Gleichzeitig mit dem Ausscheiden des Solothurner Traditionsklubs EHC Olten aus den Swiss-League-Playoffs hätte sich die Führung der National League eigentlich dazu durchringen müssen, sämtlichen Auf- und Abstiegswettbewerben sofort den Stecker zu ziehen. Eigentlich. Aber die Transparenz ist in diesem delikaten Themenbereich nicht das Hauptinteresse der Direktbeteiligten.
Stattdessen lässt man die Öffentlichkeit (den zahlenden Kunden) im Ungefähren sitzen und konstruiert mit dem Playout- und dem gleichzeitig stattfindenden Swiss-League-Final eine künstliche Spannung, die es in der Realität nicht gibt.
Langenthal oder La Chaux-de-Fonds wären mit einer Promotion in fast jeder Hinsicht überfordert. Finanzkraft und Infrastruktur genügen den (immer weiter gestiegenen) Anforderungen der Oberklasse auf keinen Fall – trotzdem wurden diese Klubs von der Liga für einen Aufstieg zugelassen.
Der Playout-Final zwischen Rekordmeister Davos und Aufsteiger Rapperswil-Jona wird schlagzeilenträchtig als existenzbedrohendes Vehikel verkauft. Unter dem Deckmantel einer Überlebenskrise wird Kasse gemacht, dabei hat sich in den Garderoben zwischen Genf und Davos längst die Erkenntnis durchgesetzt, dass es in diesen Partien um nichts mehr geht – oder anders gesagt: Das sind Spiele um die goldene Ananas.
Schläpfer spricht Klartext – bisher eine Ausnahme
Kevin Schläpfer, beim SC Langenthal neu als Sportdirektor angestellt, plauderte am Samstagabend im MySports-Studio in seiner gewohnt offenen Art als Erster munter aus dem Nähkästchen. Man müsse sich neu orientieren, Geld einsparen, mehr auf die Jugend setzen. Eine Kampfansage an Davos oder die Lakers klingt anders.
La Chaux-de-Fonds, der letzte Schweizer Meister aus der Westschweiz (1973), schöpft in einer strukturschwachen Region bereits sämtliche Mittel aus. Für die National League müssten die Neuenburger ihr Budget wohl mindestens verdoppeln. Dazu gesellt sich die marode Infrastruktur der Patinoire des Mélèzes. Der Meistertitel der Swiss League ist kein Muster ohne Wert, aber weiterführende Bedeutung hat er unter diesen Umständen nicht. Leider ist das kein Aprilscherz.
Eigentlich hat der Abstiegskampf durchaus seinen Reiz. So wartete man in Rapperswil-Jona und Davos seit Monaten auf den Playout-Final. Doch nun ist fast jedem klar, dass der Verlierer nichts zu befürchten hat, weil weder Langenthal noch La Chaux-de-Fonds strukturell fähig ist, aufzusteigen. Doch offiziell herrscht Schweigen im Walde.
Die Liga-Quali wird gespielt. Die Teams der Swiss League haben längst gemerkt, dass man sich risikolos pro forma für den Aufstieg bewerben kann. So sichert man sich im Fall eines B-Titels die Einkünfte aus mindestens zwei Heimspielen. Und wenn nötig, gibt man den Spielern einen Wink, dass sie gegen den Playout-Verlierer nicht gewinnen sollen – so wie das schon geschah.
Damit, man kann es fast nicht anders sagen, verarscht man die Fans. Die Liga muss entweder früh kommunizieren, wer aufsteigen kann – und die Playout-Farce stoppen, sobald kein Abstieg mehr möglich ist. Oder sie muss den Modus ändern.
Das Beste wäre ohnehin ein direkter Ab- und Aufstieg. Eine grössere Durchlässigkeit würde auch die Abstiegs-Panik verhindern, weil man eine faire Chance auf eine Rückkehr hätte. Doch solange die NL-Klubs nur an ihre Interessen denken, wird es nie dazu kommen.
Eigentlich hat der Abstiegskampf durchaus seinen Reiz. So wartete man in Rapperswil-Jona und Davos seit Monaten auf den Playout-Final. Doch nun ist fast jedem klar, dass der Verlierer nichts zu befürchten hat, weil weder Langenthal noch La Chaux-de-Fonds strukturell fähig ist, aufzusteigen. Doch offiziell herrscht Schweigen im Walde.
Die Liga-Quali wird gespielt. Die Teams der Swiss League haben längst gemerkt, dass man sich risikolos pro forma für den Aufstieg bewerben kann. So sichert man sich im Fall eines B-Titels die Einkünfte aus mindestens zwei Heimspielen. Und wenn nötig, gibt man den Spielern einen Wink, dass sie gegen den Playout-Verlierer nicht gewinnen sollen – so wie das schon geschah.
Damit, man kann es fast nicht anders sagen, verarscht man die Fans. Die Liga muss entweder früh kommunizieren, wer aufsteigen kann – und die Playout-Farce stoppen, sobald kein Abstieg mehr möglich ist. Oder sie muss den Modus ändern.
Das Beste wäre ohnehin ein direkter Ab- und Aufstieg. Eine grössere Durchlässigkeit würde auch die Abstiegs-Panik verhindern, weil man eine faire Chance auf eine Rückkehr hätte. Doch solange die NL-Klubs nur an ihre Interessen denken, wird es nie dazu kommen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |