Alles zum Playoff-Viertelfinal-Duell
Wiedersehen beim SCB mit Biels McNamara

Vor 27 Jahren kams zum Eklat. Mike McNamara, damals Trainer in Fribourg, wollte erst auf den Schiri los und zog dann brutal über den SCB her. Bern schlug im Matchprogramm zurück.
Publiziert: 26.02.2017 um 18:31 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:41 Uhr
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Vor 27 Jahren verlor McNamara die Nerven.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
Angelo Rocchinotti

Mike McNamara macht den Anschein, als könne er kein Wässerchen trüben. Ein Szenen-Kenner beschrieb den Biel-Trainer einst so: «Er wirkt an der Bande wie ein Spaziergänger, der sich im Vorbeigehen zufällig ein Spiel anschaut.» Doch der 67-Jährige kann auch anders. Im letzten Jahr schlug er einem Eismeister in Davos kurzerhand die Faust ins Gesicht, als dieser einen Bieler Junior zurechtwies – und löste so einen Polizei-Einsatz aus.

Und auch vor 27 Jahren verlor McNamara die Nerven. Rückblende: Im Februar 1990 trifft der Frankokanadier im Viertelfinal mit Fribourg auf den SCB. In der Best-of-3-Serie steht es 1:1. Es kommt zur Belle. «Wir schnupperten an der Sensation», erinnert sich der Biel-Trainer heute. Tatsächlich führt Gottéron 2:1, kassiert dann aber reihenweise Strafen und Tor um Tor.

In der zweiten Pause will McNamara Schiedsrichter Bernhard Kunz an den Kragen. SCB-Präsi Fred Bommes und Max Sterchi halten den heissblütigen Coach zurück, worauf dieser zum Rundumschlag gegen die SCB-Bosse ausholt. «Arschloch!» «Drecksau!» «Geldsau!» Und weiter: «Ab morgen habt ihr Ferien. Wir hauen euch um, geben euch auf die Schnauze, ihr Arschlöcher.»

Am Ende aber verliert Fribourg 3:5 – und scheidet aus. Die Berner ihrerseits revanchieren sich beim Halbfinal-Auftakt gegen Biel im Matchprogramm, veröffentlichen McNamaras Wutrede und schreiben: «Wir wünschen McNamara schöne Ferien, einen breiteren Wortschatz und dem ZSC einen anständigeren Trainer.»

Die Berner veröffentlichen damals McNamaras Wutrede im Matchprogramm.

Der Hintergrund? McNamara war damals Trainer-Kandidat beim ZSC.

Die Reaktion des heute 67-Jährigen im BLICK? «Die können in Bern ins Matchprogramm schreiben, was sie wollen. Mir ist das egal, weil ich sowieso nie Trainer beim SCB werde.» McNamara streitet ab, die Wörter so gesagt zu haben. «Ich musste erst Paul-André Cadieux fragen, was Arschloch, Drecksau und Geldsau heisst. Die Ausdrücke kenne ich nicht.»

Zeigt McNamara auch heuer Nerven? Klar ist: Für Biel gabs bisher in den Playoffs gegen den SCB nichts zu holen. 1989 scheiterten die Seeländer im Viertelfinal 0:2. Ein Jahr später im Halbfinal 1:3. «Es wird auch jetzt schwierig», sagt McNamara. «Aber wir konnten uns gut vorbereiten, haben einen guten Goalie und weniger Erfolgsdruck als der SCB.»

Mit McNamara hat Biel in dieser Saison alle drei Duelle gegen die Mutzen verloren. Beim einzigen Sieg (4:1) stand noch Kevin Schläpfer an der Bande.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
26
30
53
2
ZSC Lions
ZSC Lions
24
31
52
3
SC Bern
SC Bern
27
19
48
4
Lausanne HC
Lausanne HC
26
2
46
5
EV Zug
EV Zug
26
16
41
6
EHC Kloten
EHC Kloten
26
-2
41
7
EHC Biel
EHC Biel
26
0
37
8
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
26
-9
34
9
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
23
2
33
10
SCL Tigers
SCL Tigers
24
-3
32
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
25
-14
32
12
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
26
-14
32
13
HC Lugano
HC Lugano
24
-20
29
14
HC Ajoie
HC Ajoie
25
-38
21
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