Aufregung in Bern um Video-Entscheide
«Es wäre ein Penalty für den ZSC gewesen»

Was für ein Playoff-Abend in Bern! Heisse Diskussionen um drei Tor-Szenen und ein Fehlentscheid, den die Schiedsrichter trotz Video nicht korrigieren durften.
Publiziert: 06.04.2018 um 09:08 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:15 Uhr
Stephan Roth und Angelo Rocchinotti

Der SCB wehrt den ersten Finalpuck der ZSC Lions ab und verkürzt dank einem 4:3-Zittersieg in der Serie auf 2:3. Dabei sorgten drei umstrittene Szenen für Diskussionen.

Das annullierte Ebbett-Tor

Im ersten ZSC-Powerplay fährt SCB-Puncher Tristan Scherwey einen Konter. Er scheitert allein vor Goalie Lukas Flüeler. Andrew Ebbett setzt nach. Der Puck kullert über die Linie. 2:0 für den SCB! Oder? Die Unparteiischen Tobias Wehrli und Andreas Koch schauen sich die Szene auf Video an. Immer wieder. Dann annullieren sie den Treffer.

Die SCB-Fans, welche die Szene noch und noch auf dem Video-Würfel gesehen haben, toben. Das Eis muss gereinigt werden. «Im Moment denke ich, dass die Schiedsrichter richtig liegen», sagt Schiri-Chef Reiber auf der Tribüne. «Sie mussten entscheiden, ob der Puck noch spielbar war. Da er nicht mehr zu sehen war, war er aus ihrer Sicht auch nicht mehr spielbar. Dazu trifft Ebbett mit seinem Stock Flüelers Schoner und nicht die Scheibe.»

Das 3:1 von Moser

Simon Moser schiesst im Mitteldrittel das 3:1 für den SCB. Wieder schauen die Refs die Szene auf dem Video an. Diesmal entscheiden sie auf Tor. Denn: Es ist ZSC-Verteidiger Kevin Klein, der seinen Goalie Flüeler umstösst. Der Kanadier bekommt allerdings einen Crosscheck von Simon Bodenmann. Aber erst nachdem er Flüeler schon entscheidend aus der Balance gebracht hat.

Der übersehene Penalty

Der ZSC drängt im Schlussdrittel auf den Ausgleich. 90 Sekunden vor Schluss rettet SCB-Stürmer Gaëtan Haas auf der Linie, in dem er den Puck mit der Hand fasst und wegwirft. Die Schiedsrichter sehen es nicht und geben deshalb den fälligen Penalty nicht.

Auf dem Video sehen sie ihren Irrtum zwar, dürfen aber nur schauen, ob der Puck die Torlinie überquert hat. Pech für die Zürcher, bei denen Verwirrung vorherrscht. «Ich kenne die Regeln nicht genau», gibt Nati-Stürmer Reto Schäppi zu. «Ich hatte den Eindruck, dass der Linesman uns gesagt hat, dass es ein automatisches Tor gibt, wenn die Scheibe in den letzten zwei Minuten mit der Hand im Torraum abgedeckt wird. Ich muss da noch aufgeklärt werden. Die Schiedsrichter sagten uns, dass sie kein Penalty mehr geben dürfen, wenn sie es erst im Video sehen. Doch wir dürfen nicht vier Tore bekommen. Da müssen wir nicht über die letzte Szene gross diskutieren.»

Bringt licht ins Regel-Dunkel: Schiri-Boss Brent Reiber.
Foto: zVg

Schiri-Chef Brent Reiber klärt auf: «Es wäre ein Penalty für den ZSC gewesen, wenn sie es auf dem Eis gesehen hätten. Aufgrund des Videos durften sie diesen aber nicht geben.» Dass die Szene in den letzten zwei Minuten passiert sei, tue nichts zur Sache. Auf ein automatisches Tor könne nur entschieden werden, wenn eine Mannschaft bei einem Vergehen ohne Torhüter spiele.

Am Samstag geht die Serie in Zürich weiter.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EV Zug
EV Zug
22
17
36
6
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
22
-7
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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