Nachdem der internationale Eishockeyverband (IIHF) letzte Woche in New York erklärte, die Reise- und Versicherungskosten der NHL-Profis für die Olympiateilnahme 2018 zu übernehmen (rund 10 Millionen Dollar), schaltet die NHL einen Gang höher: Olympia ja, sagen die Teambesitzer – allerdings nur, falls die Spielergewerkschaft NHLPA den 2022 auslaufenden Gesamtarbeitsvertrag vorzeitig um drei Jahre verlängert.
Ein Erpressungsversuch. Olympia wird zum Spielball der NHL-Politik. Die Spieler haben längst signalisiert, dass sie nach Südkorea wollen. Aber nachdem der milliardenschwere Olympiaverein IOC der NHL die Spesen gestrichen hatte, nutzte NHL-Boss Gery Bettman die Gunst der Stunde und nahm Präsident René Fasel und den IIHF kurzerhand in Geiselhaft. Aber der IIHF hat sich befreit.
Mit der Hilfe einiger nationaler olympischer Komitees und Eishockeyverbände. Einen Anteil kann Fasel wohl von den 40 Millionen abzweigen, welche der IIHF alle vier Jahre vom IOC erhält.
Für die wohlhabende NHL oder das auf Rosen gebettete IOC wären die 10 Millionen ein Klacks, bei der IIHF sieht das etwas anders aus. NHL, Olympia und der IIHF. Es geht nicht um 10 Millionen – es geht um viel mehr Geld. Die Olympia-Teilnahme der NHL-Profis wird zum Politikum, das die Klubbosse nun als Hebel im Arbeitskampf mit der Spielergewerkschaft einsetzen. Dabei geht es um Milliarden.
Spätestens am 7. Dezember weiss man mehr – bis dann erwarten die Klubbesitzer und ihr Vertreter Gary Bettman eine Antwort auf den Erpressungsversuch.