Foto: Illustration: Igor Kravarik

BLICK-Leitartikel vor dem Saisonstart
Wer kann den Zuger Meister-Zug bremsen?

Der EVZ überlässt vor der neuen Saison nichts dem Zufall. Alles andere als der Meistertitel muss nun als eine Enttäuschung gewertet werden, meint BLICK-Eishockeychef Stephan Roth.
Publiziert: 13.09.2019 um 15:45 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2019 um 16:53 Uhr
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Der EVZ gilt als Titelaspirant Nr. 1.

Bald sind auch die letzten Spuren des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes verschwunden, und Zug ist wieder eine Eishockey-Stadt.

Ja, geht es nach ihrem Willen, werden die Zuger gar bald in der Hockey-Hauptstadt des Landes zu Hause sein. Während es für die Innerschweizer knapp nicht zum Königstitel im Sägemehl reichte, soll im Frühling auf dem Eis nach 22 Jahren der Meister wieder EV Zug heissen.

Zweimal stand der EVZ in den letzten drei Jahren im Final. Dass dann jeweils die Berner feierten, konnte man da am Zugersee noch akzeptieren. Doch nun muss alles andere als der Titel als Enttäuschung für den EVZ gewertet werden.

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BLICK-Eishockeychef Stephan Roth.
Foto: BLICK

Schon vor einem Jahr hatte der Klub von Millionär Hans-Peter Strebel die Weichen Richtung Pokal gestellt. Mit der vorzeitigen Verpflichtung von Leonardo Genoni trommelte man mit den Fäusten auf die Brust. Nun steht der Mann aus dem nahen Kilchberg ZH in Zug zwischen den Pfosten. Dank dem Finalsieg gegen seinen künftigen Klub als fünffacher Meister.

Der beste Schweizer Keeper muss den netten Finalverlierer in einen Champion verwandeln. Einen Genoni holt man nicht für Rang 2. Sonst hätte man ja Tobias Stephan behalten können, der schon dreimal im Playoff-Final stand, aber ohne grosses Verschulden nie Meister wurde.

Beim EVZ, wo in Cham nächstes Jahr auch das hochmoderne Sportzentrum OYM fertig wird, überlässt man nichts dem Zufall. «Die Frage ist nicht, ob
wir Meister werden, sondern wann», hatte Zugs CEO Patrick Lengwiler vor zwei Jahren gesagt. Zumindest auf dem Transfermarkt hat der Klub den Worten bereits Taten folgen lassen. Vor allem mit Genoni. Aber nicht nur mit dem 32-Jährigen. Mit Grégory Hofmann trägt nun auch der letztjährige Torschützenkönig das Trikot mit dem Stier.

Auch bei den Ausländern machte Zug keine halben Sachen. Jan Kovar ist ein begnadeter Spielmacher, Erik Thorell ein wirbliger Flügel, und mit Oscar Lindberg holte Sportchef Reto Kläy einen Hochkaräter aus der NHL, womit man nun fünf Ausländer hat. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

National League, 1. Runde

Freitag, 13. September

19.45 Uhr: Ambri – Zug
19.45 Uhr: Bern – SCRJ Lakers
19.45 Uhr: Biel – Fribourg
19.45 Uhr: Lugano – Lausanne
19.45 Uhr: SCL Tigers – Servette
19.45 Uhr: ZSC Lions – HC Davos

Freitag, 13. September

19.45 Uhr: Ambri – Zug
19.45 Uhr: Bern – SCRJ Lakers
19.45 Uhr: Biel – Fribourg
19.45 Uhr: Lugano – Lausanne
19.45 Uhr: SCL Tigers – Servette
19.45 Uhr: ZSC Lions – HC Davos

Seit Zugs letztem Titel 1998 wurden nur noch Bern, die ZSC Lions, Davos und Lugano Meister. Ein Zufall kann das nicht sein. Der Umgang mit dem Druck und die Fähigkeit, sich in der entscheidenden Phase noch einmal bis zum Gefühl der Unbesiegbarkeit zu steigern, trennen Meister vom Rest. Das will gelernt sein.

Doch die Meister der letzten 20 Jahre starten geschwächt in die neue Saison. Meister Bern hat nicht zuletzt den Genoni-Abgang zu verkraften. In Davos und Lugano macht man einen totalen Neubeginn. Und auch in Zürich steht wieder einmal ein neuer Trainer an der Bande.

Die entscheidende Frage bei Zug ist, wie das Team und der smarte, aber noch unerfahrene Coach Dan Tangnes mit der neuen Rolle des unbestrittenen Titelfavoriten umgehen werden. Dieser letzte Schritt fehlt noch. Doch auch dabei wird Titelfänger Genoni Gold wert sein.

PS: Hoffentlich wird es wieder eine prickelnde Saison, und der Start an einem Freitag, dem 13., kündigt kein Unglück an. Denn nach den Playoffs folgt dann noch der nächste Höhepunkt mit der Heim-WM in Zürich und Lausanne.

Wie gefährlich ist der EV Zug?
54:00
BLICK-Talk vor Saisonstart:Wie gefährlich ist der EV Zug?

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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