1. Greg Ireland (52, Lugano)
Ganz so häufig wie Christian Constantin beim FC Sion wechselt der HC Lugano seine Trainer nicht. Doch seit dem letzten Meistertitel 2006 hat mit Ausnahme von Patrick Fischer (April 2013 bis Oktober 2015) kein Coach zwei komplette Saisons mehr in der Resega verbracht. Und dass ein Einzug in den Playoff-Final keine langfristige Job-Garantie bringt, musste schon Irelands Vorgänger Doug Shedden erfahren. Im Gegenteil: Final-Verlierer wurden in den letzten Jahren nicht alt bei ihrem Klub. Seit 2011 blieb keiner mehr länger als 19 Monate im Amt und nur einer – Antti Törmänen 2013 bei Bern – konnte den Titel noch nachliefern.
Dabei hat Ireland Verdienste für Lugano. Der Kanadier hat die Verantwortung endlich auf mehrere Schultern verteilt und dem Team ein defensives Gewissen vermitteln können. Doch wenn den Lugano-Stars die Lust auf Drecksarbeit vergeht, ist jeder Trainer geliefert.
2. Antti Törmänen (47, Biel)
Die Fallhöhe beim EHC Biel ist nach dem dritten Quali-Rang und dem Halbfinal-Einzug in der letzten Saison inzwischen beträchtlich. Die Erwartungen sind nach den Transfers von Damien Brunner, WM-Silberheld Damien Riat oder ZSC-Meister Mike Künzle gestiegen. Und im Seeland hat man nach den Jahren mit Kevin Schläpfer offenbar plötzlich Gefallen am Wechseln des Banden-Personals gefunden. Zumal man dabei zuletzt zumindest kurzfrist äusserst erfolgreich war. Sowohl Mike McNamara (für Schläpfer), Sportchef Martin Steinegger, der als Interimstrainer Sieg an Sieg reihte, als auch Törmänen waren das, was der Patient brauchte.
3. Mark French (47, Fribourg)
Der Kanadier hat Gottéron in seiner ersten Saison stabilisiert und auf Platz 5 geführt. Deswegen braucht man ihm angesichts der Qualität des Kaders nicht gleich ein Denkmal zu bauen. Und dass man seinen Vertrag letzte Woche vorzeitig um zwei Jahre verlängerte, wird ihn nicht retten, falls ihm das launische Team plötzlich die Gefolgschaft verweigern sollte. Das mussten schon seine Vorgänger erfahren.
4. Heinz Ehlers (52, SCL Tigers)
Der Däne holt alles und noch ein bisschen mehr aus den Emmentalern raus. Der Defensivpapst ist fordernd und kann bärbeissig werden, wenn es nicht läuft, was mit der Qualität der Langnauer Mannschaft immer möglich ist. Dieser Stil kann zu Abnützungserscheinungen führen – wie schon in Lausanne.
5. VillePeltonen (45, Lausanne)
Der amerikanische Besitzer Ken Stickney und seine Leute streben zwar nicht die Weltherrschaft, aber mittelfristig die Dominanz im europäischen Hockey an. Und das Geduld nicht ihre grösste Stärke ist, haben Stickney & Co. mit zwei Trainerwechseln in der letzten Saison und beim Abflug nach nur einem Jahr in Kloten gezeigt. Peltonen muss also schnell zeigen, was er als Assistent von Bern-Zampano Kari Jalonen gelernt hat.
6. Serge Aubin (43, ZSC Lions)
An der Qualität seiner Spieler wird es nicht liegen. Neue Stars und ein paar grandiose Playoff-Wochen sind allerdings keine Garantie dafür, dass Bruder Leichtfuss und Schwester Genügsamkeit einen Bogen ums Hallenstadion machen. Läuft es nicht, dürften bald die Rufe nach Hans Kossmann, der die Lions letzte Saison nach der Entlassung von Hans Wallson zum Titel führte, laut werden.
7. Jeff Tomlinson (48, SCRJLakers)
Wurde schon eine Tomlinson-Statue am Obersee errichtet? In drei Jahren hat der Kanadier den Klub umgekrempelt und zu Cupsieg und Aufstieg geführt. Doch wer erinnert sich daran, wenn sich die Niederlagen häufen und die Abstiegsangst in die Glieder kriecht?
8. Luca Cereda (37, Ambri)
Der ehemalige Erstrunden-Draft der Toronto Maple Leafs, der seine Spielerkarriere wegen Herzproblemen bereits im Alter von 26 Jahren beenden musste, hat in seiner ersten NL-Saison gezeigt, was er kann. Der Einheimische entpuppte sich als Glücksfall für Ambri.
9. Kari Jalonen (58, Bern)
Er mag kein Juniorenförderer sein und setzt nur auf jene Spieler, denen er voll vertraut. Doch vor allem duldet er keine Halbheiten. Der SCB trägt seine Handschrift. Und wenn das Team von seinem Weg abkommt, dreht der Finne gnadenlos an den Schrauben.
10. Dan Tangnes (39, Zug)
Der Norweger wird kaum den gleichen Fehler machen wie Vorgänger Harold Kreis und die Forderung nach Nachwuchsförderung ignorieren. Und wenn es nicht ganz übel läuft wird man ihm Zeit geben. Nächste Saison, wenn dann Leonardo Genoni kommt, gilt es erst richtig ernst.
11. Arno Del Curto (62, Davos)
Müde ist der sechsfache Meistermacher nicht. Er brennt immer noch. Zudem wurde das Kader (8 Zuzüge, 13 Abgänge) so richtig aufgefrischt und der HCD hat mit dem Schweden Anders Lindbäck (30) einen neuen Goalie.
12. Chris McSorley (56, Servette)
Unkraut vergeht nicht, sagt man. Eine Saison sass McSorley in Genf auf dem Abstellgleis, während Hugh Quennec «seinen» Klub beinahe versenkte. Jetzt ist Quennec weg und McSorley wieder der Chef.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |