Mark Streit ist bei den Pittsburgh Penguins erneut nur überzählig draussen. Doch die Chancen des 39-Jährigen, im Final doch noch eingesetzt zu werden, sind zwar immer noch klein, aber wenigstens im Steigen begriffen. Denn der Titelverteidiger bekundet weiterhin grosse Mühe mit den Nashville Predators, bei denen die beiden anderen Berner Verteidiger Roman Josi (+1-Bilanz, 22:17 Min. Eiszeit) und Yannick Weber (+1, 12:20 Min.) zum Zug kommen, und bringt im Powerplay nichts Zählbares (im Final: 1 Tor in 16 Versuchen) zustande.
Die Penguins haben nun nach zwei eher glücklichen Heimsiegen zweimal in Nashville verloren. Die Predators wirken hungriger, entschlossener, leidenschaftlicher, frecher und schneller, auch wenn sie manchmal etwas übermütig werden.
Josi & Co. haben im Gegensatz zum ersten Finalspiel, als ihnen das 1:0 wegen eines umstrittenen Offsides annulliert wurde, diesmal auch Glück mit dem Situation Room in Toronto, wo die heissen Szenen auf Video überprüft werden. Denn Pittsburghs Mike Sullivan versucht es erneut mit einem Coach's Challenge. Doch in Toronto wird entschieden, dass Craig Smith Penguins-Goalie Matt Murray beim 1:0 des Schweden Calle Järnkrok nicht behindert habe.
Keine Diskussionen und Video-Interventionen braucht es bei Pittsburghs Ausgleich: Superstar Sidney Crosby entwischt der Abwehr und bezwingt Pekka Rinne souverän.
Pittsburgh hat danach Oberwasser. Doch im Gegensatz zu Crosby scheitert Chris Kunitz alleine vor dem starken Rinne. Und im Gegenzug geht Nashville wieder in Führung. Frédérik Gaudreau, der alle seine drei NHL-Tore in diesem Final erzielt hat, fast die ganze Saison in der AHL spielte und nur einen improvisierten Platz mit einem Stuhl und einem Kästchen in der Kabine hat, ist mit einem «Buebetrickli» erfolgreich. Dies merken die Schiedsrichter zunächst nicht. Doch in Toronto wird der Treffer in der Video-Wiederholung anerkannt.
Dieser Treffer gibt wiederum den «Preds» Schub. Doch es braucht noch einmal Grosstaten von Rinne, der nun nach den wackligen Auftritten in Pittsburgh wieder zu seiner Stärke gefunden hat, gegen den starken Crosby und seine Kollegen.
Und nach einem von Josi eingeleiteten Konter, bei dem Captain und Geburtstagsjubilar Mike Fisher (37, ex Zug) mit einem Hechtsprung Torschütze Viktor Arvidsson lanciert, steht es 3:1. Die Bridgestone-Arena wird zur Festhütte. Die Fans stehen fast permanent.
Mit einem Treffer quer übers Eis ins leere Tor macht Filip Forsberg dann alles klar. Er ist der dritte Schwede, der an diesem Abend trifft, und bereits der elfte Torschütze der Predators in dieser Finalserie. Der Matchwinner ist aber der Finne Rinne im Tor.
Die Predators haben nun in diesen Playoffs neun von zehn Heimspielen gewonnen. Doch um Meister zu werden, brauchen sie ein Break im Pittsburgh. Klappt es in der Nacht auf Freitag? Der Final wird nun zur Best-of-3-Serie.