SC Bern – Rapperswil-Jona Lakers 1:2 n.P.
Das Spiel: Ein Punkt in der angestrebten Weiterentwicklung der Lakers in ihrer dritten NL-Saison seit dem Wiederaufstieg: Das Toreschiessensoll auf mehr Schultern verteilt sein. Gleichzeitig würde sich so die Abhängigkeit von den Ausländern verkleinern.
Letzte Saison waren beim SCRJ die Söldner für 56 Prozent der geschossenen Tore zuständig, beim SCB nur für 29 Prozent. Aktuell liegt der Treffer-Anteil der Lakers-Ausländer bei 43 Prozent, der von Berns Brithén und Jeffrey bei 22 Prozent.
Seit einiger Zeit aber schwächelt ein Import-Trio von Rappi: Topskorer Cervenka und Captain Rowe trafen seit fünf Partien nicht mehr, Moses seit vier. Im letzten Match gegen Zug waren drei Schweizer Torschützen (Lehmann, Dünner, Eggenberger) nach dem 0:3-Rückstand für die Wende verantwortlich.
Die Fortschritte der jungen Schweizer sind vielversprechend – machen aber noch nicht den Unterschied. Auch gegen den SCB setzen sie Akzente, mehr jedenfalls als der Söldner-Sturm mit Cervenka, Clark und Moses.
Die Lakers müssen sich zuerst wieder fangen und orientieren, einmal mehr gewähren sie dem Gegner in der Startphase eines Spiel zu leichtfertig gefährliche Torchancen. Doch die Berner machen nichts draus. Die Erkenntnis der ausgelassenen Möglichkeiten scheint ihnen Schwung und Zuversicht zu rauben. Im Mitteldrittel sind es dann eher auffällige Einzelaktionen, Pestoni (26. Minute) und Praplan (31.) brechen durch die SCRJ-Abwehr, scheitern aber.
Schönheitspreise werden in diesem Duell, das arm an Höhepunkten ist, nicht verteilt. Einen Glanzpunkt setzt Haas in seinem letzten Spiel vor der Abreise nach Edmonton: Er fängt ein Zuspiel von SCRJ-Verteidiger Profico ab und netzt präzise ein. Es rächt sich allerdings, dass die Berner ihre Führung nicht ausbauen können, auch in den Powerplays sind sie weit davon entfernt.
Captain Moser fasst zwei Minuten vor Ende vier Strafminuten. Trainer Tomlinson ersetzt Goalie Nyffeler noch durch einen Feldspieler, so retten sich die Lakers in die Verlängerung. Die schönsten Tore des Abends fallen aber erst im Penaltyschiessen, Rappis Randegger – noch ohne reguläres Tor in dieser Saison – verlädt SCB-Goalie Wüthrich zweimal herrlich. Lhotak holt für den SCRJ mit dem 25. Penalty (!) den Zusatzpunkt, weil Haas den 26. versiebt. Für Bern ist es die dritte Pleite in Serie. Die Lakers halten mit diesem Sieg nach zuvor fünf Niederlagen den Anschluss.
Der Beste: Nyffeler (SCRJ). Hält das Team im Spiel, den Sieg fest.
Die Pflaume: Moser (Bern). Eine Strafe zur Unzeit, ermöglicht Rappi den Ausgleich.
Tore: 33. Haas 1:0. 59. Egli (Cervenka, Rowe/PP) 1:1. – Penalties: Pestoni –, Randegger 0:1; Brithén –, Cervenka 0:2; Haas 1:2, Rowe –; Untersander –, Moses –; Praplan 2:2, Clark –; Cervenka –, Jeffrey –; Profico –, Haas –; Randegger 2:3, Andersson 3:3; Wick –, Scherwey –; Eggenberger –, Praplan –; Schweri 3:4, Bader 4:4; Schweri –, Bader –; Lhotak 4:5, Haas –.
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Lausanne – EV Zug 4:3 n.P.
Das Spiel: Am Vorabend hatten die Schiedsrichter das Spiel mit einer strengen Regelauslegung den ersten von zwei Spitzenkämpfen innert 48 Stunden geprägt. Mit der Strafenflut (58 Minuten) kamen die Zuger besser zurecht und sicherten sich dank drei Powerplay-Treffern den Sieg (4:1). Beim Rückspiel bekommt die Strafbank ab dem Mitteldrittel erneut regelmässig Besuch.
Die Tore fallen aber zunächst bei Gleichstand. Erst profitieren die Gäste davon, dass der Puck nach einem Schuss von Simion vom Schlittschuh von Lausanne-Verteidiger Krueger im Tor landet. Doch beim Ausgleich lassen sich die für einmal indisponierten Zentralschweizer von der Lausanner Parade-Formation mit Toronto-Leihgabe Malgin und den Ausländern Hudon und Gibbons auseinanderschrauben. Malgin, der nun am Lac Léman bleiben dürfte, auch wenn es in der NHL losgeht, erzielt dabei seinen neunten Saisontreffer. Und kurz vor der Pause hat es der EVZ Goalie Genoni zu verdanken, dass Hudon nicht nach einem Fehlpass von Stadler nachdoppeln kann.
Bitter für die Lausanner: Auch der zweite EVZ-Treffer geht auf ihr Konto! Heldner lenkt eine für Simion gedacht Vorlage von Kovar ins eigene Tor ab. Und auch für den zweiten Treffer, den sich Kovar danach im Powerplay gutschreiben lässt, bekommt er Hilfe vom Gegner: Boltshauser lässt sich von hinter der Grundlinie bezwingen.
Doch Lausanne gibt nicht auf. Und zwei Powerplay-Knaller von Genazzi schlagen ein. Erst lenkt Frick noch ab. Und als Boltshauer einem sechsten Feldspieler Platz macht, verdeckt Hudon Genoni beim Ausgleich 29 Sekunden vor Ende die Sicht. Die Entscheidung fällt erst im Penaltyschiessen. Und da nimmt Lausanne Revanche.
Der Beste: Joël Genazzi (Lausanne). Erst gleicht der Verteidiger aus. Dann trifft er auch im Penaltyschiessen herrlich.
Die Pflaume: Carl Klingberg (Zug). Hat Boltshauser beim letzten Penalty schon ausgespielt, verfehlt aber das leere Tor.
Tore: 6. Simion (Eigentor Krueger) 0:1. 30. Malgin (Gibbons, Hudon) 1:1. 42. Kovar (Eigentor Heldner) 1:2. 46. Kovar (Hofmann, Alatalo/PP) 1:3. 50. Frick (Genazzi, Bertschy/PP) 2:3. 60. Genazzi (Barberio, Malgin/Lausanne ohne Goalie) 3:3. – Penaltyschiessen: Bertschy 1:0, Senteler -; Malgin -, Martschini -; Hudon -, Kovar -; Genazzi 2:0, McLeod 2:1; Gibbons -, Klingberg -.
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker gibts hier!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |