Blick.ch: Kevin Schläpfer, am Dienstag beim 0:7 in Langnau sprachen Sie von einer peinlichen Leistung ihrer Mannschaft. Und jetzt, nach diesem 0:6 gegen Zug?
Kevin Schläpfer: Wir haben nicht schlecht begonnen, haben abgeklärt gespielt, Zug aber dann mit einem unnötigen Fehler das 1:0 geschenkt. Auch danach wars bis zum 0:2 recht gut, wir waren näher am Ausgleich, als Zug dem zweiten Tor.
Trotzdem ist Ihr Team im zweiten Drittel wie schon in Langnau auseinandergebrochen.
In Langnau waren wir von Anfang an unterlegen, diesmal haben wir gut begonnen. Unser Problem ist offensichtlich: Wir haben kein Selbstvertrauen, machen deshalb Fehler. Dann kassierst du plötzlich noch einen und noch einen und es wird eine deutliche Niederlage.
Was haben Sie nach dem Spiel zur Mannschaft gesagt? Wurden Sie laut?
Es bringt nichts, wenn ich rumschreie. Wenn jemand am Boden liegt und man noch draufhaut, bewirkt man das Gegenteil, die Spieler werden dadurch noch mehr verunsichert. Wir müssen ruhig bleiben und das verlorene Selbstvertrauen wieder aufbauen.
Leidet nach zwei so deutlichen Schlappen auch Ihr eigenes Selbstvertrauen?
Sicher hinterfrage ich mich nach so einem Spiel, analysiere was ich persönlich hätte anders machen können. Aber ich beginne nicht an mir selber zu zweifeln, so bin ich nicht. Ich kann nicht den Kopf hängen lassen, es geht schliesslich immer weiter.
Schlafen Sie nach so einer brutalen Niederlagen besonders schlecht?
Nach so einem Spiel lege ich mich natürlich nicht neun Stunden mit dem Teddybär ins Bett. Stattdessen schaue ich mir das Spiel noch einmal an, ich könnte sowieso nicht schlafen.
Die Spieler haben sich nach dem 0:7 in Langnau zusammengesetzt. Ohne Sie.
Es war der Wunsch der Mannschaft, ein paar Sachen zu besprechen. Zuerst nur unter sich, dann mit mir. Es ging darum, ein paar Dinge zu ändern.
Was denn?
Wir frühstücken am Donnerstag immer gemeinsam und sind dann bis am Nachmittag zusammen, haben Eistraining, Videoanalysen oder sind im Kraftraum. Einigen Spielern ist das zu lang, ihre Regeneration leidet und sie wollen auch mal den Kopf lüften. Jetzt machen wir die Videoanalyse schon am Mittwoch, da kommen sie nicht drum herum, dafür treffen wir uns am Donnerstag später.
Ist Ihr Job jetzt in Gefahr?
Davon spüre ich nichts. Der Klub hat schon in viel schwierigeren Zeiten zu mir gehalten. Letzte Saison hatten wir Erfolg, waren im Hoch, jetzt stecken wir in einer schwierigen Situation. Da müssen wir wieder rauskommen. Ich spüre die volle Unterstützung des Klubs.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |