Ambühl ist der Publikumsliebling
Das sind die Abräumer der Swiss Ice Hockey Awards

Vor allem Meister Zug und Überraschungsteam Lakers sahnen an den Swiss Ice Hockey Awards in Bern die Auszeichnungen ab.
Publiziert: 29.07.2022 um 23:18 Uhr
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Der grosse Sieger war abwesend: Lakers-Torjäger Roman Cervenka ist der wertvollste Spieler der vergangenen Saison.
Foto: freshfocus
Marcel Allemann und Nicole Vandenbrouck

Die Hockeyfamilie kann ihre Stars wieder in angemessenem Rahmen und bei gemütlichem Zusammensein ehren. Erstmals seit 2019 wurden die Swiss Ice Hockey Awards wieder in physischer Form durchgeführt. 2020, im Jahr als die Pandemie begann, fiel die Wahl nach der abgebrochenen Meisterschaft komplett aus. Und im letzten Jahr wurden die Auszeichnungen in digitaler Form vergeben.

Nun also die langersehnte Rückkehr zu Glanz und Gloria mit den Hockeystars und geladenen Gästen als Gala-Veranstaltung im Kursaal in Bern. Durch den Abend führte TV-Moderatorin Nicole Berchtold, ihr zur Seite stand der langjährige Hockey-Star und jetzige SRF-Experte Philippe Furrer. Erwartungsgemäss räumte Meister und Quali-Sieger EV Zug mächtig ab. Aber auch bei den Rapperswil-Jona Lakers gab es einiges zu feiern. Die Preisgewinner im Einzelnen:

MVP Regular Season: Roman Cervenka, Lakers

Er macht seine Mitspieler besser und verleiht dem Höhenflug der Lakers Aufwind: Roman Cervenka. Allein schon schon die Nomination für den Titel des MVP der Regular Season im Alter von 36 Jahren hat der zurückhaltende Tscheche enorm geschätzt. «Und es macht mich auch ein bisschen stolz», gestand der Stürmer gegenüber Blick. Um gleich wieder zu betonen, dass er nichts anderes von sich erwarte, als dem Team zu helfen und es besser zu machen. Auf diesen Prozess und seine Leistung als Beitrag fokussiere er sich.

«Ich möchte mit der Mannschaft unvergessliche Erinnerungen kreieren und etwas gewinnen.» Nun ist es schon mal der Titel des wertvollsten Spielers, den sich der Liga-Topskorer für seine Rolle verdient hat. Den Applaus vom Publikum im Kursaal bekam er allerdings nur aus der Ferne mit – Cervenka geniesst diese Woche noch seine letzten Ferientage in Tschechien und fehlte in Bern.

MVP Playoffs: Jan Kovar, Zug

Ein Tscheche angelt sich auch den Titel des Playoff-MVP. Wenig überraschend wird dieser von Meister EVZ gestellt, deren Leitwolf Jan Kovar verteidigt auch diesen Titel erfolgreich. Einmal mehr zeigte der 32-jährige Stürmer dann die besten Leistungen, als es wirklich zählte und wurde auch zum Playoff-Topskorer. Selbst eine schmerzhafte Rippenverletzung, wegen der er für die WM forfait geben musste, konnte ihn nicht davon abhalten.

Goaltender of the Year: Leonardo Genoni, Zug

Die Vergabe der Trophäe für den besten Goalie verläuft fast schon nach dem Motto «alle Jahre wieder». Ein weiteres Mal sichert sich Nati-Goalie Leonardo Genoni diesen Titel. Bereits zum sechsten Mal! Der siebenfache Meistergoalie sorgt damit auch dafür, dass Meister Zug an den Awards einen zweiten Kategorien-Sieg feiern kann.

Youngster of the Year: Nathan Vouardoux, Lakers

Einmal mehr hat sich bei den SCRJ Lakers ein junger Spieler prächtig entwickelt: In dieser Saison war es Nathan Vouardoux. Aus der Lausanner Nachwuchs-Abteilung nach Rappi gewechselt, konnte der 21-Jährige in der Verteidigung schon viel Verantwortung übernehmen – und kam auch damit klar. So verdiente er sich einen Durchschnitt von über 15 Spielminuten pro Match. Und den Youngster-Award. Nach Marco Lehmann (neu SCB), der diesen Titel letztes Jahr gewann, und Dominik Egli, der ihn wohl 2020 abgeräumt hätte, stellen die SCRJ Lakers bereits zum dritten Mal in Serie den «Youngster of the Year».

Most Popular Player: Andres Ambühl, Davos

Bei dieser Publikumswahl auf «20 Minuten» setzt sich ein weiteres Mal Andres Ambühl durch. Schon zum sechsten Mal! Was nicht weiter erstaunen kann, wenn man sieht mit wie viel Herzblut der HCD-Kultstürmer auch mit seinen 38 Jahren noch immer unterwegs ist. Mit der Nati holte er sich letzte Saison gleich zwei neue WM-Weltrekorde. Mit seiner 17. WM-Teilnahme übertrumpfte er seinen langjährigen Weggefährten Mathias Seger und dann löschte er mit seinem 120. WM-Spiel auch noch die bisherige Rekordmarke des Deutschen Udo Kiessling aus.

Woman of the Year: Alina Müller

Als beste Frau setzt sich die Weltklasse-Stürmerin Alina Müller durch. Die 24-jährige Winterthurerin skorte in 21 Spielen nicht weniger als 39 Punkte für die Northeastern University in der NCAA - ein einsamer Spitzenwert. Und an den Olympischen Spielen brillierte sie als Antreibern der Nati und 10 Skorerpunkten in 7 Spielen. Sie war damit auch die beste Europäerin.

Hockey Award: Roman Josi

Auch NHL-Superstar Roman Josi wird nach seiner grandiosen letzten Saison mit dem neuen Schweizer Rekordwert von 96 Skorerpunkten in der Regulär Season ausgezeichnet. Der 32-jährige Berner, Vorbild eines jeden Schweizer Eishockeyaners, erhält für seine herausragenden Leistungen den Hockey Award verliehen.

Special Award: Anna Wiegand

Herausragend ist auch Anna Wiegand, die sich als Schiedsrichterin zu den Weltbesten ihres Fachs gehörte, nun aber abtritt. Als erste Frau hat sie Profi-Spiele im Schweizer Männer-Eishockey gepfiffen. Dazu wurden der mit Schiedsrichter Marc Wiegand verheirateten 37-jährigen gebürtigen Finnin auch immer wieder die besten Spiele auf der Weltbühne des Frauen-Eishockeys anvertraut.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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