Nach drei atemberaubenden, hochstehenden und rasanten Finalspielen sind die Teams nicht mehr ganz in der Lage, das Niveau zu halten. Die harte Gangart und die grosse Laufarbeit fordern langsam, aber sicher ihren Tribut. Die Folge: müde Köpfe, vor allem zu Beginn viele kleine Fehler und eine schlechte Passqualität, aber auch ein zähes Spiel, ein Kampf auf Biegen oder Brechen und viel Spannung.
Schon zu Beginn holen die ZSC Lions nach, was sie am Ostermontag bei der Heimniederlage (2:3 n.P.) in der Verlängerung trotz Überlegenheit verpasst hatten. Die Löwen bezwingen HCD-Keeper Leo Genoni. Und zwar gleich zweimal. Erst trifft Jungstar Denis Malgin (18), dann Robert Nilsson.
Doch der Meister gibt die Zwei-Tore-Führung – so wie der HCD im dritten Spiel – wieder preis. Nachdem die beiden besten Teams der Liga davor zusammen im Final 38 Minuten und 45 Sekunden Powerplay ohne Tor vergeudet hatten, trifft HCD-Stürmer Dario Simion in Überzahl. Der gross gewachsene Tessiner, von dem ZSC-Coach Marc Crawford in den höchsten Tönen spricht («Er wird ein Star!»), lenkt einen Schuss von Beat Forster ab. Und im Mitteldrittel gelingt Marcus Paulsson der Ausgleich. Der schwedische HCD-Topskorer ist bereits der 16. Torschütze der Serie.
Es zeigt sich, dass in diesem Duell fast jeder für ein Tor gut ist und es fast nicht möglich ist, eine Führung zu verwalten. Wer die Initiative ergreift und mehr in Bewegung ist, kommt zu Chancen. Die Offensivkräfte haben klar die Oberhand gegenüber den Abwehrreihen.
ZSC drehte Serie schon mal
So wiederholt sich das Szenario im dritten Abschnitt: Der ZSC geht nach einem Traumpass von Severin Blindenbacher durch Morris Trachsler in Führung. Der HCD antwortet erneut durch Paulsson. Diesmal ist Jan von Arx der geniale Vorbereiter. Und wer hat das letzte Wort? Die Entscheidung fällt erst in der Verlängerung. Und es ist Samuel Walser, der den HCD in der 67. Minute nach einem Abpraller zum Sieg schiesst: Sudden Death, die Lions bekommen nicht mehr die Chance zur Korrektur.
Die 3:1-Führung in der Serie muss noch nicht das Ende bedeuten. Die ZSC Lions haben bereits zweimal in einem Final (2001 gegen Lugano und 2012 gegen Bern) drei Matchpucks abgewehrt und vor zwei Jahren auch gegen den HCD (im Viertelfinal) eine Serie nach einem 1:3 noch gedreht. Doch die Davoser Ausgabe 2015 machen einen gefestigteren Eindruck.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |