ZSC – Biel 3:6
Das Spiel – In der Schlussphase gelingt es dem Meister, sich mit den temporär verstimmten Anhängern wenigstens einigermassen zu versöhnen. Drei Tore erzielen die Zürcher in einer aus Bieler Sicht unnötig turbulenten Schlussphase. Eine Phase, die allerdings nicht mehr unter Wettkampfcharakter steht. Das Spiel hat der souveräne Leader aus Biel zu diesem Zeitpunkt längst entschieden.
Die Zürcher wirken über weite Strecken des Spiels so ideenlos, als ob Trainer Serge Aubin seine Mannschaft vor dem Spiel mit einem herzhaften Klaps auf die Schulter und der banalen Anweisung, «erledigt sie» aufs Eis geschickt hätte. Tat er wohl nicht. Aber viel Struktur ist im Spiel seiner Mannschaft nicht zu erkennen.
Der EHC Biel zieht dem Titelverteidiger das Fell nämlich zentimeterweise über die Ohren. Die Vorwärtsbewegung gleicht einem aussichtslosen Kampf gegen die gegnerische Vorherrschaft in der neutralen Zone. Und in der Abwehr stimmt die Zuordnung dann nicht, wenn der Gegner mit raffinierten Varianten den Abschluss sucht. Und das tut er oft.
Schliesslich kommt auch noch Pech dazu, als Verteidiger Marti auf der gegnerischen blauen Linie über, neben oder unter der Scheibe durchsäbelt. Auf jeden Fall verpasst er sie. Zum erstaunen von Biel-Captain Tschantré, der sich auf den nun freien 40 Metern bis zum Tor von Lukas Flüeler überlegen kann, wie er den Puck im Netz unterbringt. Er entscheidet sich für einen Schuss auf die Stockhandseite. Er trifft zum 2:0.
Eine Vorentscheidung ist dieser Spielstand nach 20 Minuten eigentlich noch nicht. Fehlen auf einer Seite aber Entschlossenheit, Spielfreude und Disziplin, dann eben schon. Dabei wäre nach Prassls Anschlusstreffer (48. Spielminute) grundsätzlich noch etwas drin gelegen: Zürich darf Powerplay spielen, holt sich dabei aber gleich zwei kleine Strafen ab. Besonders die Aktion Hollensteins, der wegen Reklamierens raus muss, wirft Fragen auf.
In der Folge klären die Seeländer die letzten Zweifel über den Ausgang der Partie. Der angriffslustige Rajala fängt in Überzahl einen missratenen Befreiungspass Schäppis ab, als er in der Zürcher Zone kreist wie ein Geier auf der Suche nach Beute. Und bevor die Zürcher auf den erneuten Genickschlag reagieren können, werden sie durch den lustlosen und fehlerhaften Cervenka gleich nochmals in Unterzahl versetzt. Mit Cervenka wird der Trainer ein Wörtchen sprechen müssen. Von den drei Toren seiner Mannschaft in der Schlussphase sollte er sich nicht blenden lassen.
Suter – ZSC-Mittelstürmer Pius Suter muss schon nach dem ersten Abschnitt die Segel streichen. Ein herber Verlust für die Zürcher. Suter erleidet eine «Oberkörperverletzung».
«JJ» – Der erst 18-jährige Biel-Verteidiger Janis Jérôme Moser steht bei Riats 1:0 auf dem Eis und verbessert seine Plus-/Minusbilanz damit auf + 11. Ligaweit ein absoluter Spitzenwert.
Kossmann – Der Meistertrainer kann die Renovationsarbeiten an seinem Haus in Kanada vorerst auf Eis legen. Hans Kossmann wurde von DEL-Klub Wolfsburg als Nachfolger von Ex-Kloten-Trainer Pekka Tirkkonen engagiert.
Der Beste – Rajala (Biel).
Die Pflaume – Cervenka (ZSC).
Die Tore – 11. Riat (Neuenschwander, Künzle) 0:1. 20. Tschantré 0:2. 42. Fuchs (Brunner, Earl) 0:3. 48. Prassl (Noreau, Bachofner) 1:3. 50. Rajala (PP) 1:4. 51. Pouliot (Brunner, Rajala/PP2) 1:5. 55. C. Baltisberger (Marti) 2:5. 56. Noreau (Hollenstein, Pettersson/PP2) 3:5. 59. Brunner (Earl) 3:6 (ins leere Tor).
Rappi – Genf 4:3
Das Spiel – Die Lakers gewinnen zum zweiten Mal in dieser Saison – und schiessen dabei erstmals mehr als zwei Tore in einem Spiel. Dank gütiger Mithilfe der Genfer: Vor dem 1:2 verliert Bezina den Puck an Schlagenhauf, der Schweri lanciert. Der Ex-Genfer trifft, nachdem er in der 8. Minute einen Penalty vergeben hat. Beim 2:2 serviert Goalie Mayer Smolenak gleich selber den Puck auf den Stock. Ihre Powerplay-Statistik bessern die Lakers auch noch auf. Und: Die Servettiens bleiben auswärts noch sieglos.
Das Heimatgefühl – Als der Genfer Tanner Richard (25) – der Sohn von Rappi-Ikone Mike Richard (52) – eine Strafe kassiert, fühlt er sich wohl in seine Junioren-Zeit am Obersee zurückversetzt: Er will auf die falsche Strafbank-Seite, jene des Heimteams.
Der Rückkehrer – Dreieinhalb Wochen nach zugezogener Hirnerschütterung (Check von SCB-Sciaroni) ist SCRJ-Verteidiger Timo Helbling wieder zurück im Spiel. Dafür hats Teamkollege Corsin Casutt im Cup-Spiel in Olten erwischt, out mit einer Hirnerschütterung.
Der Beste – Steve Mason (SCRJ).
Die Pflaume – Robert Mayer (Servette), zu viele Fehler.
Die Tore –11. Almond (Bezina) 0:1. 14. Mercier (Richard) 0:2. 15. Schweri (Schlagenhauf) 1:2. 21. (20:41) Smolenak 2:2. 36. Mason (Aulin, Gähler/PP) 3:2. 42. Mason (Knelsen,Smolenak/PP) 4:2. 53. Douay (Fransson) 4:3.
Lugano – Zug 0:1
Das Spiel – In der Champions League top, in der Meisterschaft flop. Lugano kassiert die fünfte Pleite aus den letzten sechs Spielen, agiert zunächst viel zu passiv. Der EVZ hätte den Match bis Spielhälfte entscheiden können, scheitert aber immer wieder am glänzenden Lugano-Keeper Elvis Merzlikins und lässt eineinhalb Minuten mit zwei Mann mehr ungenutzt verstreichen. Zug schnappt sich mit dem Sieg den zweiten Tabellenrang.
Die Premiere – Zum dritten Mal gelingt Lugano heuer kein Tor. Erstmals zuhause. Für EVZ-Goalie Tobias Stephan ist es der erste Shutout der Saison.
Der Ausfall – Nach einem korrekten Check des Zugers Alatalo knallt Luca Cunti nach 47 Minuten unglücklich gegen die Bande und kehrt nicht mehr aufs Eis zurück.
Das Lazarett – Weil sich Jani Lajunen einer Blinddarm-OP unterziehen lassen musste und einen Monat ausfällt, kann Lugano nur mit drei Legionären (Chorney, Lapierre und Haapala) antreten. Kommt jetzt ein sechster Ausländer? «Nein», sagt Sportchef Roli Habisreutinger bei «MySports». «Das wäre langfristig eher ein Nachteil.» Am Wochenende soll Linus Klasen (Adduktoren) wieder einsatzfähig sein.
Der Beste – Tobias Stephan (EVZ). Der Keeper behält stets die Übersicht, pariert 38 Schüsse.
Die Pflaume – Maxim Lapierre (Lugano). Nichts als Strafen.
Das Tor – 13. Alatalo (Martschini) 0:1.
Tigers – Lausanne 4:3
5160 Zuschauer
Die Krise – Siebte Pleite in den letzten acht Spielen. Für LHC-Trainer Peltonen wirds langsam eng.
Der Ausfall – Linesman Bürgi stolpert in der zweiten Minute und fällt unglücklich auf die Schulter. Für ihn ist die Partie vorbei, Kollege Borga macht alleine weiter, bis im letzten Drittel Sandro Gurtner einspringt.
Die Verwirrung – Die Schiris konsultieren nach dem 1:1 der Gäste das Video. Als sie danach auf «kein Tor» entscheiden, jubelt die Halle. Jedoch zu früh, denn die Refs schauten sich nicht das Tor an, sondern die Szene 15 Sekunden zuvor, als Lausannes Vermin den Puck an die Latte hämmerte.
Der Beste – Harri Pesonen (Tigers). Zwei Treffer gegen den Ex-Verein.
Die Pflaume – Joël Genazzi (Lausane). Haut vor dem 2:3 am Puck vorbei. C.S.
Die Tore – 13. Gustafsson (DiDomenico, Pesonen) 1:0. 16. Mitchell (Vermin/PP) 1:1. 24. Pesonen (DiDomenico) 2:1. 33. Jeffrey (Bertschy) 2:2. 55. Pesonen (PP) 3:2. 59. P. Berger (DiDomenico) 4:2 (ins leere Tor). 60. Emmerton (Mitchell) 4:3.
Fribourg – Ambri 3:2 n.V.
Das Spiel: Ambri startet ohne Respekt, denn sie haben ja diese Saison vier der sechs Auswärtspartien gewonnen. Marco Müller mit seinem schon 5. Saisontreffer eröffnet das Skore und Diego Kostner macht 4 Minuten später die Fribourger Defensive zum zweiten Mal nass. Gottéron Präsident Michel Volet verärgert in der ersten Pause. «Ich glaubte wir sind noch im Mannschaftsbus, dabei ist ja Ambri angereist.» Ausgerechnet der ehemalige Ambri Spieler Lukas Lothak bringt Fribourg ins Rennen zurück. Zweimal trifft der gebürtige Tscheche mit Schweizer Lizenz in Überzahl. Im Schlussabschnitt rennt Gottéron an – aber die Tessiner fahren immer wieder gefährliche Konter. Glücklicher Sieger in der Verlängerung wird Fribourg – und das natürlich in Überzahl.
Debütanten: Michael Fora, gibt nach seinem kurzen Amerikaabenteuer bei den Carolina Hurricanes auf Ambri Seite seinen Saisoneinstand und auf Fribourger Seite debütiert Jacob Micflikier, der als 5. Ausländer geholt wurde.
Verteidigertore: 13 Spiele und noch kein Tor der Fribourger Abwehrspieler. Mager!
Der Beste – Lukas Lothak mit seinem Doppelpack.
Die Pflaume – Andrew Miller (Fribourg) vergibt zu viel Chancen.
Die Tore – 6. Müller (D’Agostini) 0:1. 10. Kostner (Incir) 0:2. 16. Lothak (Mottet/PP) 1:2. 34. Lothak (Sprunger, Mottet/PP) 2:2. 65. Bykow (Sprunger/PP) 3:2.
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Spiele | Torverhältnis | Punkte | |
1. Biel | 13 | 49:26 | 30 |
2. Zug | 12 | 35:26 | 24 |
3. Bern | 11 | 32:16 | 23 |
4. Tigers | 12 | 33:24 | 21 |
5. Ambri | 12 | 32:32 | 20 |
6. Genf | 13 | 28:31 | 20 |
7. Fribourg | 13 | 29:31 | 20 |
8. ZSC Lions | 11 | 24:25 | 18 |
9. Lausanne | 13 | 29:35 | 13 |
10. Lugano | 11 | 28:29 | 12 |
11. Davos | 11 | 20:41 | 9 |
12. Lakers | 12 | 14:37 | 6 |
Donnerstag, 15. November
- 19.45 Uhr: Lugano – Servette
Freitag, 16. November
- 19.45 Uhr: Bern – Ambri
- 19.45 Uhr: Davos – Lausanne
- 19.45 Uhr: Servette – Zug
- 19.45 Uhr: SCRJ Lakers – Biel
- 19.45 Uhr: Tigers – Lugano
Samstag, 17. November
- 19.45 Uhr: Ambri – ZSC Lions
- 19.45 Uhr: Biel – Davos
- 19.45 Uhr: Fribourg – Tigers
- 19.45 Uhr: Zug – SCRJ Lakers
Donnerstag, 15. November
- 19.45 Uhr: Lugano – Servette
Freitag, 16. November
- 19.45 Uhr: Bern – Ambri
- 19.45 Uhr: Davos – Lausanne
- 19.45 Uhr: Servette – Zug
- 19.45 Uhr: SCRJ Lakers – Biel
- 19.45 Uhr: Tigers – Lugano
Samstag, 17. November
- 19.45 Uhr: Ambri – ZSC Lions
- 19.45 Uhr: Biel – Davos
- 19.45 Uhr: Fribourg – Tigers
- 19.45 Uhr: Zug – SCRJ Lakers
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |