor vorbei. Doch dann blieb mir nichts anderes übrig, als den Treffer zu geben. Mir tut es leid.»

«Wir dürfen nicht ‹dreinschiessen›»

Jetzt räumten sowohl Fischer als auch Schiedsrichter Andreas Koch (36) einen Fehler im Umgang mit der neuen Regel, welche Torhütern mit zwei Minuten bestraft, wenn sie den Puck unerlaubt blockieren. «Ich dachte auf dem Eis zunächst, ich hätte etwas Gutes gemacht», sagte Koch gegenüber dem «Tages-Anzeiger» über die Szene, in welcher er HCD-Goalie Anders Lindbäck bestrafte, gab dann aber unumwunden zu: «Ein klarer Fehlentscheid. Nicht einmal eine Grauzone.» Er sei die Sache zu forsch angegangen: «Wir müssen uns bei dieser Regel auf die klaren Sachen fokussieren, zum Beispiel, wenn ein Goalie seinen Torraum verlässt, um einen Puck zu blockieren. Wir dürfen aber nicht ‹dreinschiessen› wie ich, ich wollte es da wohl zu gut machen…»

Vorbildlich ist auch, dass Brent Reiber, der Referee in Chief, die Regeländerungen vor dem Saisonstart in einem Video, das auf der Verbands-Homepage veröffentlicht wurde, erklärte.

Fehler sind unvermeidbar

Das Eingestehen und Erklären von Entscheiden, Aktionen sowie Fehlern und die klare Kommunikation, ist wohltuend. Sie schafft Goodwill. Fehler sind unvermeidbar. Niemand sollte den Eindruck der Unfehlbarkeit verbreiten wollen. Das fördert das Verständnis zwischen Schiedsrichtern, Spielern, Trainern und der breiten Öffentlichkeit. Das ist sehr wichtig. Denn nur so lässt sich einer «Wir-gegen-sie-Haltung», wie sie in der Vergangenheit eingenommen wurde, vorbeugen.

 SpieleTorverhältnisPunkte
1. Biel27:16
2. Zug28:66
3. Bern25:15
4. ZSC23:34
5. Ambri26:43
6. Lugano28:73
7. Lausanne26:53
8. SCL Tigers25:53
9. Genf23:43
10. Lakers23:70
11. Davos23:80
12. Fribourg22:80
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EV Zug
EV Zug
22
17
36
6
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
22
-7
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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