Für Timo Meier dauerte die Zeit als (offiziell) vertragsloser Spieler nur kurz. Jeweils am 1. Juli um 18 Uhr Mitteleuropäischer Zeit beginnt in der NHL die Transferperiode für «Free Agents» jeglicher Couleur. Für Meier (22), der in den ersten drei Jahren seiner NHL-Karriere unter dem Diktat eines Einstiegsvertrags für 832'500 Dollar (plus 92'500 Dollar Signingbonus in den ersten beiden Jahren) spielen musste, dauerte die Warterei nur Minuten.
Kurz nach 18 Uhr meldeten die ersten Insider den Deal, den die San Jose Sharks mit ihrem Powerstürmer abschliessen: vier Jahre Vertragslaufzeit, 24 Millionen Dollar Lohnsumme. Ein sehr guter Deal für Meier. Erstens stimmt die Kasse, zweitens die Laufzeit. Im Sommer 2023 wird Meier laut dem aktuell noch gültigen Tarifvertrag (läuft im Sommer 2022 aus) wieder vertragslos sein – ist dann allerdings in einer sehr guten Position. Will San Jose ihn dann behalten, muss man ihm eine qualifizierte Offerte unterbreiten – und die muss gemäss Tarifvertrag den Lohn enthalten, der dem Spieler im letzten Vertragsjahr zusteht: 10 Millionen Dollar. Das Beraterteam (4Sports) hat die Lohnstruktur (Millionen pro Jahr: 4, 4, 6, 10) natürlich bewusst so angelegt, damit Meier für den nächsten Vertrag auch wieder bestens aufgestellt ist.
Meier bleibt nicht der einzige Mega-Deal
Die San Jose Sharks waren nach dem Vertragsabschluss mit Star-Verteidiger Erik Karlsson (8 Jahre mit 92 Millionen Dollar) in die Zwickmühle geraten, weil sie sich bereits mit 70 Millionen für 17 Spieler verpflichtet hatten. Die Payroll der NHL-Teams darf nächste Saison 81,5 Millionen Dollar nicht überschreiten. Meier hatte nach Karlsson aber oberste Priorität, selbst für den langjährigen Captain Joe Pavelski (34) war nicht mehr genug finanzieller Spielraum vorhanden. Er hat sich für drei Jahre und 21 Millionen Dollar den Dallas Stars angeschlossen.
Das Sahnestück der aktuellen Free-Agent-Lotterie war übrigens der Russe Artemi Panarin. Er wechselt für das Höchstgebot von 11'642'000 Dollar pro Saison von Columbus zu den New York Rangers. Das sind 7 Jahre für insgesamt 81'494'000 Dollar. Prominenten Zuwachs erhält Roman Josi in Nashville: Center Matt Duchene (ebenfalls von Columbus) verstärkt ab sofort die Predators – für 56 Millionen in 7 Jahren. Die Columbus Blue Jackets wurden in den ersten Stunden der Verhandlungsperiode regelrecht durch den Fleischwolf gedreht: Mit Torhüter Sergei Bobrovsky (7 Jahre, 70 Millionen, Florida Panthers) verliert das Team aus dem US-Gliedstaat Ohio auch den dritten Leistungsträger mit auslaufendem Vertrag an die Konkurrenz.