Nie seit Einführung der Playoffs liefern die Tigers ein derart starkes Jahr wie 2019. Erst im siebten Viertelfinal-Kräftemessen mit Lausanne muss sich das Berner Team zähneknirschend geschlagen geben. Das war im Frühjahr. Und in die Weihnachtspause verabschiedet sich Langnau von Rang sieben aus. Zur Erinnerung: 2012 segelten die Tigers bei ihrer ersten Playoff-Teilnahme nach vier Matches aus dem Viertelfinale und in der Folge-Saison sogar aus der Liga.
Nach der Penalty-Pleite gegen Servette zeigt sich Tigers-Captain Pascal Berger verärgert. «Ein Punkt ist zu wenig!» Recht hat er. Mit 36:19 Schüssen und einem 1:1 nach 65 Minuten müssen zuletzt zwei bis drei Zähler her. Langnau will mehr. Im Spiel wie auch in der Saison.
Eine neue Einstellung im Emmental? «Wenn wir ein Teilziel erreicht haben, muss man sich ein neues Ziel stecken», so Berger. «Mit der Performance und der Konstanz können wir nicht zufrieden sein. Wir siegen, dann verlieren wir wieder.» Auf Rang sieben liegend sei Rang zwölf nicht weit weg. Nur elf Punkte. «Wir müssen demütig bleiben und nicht zu weit denken.» Rang eins ist übrigens mit zwölf Zählern auch nicht viel weiter entfernt …
«Ein erinnerungswürdiges Jahr»
SCL-Weltmeister und Topskorer Harri Pesonen spricht von einem erinnerungswürdigen Jahr. «Ich erlebte einen neuen Start in einem neuen Team und fand hockeytechnisch eine neue Heimat und eine gute Rolle», sagt der Nordländer. «Hier kann ich besser werden. In den Playoffs spielten wir solide.» Dann der Titel mit Finnland – Pesonen schiesst das letzte Tor des Turniers und sichert mit seinem 3:1 den Triumph über Kanada.
Und zurück in Langnau ist der Strich weiterhin von oben und nicht unten zu sehen. «Es ist nun schwierig, uns zu schlagen. 2020 wird ein spannendes Jahr.» Erstmals in der Geschichte könnten die Tigers zwei Mal nacheinander die Playoffs erreichen.
«Wir sind auf dem richtigen Weg»
Nach vier Spielen in sieben Tagen will Trainer Heinz Ehlers noch nicht über 2020 sprechen. «Jetzt gilt es zu relaxen und die Batterien wieder zu laden.» Denn 2019 ist viel geleistet worden. «Wenn ich nur den siebten Rang von jetzt anschaue, bin ich unglaublich zufrieden. Aber alle wissen: Wenn wir einmal verlieren und die hinter uns siegen, sieht es anders aus. Aber es geht in die richtige Richtung.»
Das nun zu Ende gehende Jahr betrachtet er «mit positiven Gedanken. In den Playoffs haben wir erst im siebten Spiel gegen das Top-Team Lausanne verloren.» Und hätte jemand vor der Saison zur Weihnachtspause Rang sieben angekündigt, «hätte ich das sofort genommen, wenn ich die Kader der Teams anschaue, die hinter uns liegen.»
2019 ist ein gutes Tiger-Jahr. Und die Emmentaler haben Appetit auf mehr bekommen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |