Das Theater beginnt nach dem zweiten Playout-Spiel zwischen Langnau und Biel. Die Emmentaler gewinnen 1:0. Biel-Trainer Kevin Schläpfer wird zum Teleclub-Interview gebeten und mit einer angeblichen Aussage seines Stürmers Daniel Steiner konfrontiert, man müsse halt mit vier Linien durchspielen, um den Rhythmus hochzuhalten. «Steiner sagt noch viel, wenn der Tag lang ist», kontert Schläpfer die Kritik vor laufender TV-Kamera. «Wir halten den Rhythmus hoch. Steiner soll doch besser mal ein Tor schiessen.»
Kaum in der Kabine, sucht der Baselbieter das Gespräch mit dem 35-Jährigen. «Ich sagte ihm, ich fände es nicht okay, wenn er am Fernsehen solche Aussagen tätigt», so Schläpfer. «Steiner betonte aber, die Aussage sei aus dem Kontext gerissen worden. Er hätte das nicht so gesagt. Dann habe ich mich bei ihm entschuldigt.»
Steiner kommt in den nächsten zwei Spielen zum Einsatz, bleibt aber ohne Treffer. Am Montag, als die Seeländer in der Serie 2:3 in Rückstand geraten, schmort der Stürmer dann überzählig auf der Tribüne.
Pikant: Fast schon täglich machen Gerüchte die Runde, wonach der Emmentaler ein Unruhestifter sei. Einige Spieler würden sich gar weigern, mit ihm im selben Block zu spielen. Zudem sei das Verhältnis zum Trainer zerrüttet. «Eine solche Polemik habe ich in 15 Jahren noch nie erlebt», sagt Steiner. «Ich habe das Herz am rechten Fleck, gebe immer Vollgas. Natürlich gehen solche Aussagen nicht spurlos an mir vorbei, aber ich muss die Kritik fressen. Beeinflussen kann ich einzig meine Leistung auf dem Eis.»
Der Emmentaler, der auf diese Saison hin aus Ambri kam, betont: «Ich bin ein geradliniger Typ, der sagt, was er denkt. Aber immer mit dem nötigen Anstand. Ich bin kein Stinkstiefel.»
Doch wieso musste der 35-Jährige auf die Tribüne? «Er machte nicht mehr den frischesten Eindruck. Solche Entscheidungen gehören dazu. Die muss ich auch bei anderen Spielern treffen. Ich habe menschlich überhaupt keine Probleme mit ihm», erklärt Trainer Schläpfer. «Dänu wird am Donnerstag wieder spielen.»
Auch Steiner sagt, es gäbe keinen Zoff mit dem Coach. «Natürlich ist man enttäuscht, wenn man nicht spielen kann. Aber wenn Kevin auf junge, frische, wilde Spieler setzen will, ist das sein Recht. Das habe ich zu respektieren.»
Steiners Vertrag im Seeland läuft noch ein Jahr. Eine Zusammenarbeit über diese Saison hinaus scheint allerdings schon fast ausgeschlossen. Playout-Gegner Langnau ist interessiert. «Die ganzen Diskussionen finde ich den Jungs gegenüber unfair. Sie reissen sich jeden Abend das Bein aus, wollen so schnell wie möglich den Ligaerhalt schaffen, doch nun dreht sich alles um mich», so Steiner verärgert.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |