Alles beginnt scheinbar harmlos. Am Dienstag den 17. Oktober wird Sprunger von einem Schlittschuh eines Bielers am Kopf getroffen. Kurzes durchatmen, eine kleine Pause auf der Spielerbank und es geht weiter. Mittwoch und Donnerstag Training, Freitag das Spiel in Ambri und plötzlich nach der Partie ohne besondere Zwischenfälle beginnt der Leidensweg. «Auf der Heimfahrt bekam ich plötzlich Kopfschmerzen und einen Tag später wurde mir schwindlig und übel. Seit damals ist nicht mehr an Eishockey zu denken.»
Julien Sprunger besucht sofort sein Ärzte-Team, reist nach Zürich zur Schulthess Klinik. Aber der Weg zurück ist lang. «Ich bin bei meinen Ärzten in den besten Händen, aber ich muss geduldig bleiben. Ich kann erst zurückkommen, wenn ich wieder 100-prozentig hergestellt bin.»
Comeback-Versuch gescheitert
Vor fünf Jahren, als Sprunger letztmals an einer so hartnäckigen Hirnerschütterung litt, reiste er nach Atlanta um sich Ratschläge zu holen. Diesmal vertraut er den Ärzten in der Schweiz. «Erstens ist der damalige Professor nicht mehr an dieser Klinik und zweitens sind heute unsere Ärzte auch auf deren Wissenstand.»
Anfang Dezember kommt ein erster Lichtblick. Sprunger trainiert bis einen Tag vor dem Spiel in Genf am 7. Dezember wieder mit der Mannschaft. Sein Comeback wird angekündigt – aber aus dem Spiel in Genf wird nichts. «Am Abend vor dem Spiel fühlte ich mich super. Doch am andern Morgen ist wieder alles wie immer. Schwindel und Kopfschmerzen sind zurück. Ans Spielen, ist nicht zu denken. Ich musste wieder von vorne beginnen.»
Der Weg zurück wird immer länger und bringt Sprunger ins Grübeln. Kann er diese Saison überhaupt noch einmal spielen oder soll er mit Eishockey ganz aufhören? «Natürlich gehen einem solche Gedanken durch den Kopf. Man hört ja viel aus Amerika, dass Spieler nach der Karriere einen langen Leidensweg gehen oder sogar an den Folgen sterben. Natürlich hat auch meine Gesundheit erste Priorität. Da gehen Fragen zur Zukunft schon manchmal durch den Kopf.» Der 32-Jährige sieht jedoch nach Absprache mit seinen Ärzten noch nicht das Ende seiner Karriere. «Ich kenne das Risiko und weiss wie viel es braucht, um zurückzukommen. Aber ich komme zurück. Aber wann, weiss ich noch nicht.»
Sohn Achille als Lichtblick
Diese Woche gibt es wieder Lichtblicke in der Karriere von Julien Sprunger. Nach unzähligen Therapiestunden kehrt er seit Montag wieder aufs Eis zurück. «An der Kondition arbeiten, laufen und schiessen sind angesagt. Aber noch kein Mannschaftstraining und keinen Körperkontakt.» Wann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, weiss der letztjährige Topskorer von Gottéron (25 Tore) noch nicht. «Es kann schnell nach oben gehen, aber auch wieder schnell nach unten.»
Einen Aufsteller in der tristen Verletzungspause gab es für Julien Sprunger am 19. November. Nach Louis (7) erblickte sein zweiter Sohn Achille das Licht der Welt. Für Gottéron-Nachwuchs ist gesorgt. «Louis will nicht Stürmer werden, er möchte Torhüter sein. Aber das wollen viele in seinem Alter.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EV Zug | 22 | 17 | 36 | |
6 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 22 | -7 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |