Der EHC Biel hat die zunehmend angriffslustigen Tessiner auch in der dritten Partie gezähmt. Die Favoritenrolle kann den Seeländern scheinbar nichts anhaben – ein Zeichen von Reife und Selbstvertrauen. Der nächste Test für die Seeländer: gnadenlos zuschlagen und gleich die erste Möglichkeit für den Halbfinaleinzug nutzen. «Das wird ein Ansturm, den wir abwehren müssen», sagt Stürmer Damien Brunner. Er rechnet mit einer Angriffswelle zu Beginn, getragen von der Stimmung in der Valascia.
«Ein Schlüssel wird der Puckbesitz in der Angriffszone sein, da müssen wir die Pucks wieder gut abschirmen, sie festschnüren, so können wir uns die notwendige Sicherheit holen.» Das bestechende Puckmanagement ist bisher ein Plus für Biel. Eine Last, die Trainer Antti Törmänen konsequent auf vier Sturmlinien verteilt.
Brunner erklärt das Binnenklima beim EHC Biel mit präzisen Worten: «Bisher holte in jeder Partie eine andere Formation die Kohlen aus dem Feuer, das zeigt, wie breit abgestützt die Mannschaft ist. Wenn du mit vier Linien so durchspielen kannst, gibt es glückliche Gesichter auf der Bank, so verschafft man sich als Team einen Lauf.»
Selbstvertrauen – aber keine Überheblichkeit
Hektik ist beim Halbfinalisten des letzten Frühlings bisher nicht auszumachen. Dreht Ambri auf wie zuletzt am Donnerstag im zweiten Abschnitt, folgt die Reaktion der Seeländer auf dem Fuss. Brunner: «Wir haben ein gesundes Selbstvertrauen, keinerlei Ansätze von Überheblichkeit um präzise zu sein, sondern die Gewissheit, dass keine Nervosität ausbricht, egal was auf dem Eis passiert.»
Forster zieht die Augenbraue hoch
Abwehrchef Beat Forster (36) sieht den bisherigen Verlauf der Serie mit der Souveränität des Routiniers: «Wir haben im letzten Frühling Lehrgeld bezahlen müssen (im Halbfinal drehte Lugano die Serie nach 0:2-Rückstand, die Red.). Diese Erfahrung ist nun hilfreich, wir haben unsere Schlüsse gezogen, Hektik lassen wir nicht aufkommen. Wir halten in jedem Fall an unserem System fest.»
Der Routinier mit 185 Playoffpartien (und sechs Meistertiteln) im Rucksack verpasste die erste Hälfte der Qualifikation aufgrund einer Knieverletzung. «Ein Wiederaufbau kostet viel Energie, aber die Mannschaft hat in dieser Phase grandios gespielt, das verschaffte mir genug Zeit, ich musste nichts überstürzen.»
Auf die Frage, ob ihm diese Zwangspause nun in der Schlussphase der Saison volle Energiespeicher beschert, zieht er die Augenbraue hoch: «Das hängt davon ab, wie lange die Playoffs dauern...»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |