Als Patrick Fischer im März unsere NHL-Stars besuchte, ahnte er bereits, dass er an der WM in Moskau wohl auf Mark Streit verzichten muss. «Streiti sagte mir, er käme wohl nicht, sollte er die Playoffs erreichen. Er spielt viel in Philadelphia, ist schon fast 40», so der Nati-Coach.
Dem 38-Jährigen selbst fiel der Entscheid alles andere als leicht. Insbesondere nach den vielen Absagen hat Streit mit sich gerungen. «Ich hatte Angst, die Schweiz müsse mit einem Rumpfteam zur WM. Mich hätte eine Teilnahme gereizt», so der Flyers-Verteidiger. Doch sein Körper streikt.
«Nach meiner Schambein-Operation im November hatte ich eine defensivere Rolle, spielte viel Boxplay. Physisch war es mein härtestes NHL-Jahr. Ich habe am ganzen Körper Schmerzen. Zudem fehlte mir nach der WM im letzten Jahr dieser Monat in der Saisonvorbereitung.» Streit will nun mit seiner Verlobten Fabienne Kropf in die Wärme reisen und sich erholen.
Zur Nati stösst dafür Nino Niederreiter. Der 23-Jährige schied in den Playoffs in der Nacht auf Montag auf dramatische Weise aus. Minnesota machte gegen Dallas aus einem 0:4 ein 3:4 und steckte selbst nach dem 3:5 nicht auf. 33 Sekunden vor Schluss verpasste Niederreiter (2 Assists) den Ausgleich nur um Millimeter. Aus Respekt kontaktierte ihn Fischer erst gestern Abend.
Der Churer kann es kaum erwarten. «Es scheint mir eine Ewigkeit her, als ich zum letzten Mal für mein Vaterland spielte. Ich bin richtig heiss», so der Stürmer, der 2014 an Olympia letztmals für die Schweiz spielte.
Niederreiter stösst wie auch Rafael Diaz nächsten Dienstag zum Team. Schon in der Schweiz weilt Goalie Reto Berra. Zudem kämpfte Roman Josi in der Nacht auf heute mit Nashville gegen das Playoff-Out. Der Verteidiger hat bereits angekündigt, dass er im Fall eines Outs an der WM teilnehmen würde.
Nicht mehr dabei sind Boltshauser, Cunti und Genazzi.