Lugano – Genf 4:3 n.P.
Das Spiel: Ein Drama in drei Akten. Grégory Hofmann macht acht Minuten vor Schluss den Ausgleich. Und bewahrt Lugano nur Sekunden vor der Sirene vielleicht vor dem Totalschaden, als er den Puck von der (hinteren?) Torlinie schiebt.
Und dann geht es erst richtig los. Im Penaltyschiessen verwertet Luganos Fazzini vier von fünf Versuchen (!) und sichert den Tessinern so wenigsten zwei Punkte. Für Servette läuft Henrik Tömmernes insgesamt sechs Mal an – und trifft vier Mal. Erst zuletzt gehen ihm die Varianten aus, zuvor verlädt er Elvis Merzlikins mit allen möglichen Tricks.
Schon in der regulären Spielzeit beharken sich die beiden Teams vor allem in intensiv geführten Zweikämpfen auf engstem Raum, die angespannten Nerven führen zu teilweise slapstickartigen Fehlern und Einlagen.
Der vermeintliche Treffer Richards in der letzten Minute? Die Schiedsrichter können aufgrund der mangelhaften Qualität der TV-Bilder nicht entscheiden, ob der Puck die hintere (zweite) Torlinie tatsächlich kitzelt oder nicht. Deshalb können sie ihren ursprünglichen Entscheid (kein Tor) nicht kippen. Solange keine hochauflösenden Kameras in den Toren (oder an der Decke der Stadien wie in der NHL) zur Verfügung stehen, könnte man sich die «Video reviews» eigentlich sparen – die Bilder bringen im Ernstfall keine Klarheit.
Ein Armutszeugnis für eine Profiliga, die sich die notwendige Infrastruktur locker leisten könnte. Aber die Geldpolitik liegt in den Händen der Klubs – und die stecken den Zaster bevorzugt in die (viel zu hohen) Löhne der Spieler.
Chorney: Taylor. Luganos ausländische Fachkraft in der Abwehr fehlt gegen Servette verletzt. Der Kanadier kann aber vielleicht schon am Dienstag (in Lausanne) wieder spielen.
Verletzte: Sind bei Servette ein Dauerthema. Beklagen? Bringt nix, wird deshalb vermieden. Trotzdem: Genf fehlen in Lugano mit Bouma, Wingels, Skille, Jacquemet, Vukovic, Douay, Romy und Rod acht Stammspieler.
Premiere: Arnaud Riat (19), Bruder des Biel-Stürmers Damien Riat (21), erzielt mit dem zwischenzeitlichen 2:1 seinen ersten Treffer in der National League.
Der Beste: Hofmann (Lugano). Besorgt den Ausgleich und rettet auf der Linie.
Pflaume: Vauclair (Lugano). Kommt bei Riats Führungstreffer beim Bully viel zu spät. D. K.
Tore: 6. Sannitz (Hofmann) 1:0. 14. Berthon (Fransson) 1:1. 15. Riat (Berthon) 1:2. 23. Jörg 2:2. 27. Bozon (Richard/PP) 2:3. 52. Hofmann (Haapala) 3:3.
Penaltys: Tömmernes 1:0. Fazzini 1:1. Fazzini 2:1. Tömmernes 2:2. Klasen 3:2. Tömmernes 3:3. Fazzini 4:3. Tömmernes 4:4. Fazzini 5:4.
Den Ticker des Spiels gibts hier zum Nachlesen!
ZSC Lions – Bern 1:3
Das Spiel: Die ZSC Lions beginnen zwar nicht so desolat wie beim letzten Heimspiel am Dienstag gegen Servette (1:4), als es nach eineinhalb Minuten 0:2 stand, liegen dennoch bald mit zwei Längen zurück. Erst lenkt Jan Mursak den Puck aus kurzer Distanz ins Tor, dann schliessen Simon Moser und Mark Arcobello 92 Sekunden später einen Konter mustergültig ab. Danach schaltet die Mannschaft von Kari Jalonen nach intensivem Beginn bald in den Verwalter-Modus. Die Zürcher kommen zu mehreren guten Chancen, doch erst kurz vor der zweiten Pause zum Anschlusstreffer, als sich Goalie Leonardo Genoni hinter dem Tor von Roman Cervenka die Scheibe abluchsen lässt. Im Schlussabschnitt lassen Genoni und seine Vorderleute gegen die braven Lions nichts mehr anbrennen und Moser trifft, als Roger Karrer mit der Scheibe just stürzt, als Schlegel das Tor verlässt, um einem sechsten Feldspieler zu weichen.
Powerplay-Probleme: Erst macht der SCB bei vier Zürcher Strafen einen äusserst harmlosen Eindruck. Als die Zürcher dann im Schlussdrittel auch noch zu den von den Fans herbeigesehnten Überzahl-Gelegenheiten kommen, bringen sie in drei Versuchen auch nichts zustande.
Der Chancen-Tod: Denis Hollenstein ist der aktivste bei den Lions. Doch der Ex-Klotener im ZSC-Dress vergibt gleich vier Top-Möglichkeiten.
Der Wechsel: Nach dem ersten Drittel überlässt Lukas Flüeler seinen Platz dem künftigen SCB-Goalie Niklas Schlegel. Der Wechsel ist nicht etwa leistungsbedingt oder als Weckruf gedacht: Der dreifache Meister-Keeper ist wieder einmal angeschlagen.
Die Serie: Vor einem Jahr scheiterte der SCB im Playoff-Halbfinal als Favorit an den Zürchern. In dieser Saison betreiben die Berner Wiedergutmachung gegen den Rivalen. Sie gewinnen auch das fünfte Duell gegen den Meister. Einzig beim Spiel zum Saisonstart gaben sie dabei einen Punkt ab.
Der Beste: Simon Moser (Bern). Schöner Pass beim 2:0. Dann macht er mit dem 3:1 alles klar.
Die Pflaume: Kevin Klein (ZSC). Der Verteidiger, der eigentlich seine Karriere nach der letzten Saison beenden wollte, leitet mit einem unbegreiflichen Fehlpass das 0:2 ein.
Tore: 6. Mursak (Ebbett, Kämpf) 0:1. 7. Arcobello (Moser) 0:2. 39. Herzog (Cervenka) 1:2. 60. Moser 1:3.
Den Ticker des Spiels gibts hier zum Nachlesen!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |