Es war eine der Schlüsselszenen in dieser Halbfinal-Serie zwischen Biel und Lugano: In Spiel vier trifft eine Direktabnahme von Gregory Hofmann die Maske von Biel-Goalie Jonas Hiller mit voller Wucht.
Der 36-Jährige muss daraufhin mit Symptomen eines leichten Schleudertraumas für das fünfte Duell passen. «Ein sehr schwerer Entscheid», wie Hiller sagt, «aber es geht um meine Gesundheit. Da riskiert man nichts oder nimmt es auf die leichte Schulter.» Der Keeper war froh, dass das Team seinen Entscheid verstanden hat und man ihn nicht unter Druck gesetzt hat, trotzdem zu spielen.
Schon in jenem vierten Spiel haderte er, als er sich für das Schlussdrittel von Elien Paupe (22) ersetzen lassen musste. «Es stand erst 1:2. Zuerst habe ich wohl wegen dem Adrenalin nicht viel gespürt», berichtet er, «erst als in der Pause mein Körper runtergefahren hat, wurde mir übel und ich bekam Kopfweh.»
Symptome eines leichten Schleudertraumas und ein verhärteter Nacken machen Hiller danach zu schaffen. Aber fürs sechste Spiel fühlt sich der Routinier wieder bereit. «Ich fühlte mich gut, aber hundertprozentig sicher kann man bei solchen Beschwerden nicht sein.»
Ausgewechselt wird er im Schlussdrittel auch nicht deswegen, sondern weil Trainer Törmänen dem Team noch einen Impuls geben will. Der Rest ist bekannt: Das Bieler Playoff-Märchen endet nicht mit einem Happy End. Das Out folgt in Game 6 in Lugano.
Glücksgefühle bei den Bianconeri, pure Enttäuschung bei den Seeländern. Und das erste Handshake nach dem Serienende. Als Hofmann da Hiller begegnet, sucht er sofort das Gespräch mit dem gegnerischen Torhüter. Doch der hat – wenige Minuten nach dem Saisonende verständlicherweise – nicht grosse Lust auf eine Plauderei.
Wollte sich der Lugano-Stürmer denn entschuldigen? «Nein», antwortet Hiller, «das muss er auch nicht. Ich mache ihm keinen Vorwurf.» Solche Situationen gebe es, Hofmann habe ein Tor schiessen wollen, er den Puck stoppen. Punkt.
Was sagte der 25-Jährige dann zu ihm? «Er fragte, wie es mir geht und wünschte mir noch gute Genesung. Der gegenseitige Respekt war einfach da.» Die Enttäuschung über das soeben erlittene Ausscheiden aber grösser.
«Ja, im Moment ist Frust da», so Hiller, «wir haben uns so viel vorgenommen.» Irgendwo weit dahinter gebe es schon auch Stolz. Darauf, was das Team gezeigt hat, den Charakter sowie den Zusammenhalt. «Darum freue ich mich jetzt schon fast auf die nächste Saison.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |