Verbandspolitische oder ideologische Sachzwänge haben in Lugano noch nie einen gekümmert. Der Klub aus dem Südtessin wittert hinter jeder Regel ein Komplott und hinter jedem Schieds-, Einzel- oder sonstigen Richter einen verschwörerischen Offiziellen.
Der absurde Stunt mit der Befangenheitstheorie gegen den ehemaligen Einzelrichter Victor Stancescu bescherte dem siebenfachen Champion (zuletzt 2006) eine flächendeckende Schelte der Konkurrenz – was den unter Palmwedeln erdachten Verschwörungstheorien nur weiteren Auftrieb verlieh.
Aussenseiter mit Charme
Lugano kultiviert die Rolle des ewig benachteiligten Aussenseiters hartnäckig – und verströmt damit gleichzeitig einiges an Charme.
Der HCL gibt aber auch auf dem sportlichen Glatteis wieder einiges her. Nach einer Finalteilnahme und dem Coup gegen die ZSC Lions scheint die endgültige Kurskorrektur in Griffweite. Zur definitiven Rehabilitation fehlt eigentlich nur noch ein Bestehen des derzeit aussagekräftigsten Crashtests für Titelaspiranten: Der Gewinn einer Serie gegen den SC Bern.
Das Fördern von versteckten Reserven dürfte Coach Greg Ireland leicht fallen – falls er den Geist aus der Flasche lässt und das Einbinden sämtlicher Kräfte nicht als kurzfristiges Experiment gleich wieder in der Schublade verschwindet. Julian Walker zum Beispiel geht in der Nationalmannschaft jeweils zähnefletschend in die Vollen, zuhause darf er seine Qualität aber meist nur sporadisch ausspielen.
Lapierre auf gutem Weg
Max Lapierre sollte nun stubenrein sein, der Kanadier verspricht Läuterung und einiges an solidem Handwerk durch die Mitte. Hinter Damien Brunner und Luca Cunti lauern ungefähr 50 Schattierungen von Raffinesse, vielleicht gelingt ihnen gemeinsam die Rückkehr auf die grosse Bühne. Brunner scheint in diesen Tagen so aufgeweckt, als ob er wüsste, dass etwas kommt. Oder kam. Oder ging.
Dino Kessler (50) kennt Eishockey: 81 Länderspiele, 777 NL-Partien und 1092 Strafminuten.
1. SC Bern
2.
3. Davos
4. Lugano
5. ZSC Lions
6. Servette
7. Lausanne HC
8. Biel
9. SCL Tigers
10. Gottéron
11. Kloten
12. Ambri-Piotta
1. SC Bern
2.
3. Davos
4. Lugano
5. ZSC Lions
6. Servette
7. Lausanne HC
8. Biel
9. SCL Tigers
10. Gottéron
11. Kloten
12. Ambri-Piotta
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EV Zug | 22 | 17 | 36 | |
6 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 22 | -7 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |