Der französische Stabhochspringer Renaud Lavillenie ist ein Jammerlappen. Die Zuschauer in Rio waren vielleicht etwas unfair, klar, aber gleich so die Heulboje zu spielen, das war unerträglich. Die deutschen Beachvolley-Damen wurden an der Copacabana viel ärger durch den Kakao gezogen, aber bei denen kullerten die Tränen erst, als sie Gold geholt hatten.
Kevin Schläpfer flennte auch, letztes Jahr, als ihm sein Klub den Herzenswunsch abschlug, den vakanten Job des Nati-Trainers zu übernehmen. Aber Schläpfer ist trotzdem kein Jammerlappen.
Er erwischte in dieser Affäre aber wohl so ziemlich jedes Fettnäpfchen, das zwischen ihm, dem EHC Biel und der Nati im Weg stand. Wie stark diese Eselei seinen Ruf und seine Position beschädigt hat? Schläpfer verzeiht man vieles. Warum? Leidenschaft. Mut. Weil er das Herz auf der Zunge trägt. Weil er ein Gegenpol ist zu den in dieser Branche üblichen ferngesteuerten Phrasendreschern, die uns mit ihren nährstoffarmen Worthülsen ins Koma labern wollen. Schläpfers eigentliches Problem war der sportliche Absturz nach der Nati-Affäre.
Kommt die Mannschaft nächste Woche nicht gut aus dem Startblock, wird man Schläpfer sofort unter die Lupe legen. Man wird die Frage stellen (müssen), ob zwischen ihm und der Mannschaft zu viel Geschirr zerdeppert wurde.
Die Schwachstelle beim EHCB sind – oder waren zumindest – die Abwehrspieler, die sich letzte Saison mit chirurgischer Präzision ins eigene Fleisch schnitten. Die Fehler kann Schläpfer vielleicht unter Androhung schwerster Strafen abstellen, aber die Qualität, die bei einigen dieser Exemplare fehlt, kann er nicht aus dem Hut zaubern. Magie verströmt nur Jonas Hiller. Ein wegweisender Transfer. Irgendwie fürchtet man aber, dass Hiller in dieser Schiessbude irgendwann der Kragen platzt.
BLICK-TIPP: Rang 11.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 26 | 30 | 53 | |
2 | ZSC Lions | 24 | 31 | 52 | |
3 | SC Bern | 27 | 19 | 48 | |
4 | Lausanne HC | 26 | 2 | 46 | |
5 | EV Zug | 26 | 16 | 41 | |
6 | EHC Kloten | 26 | -2 | 41 | |
7 | EHC Biel | 26 | 0 | 37 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 26 | -9 | 34 | |
9 | Genève-Servette HC | 23 | 2 | 33 | |
10 | SCL Tigers | 24 | -3 | 32 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 25 | -14 | 32 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 26 | -14 | 32 | |
13 | HC Lugano | 24 | -20 | 29 | |
14 | HC Ajoie | 25 | -38 | 21 |
1. Lugano
2. ZSC Lions
3. Bern
4. Davos
5. Fribourg
6. Zug
7. Servette
8. Lausanne
----------------
9. Ambri-Piotta
10. Kloten
11. Biel
12. Tigers
1. Lugano
2. ZSC Lions
3. Bern
4. Davos
5. Fribourg
6. Zug
7. Servette
8. Lausanne
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9. Ambri-Piotta
10. Kloten
11. Biel
12. Tigers