ZSC Lions – Rapperswil-Jona Lakers 6:2
9905 Fans
Das Spiel: Ein «Pampers-Spiel» wird gegen den Tabellenletzten aus Rapperswil-Jona für die Lions erwartet. Doch bei den Zürchern deutet zunächst nichts an diesem Abend darauf hin, dass sie die Hosen voll haben. Es wird kein Zittern, wie noch am Dienstag an gleicher Stelle gegen die SCL Tigers (2:1 n.P.), als die Zürcher versuchten, ein 1:0 über die Zeit zu zittern und dabei kläglich scheiterten.
Die ZSC Lions lassen den SCRJ Lakers von der ersten Sekunde an keine Chance. Schon im ersten Einsatz erspielen sich die ersten beiden Chancen. Und nach 82 Sekunden trifft Pius Suter nach starker Vorarbeit von Maxim Noreau. Und weil die SCRJ Lakers 24 Stunden nach dem Sieg gegen die SCL Tigers zunächst einen selten schwachen Eindruck hinterlassen, verschafft sich der ZSC schnell ein Polster. Unter gütiger Mithilfe der St. Galler. Nachdem der Kanadier Danny Kristo nach einem Spaziergang durch die Zürcher Abwehr alleine vor Keeper Niklas Schlegel scheitert, verliert Nico Gurtner die Scheibe an der Blauen Linie. Geburtstagskind Simon Bodenmann (31) zieht davon und trifft gekonnt. Und kurz darauf doppelt Reto Schäppi in Unterzahl nach.
Doch der ZSC wäre nicht der ZSC, wenn er einmal eine Partie voll durchziehen würde. Ab dem Mitteldrittel lassen die Gastgeber stark nach. Die Dringlichkeit fehlt, vier Minuten Powerplay verstreichen ungenutzt. Und es schleichen sich immer mehr Schlampereien ein. Unbegreiflich und unentschuldbar, angesichts der angespannten Tabellenlage. So kommt Rappi zum ersten Treffer. Del Curto greift sofort ein, nimmt sein Timeout. Doch der Gegner vom anderen Ende des Zürichsees kommt noch näher heran, als sich Schlegel von einem Schuss von Dion Knelsen erwischen lässt. Plötzlich ist sie doch noch da, die Nervosität im Hallenstadion. Allerdings nur kurz. 28 Sekunden nach dem Anschlusstor verabreicht Roman Cervenka seinem Team und dessen Fans eine Beruhigungstablette und trifft zum 4:2. Das Aufatmen ist spürbar. Danach bleibt der ZSC konzentriert.
Die Ausgangslage: Doch der Meister ist noch nicht am (Quali-)Ziel. Am Montag kommt es in Genf zum Strich-Final um den letzten Playoff-Platz. Den Lions reicht ein Punkt – doch in den bisherigen drei Duellen gegen Servette haben sie noch keinen geholt. Es bleibt spannend bis zum Ende.
Die Premiere: In seinem 63. NL-Spiel gelingt Verteidiger-Talent Tim Berni (19) erstmals ein Treffer.
Die Refs: In der ersten Pause präsentieren die Lions einige ihrer Schiedsrichter. Ein 8-Jähriger nennt dabei entwaffnend ehrlich eines seiner Motive fürs Pfeifen: «Wegen dem Geld.»
Der Beste: Jérôme Bachofner (ZSC). Bereits vor seinem zehnten Saisontor ist der künftige Zug-Flügel ein grosser Aktivposten in der Offensive, aber glücklos im Abschluss.
Die Pflaume: Casey Wellman (SCRJ Lakers). Der Topskorer ist ein Totalausfall. (sr)
Tore 2. Suter (Noreau) 1:0. 8. Bodenmann 2:0. 11. Schäppi (C. Baltisberger/SH) 3:0. 32. Mosimann (Gurtner) 3:1. 37. Knelsen (Profico, Clark) 3:2. 38. Cervenka (Pettersson, Wick) 4:2. 48. Bachofner (Prassl) 5:2. 50. Berni (Suter) 6:2.
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HC Davos – HC Lugano 3:1
4500 Fans
Das Spiel: Der HCD poliert seine desaströse Heimbilanz von bisher vier Siegen in der Vaillant Arena etwas auf. Mit dem ersten Erfolg im sechsten Spiel gegen Lugano verändert sich für Davos nix. Und für Lugano auch nicht – ausser dass sich die Tessiner quasi tatenlos für die Playoffs qualifiziert haben. Im letzten Spiel gegen Bern geht es nur noch um die Platzierung. In Lugano scheint man mit einer Niederlage Fribourgs gerechnet zu haben, anders lässt sich die Nichtleistung in Davos nicht erklären. Ohne Feuer, ohne Zusammenhang, ohne Esprit. Selbst Goalie Merzlikins macht nicht die beste Figur, bei Ambühls 2:0 zeigt er einen ziemlich unkonventiellen Abwehrversuch. Der einzige Lichtblick (neben der Playoff-Quali) ist Scharfschütze Grégory Hofmann, der mit dem 1:2 seinen 30. Saison-treffer erzielt.
Der Beste: Ambühl (HCD). Pfiffig und mit viel Elan.
Die Pflaume: Merzlikins (HCL). Nicht wie gewohnt stilsicher. D. K.
Tore 7. Du Bois (Lindgren, Ambühl) 1:0. 19. Ambühl (Rödin) 2:0. 44. Hofmann (Sannitz, Bürgler) 2:1. 59. Nygren (Rödin/PP) 3:1.
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EV Zug – Ambri-Piotta 3:1
Das Spiel: Trainer Luca Cereda (37) hat Ambri in die Spur gebracht und zu einem selbstbewussten Team geformt. Sowieso haben die Leventiner eine überraschend starke weil konstante Saison hingelegt. Und immer mal wieder grosse Gegner mit grossartigen Spielen besiegt. Nun krönen sie die bisherigen Leistungen schon eine Runde vor Quali-Ende mit dem ersten Playoff-Einzug seit 2014!
Dabei hatte Cereda sich – und seine Mannschaft – realistisch und bodenständig darauf eingestellt, dass die Playoff-Entscheidung erst in der 50. und letzten Runde fallen könnte. Und war schon zufrieden damit, dass seine Leventiner noch ein ernsthaftes Wörtchen mitzureden haben auf dieser Zielgeraden des Playoff-Rennens.
Nach dem 5:2-Heimsieg am Vorabend reicht nun sogar eine 1:3-Niederlage gegen den EVZ für die Playoff-Quali, weil Lausanne gegen Fribourg gewinnt. Die Biancoblu können vom Umstand, dass sich die Zuger noch längst nicht in Playoff-Form präsentieren, nicht profitieren. Sie schenken ihnen zwar einen Shorthander ein, weil Senteler die Kontrolle über den Puck verliert, Kubalik abstaubt und Torschütze D’Agostini lanciert.
Doch die Zuger verwalten die nur 41 Sekunden später wieder hergestellte Führung, ohne wirklich zu glänzen. Richtig gefährliche Torchancen haben sie kaum mehr. Bis zum 3:1, das gleichzeitig die Entscheidung bedeutet. Der EVZ hat definitiv noch Luft nach oben.
Der Goaliewechsel: Benjamin Conz muss Ambri-Goalie Daniel Manzato nach dem Startdrittel ersetzen, weil dieser sich weh getan hat, als zwei Spieler im Torraum auf ihn drauf fallen.
Die Refs: Längst nicht in Playoff-Form sind die Schiedsrichter. Von den zehn (!) Strafen im Startdrittel sind höchstens drei zwingend auszusprechen. Das knackige Spiel wird von Hebeisen und Dipietro zu stark beeinflusst.
Der Beste: Dennis Everberg (Zug), der Schwede ist vorne top, hinten stark und auch in der Mitte super.
Die Pflaume: Jiri Novotny (Ambri), etwas zu übereifrig.
Tore14. Martschini (Diaz/PP) 1:0.
25. D’Agostini (Kubalik/SH!) 1:1. 26. Everberg (Alatalo, Martschini/PP) 2:1. 51. Everberg (Roe) 3:1.
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SCL Tigers – SC Bern 4:2
Das Spiel: Um 22.05 Uhr gibt es in der Ilfishalle kein Halten mehr. Spieler und Fans liegen sich in den Armen. Von den Rängen hallt es «Playoff-Langnou, Playoff!» Zöggeler Mario Schöni wirft seine Schuhe aufs Eis. Und Erfolgs-Coach Heinz Ehlers, der schon Lausanne zweimal in die Playoffs führte und dort die Titanen ZSC und Bern bis ins siebte Viertelfinalspiel zwang, atmet tief durch.
Das Spiel ist nichts für schwache Nerven. Nach Raphael Kuonens 2:1 geraten die Emmentaler ins Wanken. Torhüter Damiano Ciaccio versetzt sein Team in Unterzahl, weil er sein Tor absichtlich verschiebt. Prompt fällt das 2:2. Und dann verlieren die Langnauer auch noch ihren Leitwolf Chris DiDomenico, der nach einem Check des Berners Grassi an Huguenin – der Tiger landet auf der Langnauer Bank – die Nerven verliert – und unter die Dusche geschickt wird.
Die Emmentaler siegen dank Eero Elo. Der Finne lenkt drei Minuten vor dem Ende einen Dostoinov-Schuss mit der Hüfte ab, trifft dann noch ins leere Tor.
Als sich die Langnauer vor acht Jahren zum bisher einzigen Mal für die Playoffs qualifizierten, gabs ein rauschendes Fest. Einzelne Spieler blieben dem Training tagelang fern. In der Folge gingen neun von zehn Partien verloren. Im Viertelfinal war das Team des damaligen Trainers John Fust gegen Bern chancenlos. Dieses Mal haben die Klubverantwortlichen darauf verzichtet, bei den Behörden eine Freinacht einzugeben. Auch wenn Stürmer Alexei Dostoinov unlängst meinte, er wolle nun auch so ein Fest.
Für Langnau stellt das Erreichen der Playoffs bloss ein Zwischenziel dar. So richtet sich nach dem Spiel Captain Pascal Berger via Mikrofon an die Fans, sagt: «Wir wollen mehr!» Auch das Feuerwerk, das die Fanszene hätte zünden wollen, sofern sich die Tigers schon am Freitag qualifiziert hätten, bleibt aus.
Full House: Zum neunten Mal ist die Ilfishalle (6000 Fans) ausverkauft. Auch für das Duell
gegen Lausanne am Montag gibt es keine Tickets mehr.
Zurück: Tigers-Back Yannick Blaser, der im November einen Muskelabriss der Adduktoren sowie einen Bauchwandriss
erlitt, wird am Montag erstmals wieder trainieren.
Der Beste: Eero Elo (Tigers), der Finne ist zur Stelle, wenn es ihn braucht.
Die Pflaume: Adam Almquist (Bern), der Schwede geht mit einer Minus-2-Bilanz vom Eis, wird beim 0:1 vom starken Tiger Andrea Glauser einfach stehen gelassen.
Tore 23. Erni (Glauser, N. Berger) 1:0. 34. Blum 1:1. 43. Kuonen (Huguenin) 2:1. 50. Boychuk (Blum/PP) 2:2. 57. Elo
(Dostoinov) 3:2. 60. (59:18) Elo 4:2.
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Genf-Servette – EHC Biel 4:1
6701 Fans
Das Spiel: Servette hat das Messer am Hals und hält dem Druck stand. Gegen den bereits für die Playoffs qualifizierten EHC Biel mit Dennis Saikkonen für Jonas Hiller im Tor bekunden die Servettiens zwar lange Zeit Mühe, bekommen die benötigten Tore aber doch noch gebacken. Die Entscheidung erzwingt John Fritsche in der zweitletzten Minute, als er allein auf Saikkonen zustürmen kann. Für Genf holt aber Robert Mayer die Kohlen aus dem Feuer, der mehrere Glanzparaden zeigt. Mayer war zu Beginn der Saison noch ein Risikofaktor, nun ist er wieder auf der Höhe und ein sicherer Rückhalt. Am Montag wird der Strichkampf in der Genfer Vernets-Halle endgültig entschieden, dann kommt der Meister aus Zürich nach Genf. Servette benötigt einen Sieg nach 60 Minuten und drei Punkte.
Der Beste: Mayer (Genf). Ohne Fehler, stilsicher.
Die Pflaume: Pouliot (Biel). Chancentod.
Tore 16. Damien Riat (PP2) 0:1. 19. Tömmernes (Bozon/PP) 1:1. 31. Rubin (Berthon) 2:1. 59. Fritsche (Romy) 3:1. 60. (59.49) Rod 4:1 (ins leere Tor).
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Lausanne – Fribourg-Gottéron 4:3 n.P.
6700 Zuschauer
Das Spiel: Für Gottéron ist es das Spiel der letzten Playoff-Chance. Die Gäste, die eine engagierte Leistung zeigen, liegen acht Minuten vor Schluss mit 1:3 hinten. Und damit mit anderthalb Beinen in der Zwischenrunde. Dann trifft Holos zum 2:3 und 139 Sekunden vor dem drohenden Ende Bertrand (nach einer fragwürdigen Strafe gegen das Heimteam) gar noch zum Ausgleich, der Fribourg einen Punkt bringt. Doch das ist zu wenig. Weil am Montag Servette gegen den ZSC spielt und mindestens einer von beiden punktet, bleibt Gottéron in jedem Fall unter dem Strich. Die Saanestädter verpassen die Playoffs damit zum dritten Mal in den letzten fünf Jahren.
Der Beste: Zurkirchen (Lausanne).
Die Pflaume: Berra (Fribourg). Lässt 3 von 4 Penaltys rein.
Tore 7. Froidevaux (In-Albon, Zangger) 1:0. 26. Vermin (Jeffrey/PP) 2:0. 32. Stalder (Schneeberger, Berra/PP) 2:1. 37. Moy (In-Albon) 3:1. 53. Holos (Bykow, Slater/PP) 3:2. 58. Bertrand (Sprunger, Bykow/PP) 3:3. – Penaltys: Bertschy 1:0, Mottet -; Moy 2:0, Slater 2:1; Genazzi -, Bertrand -; Kenins 3:1, Sprunger -.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |