Banden wie Panzersperren
Klubs dürfen nicht kneifen!

In der NLA sind in 9 von 12 Stadien gesundheitsgefährdende Bandensysteme im Einsatz. Auf was warten die Klubs? Ein Kommentar von Blick-Eishockey-Chef Stephan Roth.
Publiziert: 25.10.2015 um 12:48 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 04:22 Uhr

Studien belegen, dass es mit flexibleren Bandensystemen 30 bis 50 Prozent weniger Verletzungen gibt. Dennoch sind in der NLA erst die Stadien in Biel, Lausanne und Lugano mit modernen Banden ausgerüstet.

«Ein grosses Problem sind die Bandenkonstruktionen in den meisten Stadien. Sie sind nicht flexibel genug»,sagt Jean-Claude Küttel, Präsident der medizinischen Kommission von Swiss Ice Hockey und Arzt der Nationalmannschaft. «Wir hätten die Möglichkeit, die Gesundheit der Spieler durch relativ einfache Mittel besser zu schützen, und wir machen nicht mal das.»

Derweil schieben sich alle den Schwarzen Peter zu. Liga-Direktor Ueli Schwarz sagt: «Wir können den Klubs nichts vorschreiben, sie haben die Entscheidungsgewalt.» Die Vereine verweisen darauf, dass es keine Vorschriften von der Liga gebe.

Es ist wie bei der Katze, die ihren eigenen Schwanz jagt. Es sind ja die Klubs selbst, die Vorschriften erlassen können. Nur sie bestimmen selbst, was in der Liga passiert.

Die Kosten fürs Umrüsten betragen rund 250'000 Franken. Das gibt keiner freiwillig aus. Doch die Klubs dürfen nicht länger kneifen, wenn es um die Gesundheit der Spieler geht.

Und die Investition in neue Bandensysteme würde sich bei der Aussicht auf 30 bis 50 Prozent weniger Verletzte sogar finanziell lohnen. Zum Vergleich: Nur schon ein Ersatz-Ausländer kostet schnell einmal mehr als die Kosten fürs Umrüsten der Banden.

Es ist ganz einfach: Die Klubs müssen beschliessen, veraltete, betonharte Banden zu verbieten. Sie dürfen nicht warten bis eine Tragödie passiert und ein Spieler nach dem Aufprall gegen die zu harte Bande nicht mehr aufsteht.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
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