Kossmann: «Ich heisse nicht Harry Potter»
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Berns Lage verschärft sich
Kossmann: «Ich heisse nicht Harry Potter»

Zaubern kann Hans Kossmann nicht. Die Situation am Strich ist unter ihm für den SCB prekärer geworden. Es wird immer enger für den Meister.
Publiziert: 19.02.2020 um 16:14 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2020 um 14:35 Uhr
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SCB-Nothelfer Hans Kossmann musste in seinen ersten fünf Spielen drei Niederlagen einstecken.
Foto: freshfocus
Stephan Roth und Angelo Rocchinotti

Seit der herben Pleite im Derby in Biel (0:4) vom Samstag hatten die Spieler des SCB frei. Erst am Mittwochmorgen stand dann wieder ein reguläres Training auf dem Programm. Und das war happig. Eineinhalb Stunden forderte Hans Kossmann sein Team. «Es ging darum, den Rost abzuschütteln. Und es war körperlich nicht so hart. Es waren viele taktische Übungen», sagt der 57-Jährige.

Inzwischen hat sich auch die Ausgangslage im Strichkampf verändert. Zum Schlechten für den strauchelnden Meister. Fribourg hatte mit dem sechsten Sieg im sechsten Derby gegen Lausanne (3:2) am Dienstag den Vorsprung auf den SCB auf vier Punkte ausgebaut. Somit können die Berner trotz Direktduell in der vorletzten Runde nicht mehr aus eigener Kraft an Gottéron vorbeiziehen.

«Freitag: Sieg. Samstag: der nächste Match»

Er habe die Resultate – auch SCB-Verfolger Langnau gewann in Genf (3:2 n.P.) – nur «ein-, zweimal» am Teletext angeschaut, behauptet Kossmann. «Ich verschwende keine Energie damit, zu schauen, was der Gegner macht. Jetzt kommt es darauf an, was wir machen.»

Doch Kossmann wird sich bestimmt geärgert haben, als er sah, dass Fribourg schon wieder gegen Lausanne gewann. «Klar, wäre es mir lieber, wenn wir nur einen statt vier Punkte aufholen müssten», sagt der 57-Jährige mit einem gequälten Lächeln. «Doch für uns hat sich nichts geändert. Wir haben darüber gesprochen: Wir müssen nicht auf den Teletext schauen, wir müssen nicht gross studieren, wir müssen nicht die Zeitungen lesen. Wir müssen den Fokus auf unser Spiel legen.» Und wie sieht Kossmanns Playoff-Rechnung aus? «Es gibt keine Rechnung. Freitag: Sieg. Samstag: der nächste Match», sagt der SCB-Coach entschlossen.

In Bern hatte man sich vom Schweiz-Kanadier, der vor zwei Jahren die ZSC Lions als Nothelfer zum Titel führte, nach der Freistellung von Meistercoach Kari Jalonen bestimmt mehr erhofft. Unter Kossmann hat der SCB drei von fünf Spielen verloren. «Ja, wir haben dreimal verloren, aber immerhin Zürich in die Verlängerung gebracht», sagt Kossmann. «Wir wären gerne besser. Doch der Trainer, der vorher hier war, war kein schlechter Trainer. Und ich heisse Hans Kossmann und nicht Harry Potter.»

«Beim Umbauen kann man von der Leiter fallen»

Als er keinen Job als Trainer hatte, beschäftigte sich Kossmann in der Nähe von Vancouver damit, Häuser zu renovieren. Was ist schwieriger? Eine Mannschaft am Strich oder ein altes Haus in Kanada flott zu kriegen? «Beides ist schwierig. Beides sind Baustellen. Beim Umbauen kann man von der Leiter fallen – das ist ein anderer Schmerz. Hier gibt es auch Arbeit. Aber ich habe wirklich Freude daran, mit dieser Truppe zu arbeiten. Und ich versuche, die ganze Mannschaft nicht zu sehr unter Druck zu setzen.»

Druck ist ein gutes Stichwort. Viel grösser als am Freitag daheim gegen den Tabellenletzten SCRJ Lakers kann er in dieser Situation nicht werden. Ein Einsatz des neuen kanadischen Stürmers Christian Thomas ist da noch nicht vorgesehen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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