Bieler Krise mit acht Niederlagen in Serie
Sportchef Steinegger: «Eine Klatsche wäre vielleicht besser»

Biels Sportchef Martin Steinegger sieht die Solidarität im Team dem Trainer gegenüber. Und Antti Törmänen selbst die grosse Hoffnung auf den baldigen Turnaround.
Publiziert: 06.01.2020 um 16:30 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:02 Uhr
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Biel-Sportchef Martin Steinegger glaubt daran, dass «die richtige Einstellung irgendwann belohnt wird».
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Nicole Vandenbrouck

Zufriedenstellend spielen und trotzdem verlieren. In diesem nicht weniger gefährlichen Strudel steckt derzeit der EHC Biel fest. Dass die Seeländer während ihrer acht Spiele andauernden Pleiten-Serie noch drei Punkte (Niederlagen nach Verlängerung/Penalties) geholt haben, stimmt dabei nicht wirklich milder. Sondern führt vor Augen, dass man nahe am Sieg ist, ihn dann aber doch vergeigt. Das schürt Frust und Enttäuschung.

Darum sagt Sportchef Martin Steinegger: «Vielleicht wäre einmal eine richtige Klatsche, ein 0:7 oder so, besser.» Jedes Mal so knapp zu verlieren schmerze noch mehr. Deshalb redet Steinegger von einer «Resultat-Krise, keiner Team-Krise». Er ortet keine Probleme zwischen Spielern und Trainer Antti Törmänen (49), sondern sieht solidarische Auftritte. «Irgendwann werden wir auch dafür belohnt werden, wenn die Einstellung weiterhin stimmt.»

Fehlerfrei agierten die Bieler aber keineswegs. So sagt auch Trainer Törmänen, dass jeder seine Leistung individuell noch etwas verbessern könne und müsse. Und vielleicht auch daran, Führungen gegen Ende nicht mehr preiszugeben.

Hoffnung auf Turnaround

Finden die Seeländer einfach immer einen Weg, zum ein Spiel noch zu verlieren? Törmänen schmunzelt. Und seufzt: «In jeden Spiel stehen wir kurz davor, die drei Punkte zu holen. Irgendwie fangen wir dann an, über das Resultat nachzudenken, anstatt uns aufs Spiel zu konzentrieren. Es ist, als hätten wir Angst, zu gewinnen.» Trotzdem sehe er die grosse Hoffnung im Team für den baldigen Turnaround.

Hat der Finne in seiner Karriere schon mal eine solche Negativ-Serie durchlebt? «Ich weiss nicht, ob es einen Trainer gibt, der solche Statistiken führt», gibt er zurück. Jedenfalls ist es (noch) nicht die höchste Niederlagen-Serie der Bieler: 2009/10 unter Kent Ruhnke (67, Ka) verloren sie 12 (!) Spiele in Folge.

Das könnte schon rekordverdächtig sein. Doch zwei welschen Mannschaften erging es einst noch schlimmer: La Chaux-de-Fonds in der Saison 1999/2000 und Lausanne 1994/95 gingen durch eine Negativ-Serie von je 15 Pleiten in Folge!

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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