«Ich bin es leid, immer über die Müdigkeit zu sprechen»
3:05
Doppeltorschütze Scherwey:«Plötzlich lag Hiller neben mir»

Biel-Star Brunner nach Out
«Weiss nicht, wo unser Kopf war»

Grosse Enttäuschung beim EHC Biel. Die Seeländer verlieren das entscheidende Spiel im Halbfinal gegen Bern mit 1:5. Der Traum vom Final löst sich in Luft auf.
Publiziert: 10.04.2019 um 09:17 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2019 um 16:55 Uhr
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Qualisieger Bern steht nach sieben Halbfinal-Spielen im Playoff-Final.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Christoph Schär

Sie kamen in die Hauptstadt, um Geschichte zu schreiben. Um sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte für einen Playoff-Final zu qualifizieren. Doch am Ende bleibt den Bielern nur der grosse Frust. Mit einer klaren 1:5-Pleite im entscheidenden Spiel der Halbfinalserie gegen den SC Bern endet der schöne Traum vom Final abrupt.

Der Bieler Abend steht von Anfang an unter einem ganz schlechten Stern. Nach etwas mehr als drei Minuten befinden sich die Gäste nach Strafen gegen Lüthi und Sataric früh während 80 Sekunden in doppelter Unterzahl. Diese überstehen sie zwar schadlos, kurz darauf fällt das Berner 1:0 trotzdem. Fünf Minuten später verschuldet Stürmer Robbie Earl einen SCB-Konter durch Tristan Scherwey und prallt in der Rückwärtsbewegung mit dem heranstürmenden Goalie Jonas Hiller zusammen. Sciaroni trifft aus der Distanz zum 2:0 ins verwaiste Tor und Hiller lässt sich mit einer Schulterverletzung auswechseln. Doch damit nicht genug. Sein Ersatz Dennis Saikkonen muss sich in seinem ersten Playoff-Spiel schon nach 170 Sekunden geschlagen geben. 0:3 nach 13 Minuten – was für ein Fehlstart ins wichtigste Spiel der Saison!

Hier wird Biel-Hiller vom Teamkollegen ausgeknockt
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Beim 2:0 für den SCB:Hier wird Biel-Hiller vom Teamkollegen ausgeknockt

«Wir hätten eigentlich alles gehabt»

«Wir spielten ein sehr naives erstes Drittel und nahmen dumme Strafen. Dann stand es plötzlich 0:3», sagt Stürmer Damien Brunner nach der Partie. «Ich weiss nicht, wo unser Kopf war. In einem siebten Spiel in Bern, wenn du 17'000 Fans gegen dich hast, solltest du eigentlich bei der Sache sein», so der ratlose Playoff-Topskorer der Bieler.

Zwar kehrt der angeschlagene Jonas Hiller zu Beginn des Mitteldrittels ins Tor zurück, muss dort aber gleich den ersten Schuss zum 1:4 passieren lassen. «Damit war die Partie quasi gelaufen», so Brunner. Tatsächlich werden die restlichen 40 Minuten zum Berner Schaulaufen, beim EHC Biel ist die Luft draussen. «Es ist eine riesengrosse Enttäuschung. Vielmehr kann ich dazu gar nicht sagen», meint Matthieu Tschantré nach Spielende mit leiser Stimme. «Es soll nicht arrogant tönen, aber wir hätten eigentlich alles gehabt, um in den Final zu kommen», so der EHCB-Captain wehmütig.

Die Mannschaft kommt nach dem Spiel noch einmal aus der Garderobe aufs Eis und erhält dort von den mitgereisten Fans aufmunternden Applaus. Viele Spieler haben Tränen in den Augen. Auch Robbie Earl, der die Seeländer in Richtung Langnau verlassen wird. Mit zittriger Stimme sagt er: «Biel ist meine Heimat geworden.» Über den verhängnisvollen Zusammenprall mit seinem Torhüter will er nicht reden. «Ich kann mich nicht daran erinnern», sagt er bloss. Hiller selber wird nach der Partie medizinisch betreut und mag keine Interviews geben.

Steinegger kritisiert Berns Spielweise

Sportchef Martin Steinegger ist die Enttäuschung ebenfalls ins Gesicht geschrieben. Als er gefragt wird, ob man dem SCB für seine Spielweise in der Serie nicht ein Lob aussprechen müsse, fragt er zynisch: «Dafür, dass sie hinten reingestanden sind?» Doch der 47-jährige Ex-SCB-Verteidiger zeigt sich auch als fairer Verlierer. «Bern hat gewonnen und damit alles richtig gemacht.»

Woran der EHC Biel in der Serie, in welcher er 2:0 und 3:2 führte, letztlich gescheitert ist, bringt Damien Brunner mit klaren Worten auf den Punkt. «Wir spielten ohne Special Teams, unsere Boxplay-Leistung war katastrophal. Und auch unsere Bullys waren absolut desolat.» Somit endet die Saison der Seeländer wie im Vorjahr nach dem Halbfinal. Der Traum vom Final hat sich erneut in Luft aufgelöst. «Wir haben Bern vieles abverlangt, aber am Ende doch nicht alles», so Brunners Schlussfazit.

Final-Talk mit dem Nati-Coach

Am Donnerstag beginnt der Playoff-Final zwischen Bern und Zug. Vor Beginn lädt BLICK zum Final-Talk ein. Mit dabei sind hochkarätige Gäste. Ab 12 Uhr diskutieren Nati-Coach Patrick Fischer und der dreifache SCB-Meistergoalie Marco Bührer mit  BLICK-Eishockey-Reporter Dino Kessler, der 1998 mit dem EVZ Schweizer Meister wurde, über den bevorstehenden Showdown um den Titel. Nicole Vandenbrouck moderiert das Ganze.

Am Donnerstag beginnt der Playoff-Final zwischen Bern und Zug. Vor Beginn lädt BLICK zum Final-Talk ein. Mit dabei sind hochkarätige Gäste. Ab 12 Uhr diskutieren Nati-Coach Patrick Fischer und der dreifache SCB-Meistergoalie Marco Bührer mit  BLICK-Eishockey-Reporter Dino Kessler, der 1998 mit dem EVZ Schweizer Meister wurde, über den bevorstehenden Showdown um den Titel. Nicole Vandenbrouck moderiert das Ganze.

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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