Rödins Tor nach 10 Sekunden – und ein cooler SCRJ-Profico
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Rappis Effizienz-Sieg in Davos:Rödins Tor nach 10 Sekunden – und ein cooler SCRJ-Profico

Aufstiegskampf? Abstiegsangst?
Alles bloss eine grosse Farce

Die Playoffs in der Swiss League sind eine Mogelpackung. Langenthal und La Chaux-de-Fonds wären mit dem Aufstieg in jeder Beziehung überfordert.
Publiziert: 01.04.2019 um 01:01 Uhr
|
Aktualisiert: 01.04.2019 um 14:32 Uhr
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Langenthal und La-Chaux-de-Fonds spielen um den Swiss-League-Titel – um den Aufstieg geht es dabei aber nur scheinbar.
Foto: Keystone
Dino Kessler und Stephan Roth

Gleichzeitig mit dem Ausscheiden des Solothurner Traditionsklubs EHC Olten aus den Swiss-League-Playoffs hätte sich die Führung der National League eigentlich dazu durchringen müssen, sämtlichen Auf- und Abstiegswettbewerben sofort den Stecker zu ziehen. Eigentlich. Aber die Transparenz ist in diesem delikaten Themenbereich nicht 
das Hauptinteresse der Direktbeteiligten.

Stattdessen lässt man die 
Öffentlichkeit (den zahlenden Kunden) im Ungefähren sitzen und konstruiert mit dem Playout- und dem gleichzeitig stattfindenden Swiss-League-Final eine künstliche Spannung, die es in der Realität nicht gibt.

Langenthal oder La Chaux-de-Fonds wären mit einer Promotion in fast jeder Hinsicht überfordert. Finanzkraft und 
Infrastruktur genügen den (immer weiter gestiegenen) Anforderungen der Oberklasse auf keinen Fall – trotzdem wurden diese Klubs von der Liga für 
einen Aufstieg zugelassen.

Der Playout-Final zwischen Rekordmeister Davos und Aufsteiger Rapperswil-Jona wird schlagzeilenträchtig als existenzbedrohendes Vehikel verkauft. Unter dem Deckmantel einer Überlebenskrise wird Kasse gemacht, dabei hat sich in den Garderoben zwischen Genf und Davos längst die Erkenntnis durchgesetzt, dass es in diesen Partien um nichts mehr geht – oder anders gesagt: Das sind Spiele um die goldene Ananas.

Schläpfer spricht Klartext – bisher eine Ausnahme

Kevin Schläpfer, beim SC Langenthal neu als Sportdirektor angestellt, plauderte am Samstagabend im MySports-Studio in seiner gewohnt offenen Art als Erster munter aus dem Nähkästchen. Man müsse sich neu orientieren, Geld einsparen, mehr auf die Jugend setzen. Eine Kampfansage an Davos oder die Lakers klingt anders.

La Chaux-de-Fonds, der letzte Schweizer Meister aus der 
Westschweiz (1973), schöpft in einer strukturschwachen Region bereits sämtliche Mittel aus. Für die National League müssten die Neuenburger ihr Budget wohl mindestens verdoppeln. Dazu gesellt sich die marode 
Infrastruktur der Patinoire des Mélèzes. Der Meistertitel der Swiss League ist kein Muster ohne Wert, aber weiterführende Bedeutung hat er unter diesen Umständen nicht. Leider ist das kein Aprilscherz.

Direkter Auf- und Abstieg wäre das Beste – ein Kommentar von Stephan Roth

Eigentlich hat der Abstiegskampf durchaus seinen Reiz. So wartete man in Rapperswil-Jona und Davos seit Monaten auf den Playout-Final. Doch nun ist fast jedem klar, dass der Verlierer nichts zu befürchten hat, weil weder Langenthal noch La Chaux-de-Fonds strukturell fähig ist, aufzusteigen. Doch offiziell herrscht Schweigen im Walde.

Die Liga-Quali wird gespielt. Die Teams der Swiss League haben längst gemerkt, dass man sich risikolos pro forma für den Aufstieg bewerben kann. So sichert man sich im Fall eines B-Titels die Einkünfte aus mindestens zwei Heimspielen. Und wenn nötig, gibt man den Spielern einen Wink, dass sie gegen den Playout-Verlierer nicht gewinnen sollen – so wie das schon geschah.

Damit, man kann es fast nicht anders sagen, verarscht man die Fans. Die Liga muss entweder früh kommunizieren, wer aufsteigen kann – und die Playout-Farce stoppen, sobald kein Abstieg mehr möglich ist. Oder sie muss den Modus ändern.

Das Beste wäre ohnehin ein direkter Ab- und Aufstieg. Eine grössere Durchlässigkeit würde auch die Abstiegs-Panik verhindern, weil man eine faire Chance auf eine Rückkehr hätte. Doch solange die NL-Klubs nur an ihre Interessen denken, wird es nie dazu kommen.

Eigentlich hat der Abstiegskampf durchaus seinen Reiz. So wartete man in Rapperswil-Jona und Davos seit Monaten auf den Playout-Final. Doch nun ist fast jedem klar, dass der Verlierer nichts zu befürchten hat, weil weder Langenthal noch La Chaux-de-Fonds strukturell fähig ist, aufzusteigen. Doch offiziell herrscht Schweigen im Walde.

Die Liga-Quali wird gespielt. Die Teams der Swiss League haben längst gemerkt, dass man sich risikolos pro forma für den Aufstieg bewerben kann. So sichert man sich im Fall eines B-Titels die Einkünfte aus mindestens zwei Heimspielen. Und wenn nötig, gibt man den Spielern einen Wink, dass sie gegen den Playout-Verlierer nicht gewinnen sollen – so wie das schon geschah.

Damit, man kann es fast nicht anders sagen, verarscht man die Fans. Die Liga muss entweder früh kommunizieren, wer aufsteigen kann – und die Playout-Farce stoppen, sobald kein Abstieg mehr möglich ist. Oder sie muss den Modus ändern.

Das Beste wäre ohnehin ein direkter Ab- und Aufstieg. Eine grössere Durchlässigkeit würde auch die Abstiegs-Panik verhindern, weil man eine faire Chance auf eine Rückkehr hätte. Doch solange die NL-Klubs nur an ihre Interessen denken, wird es nie dazu kommen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
6
EV Zug
EV Zug
21
14
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
21
-4
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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