BLICK: Roman, Sie haben den letzten Stanley-Cup-Final mit den Predators ganz knapp gegen die Pittsburgh Penguins verloren. Ist diese Wunde verheilt?
Roman Josi: Diese Niederlage hat mich tatsächlich ziemlich lange geschmerzt, und ganz vergessen kann man so etwas sowieso nie. Aber irgendwann ist der Frust der Vorfreude auf die neue Saison gewichen. Und jetzt sind wir in Nashville alle hungrig, wir wollen diese Liga rocken und den Stanley Cup gewinnen. Aber das wollen die anderen Teams auch. Und in dieser extrem ausgeglichenen Liga musst du schon richtig stark spielen, um in die Playoffs zu kommen.
Viele NHL-Insider glauben, dass Nashville die stärkste Defensive in der besten Liga der Welt besitzt, aber offensiv zu wenig Potenzial hat, um den Stanley-Cup zu gewinnen. Einverstanden?
Nein! Okay, wir haben mit Mike Fisher und James Neal zwei Top-Stürmer verloren. Trotzdem besitzen wir mit Ryan Johansen, Filip Forsberg, den Neuzugängen Nick Bonino und Scott Hartnell und nicht zuletzt meinem wieder genesenen Landsmann Kevin Fiala im Angriff sehr viel Power.
Ist der Ostschweizer Fiala nach seinem Oberschenkelbruch in den letzten Playoffs in Ihren Augen bereits wieder in der starken Form, die er vor dieser Verletzung hatte?
Kevin hat in der Vorbereitung sehr stark gespielt. Und ich glaube, dass er in diesem Jahr sogar noch einen Schritt nach vorne machen wird.
Neben Fiala und Ihnen gehört mit Yannick Weber noch ein dritter Schweizer zum Predators-Kader. Wie sehen Sie seine Rolle?
«Wäbi» hatte in der letzten Saison gemeinsam mit seinem Abwehrpartner Matt Irwin einen sehr grossen Anteil an unserem Einzug in den Stanley-Cup-Final. In den letzten Vorbereitungsspielen hat er angedeutet, dass er auch in der kommenden Spielzeit eine ganz wichtige Rolle spielen wird.
Mark Streit hält mit 62 Punkten immer noch den Schweizer Skorer-Rekord in der NHL. Gehört die Verbesserung dieser Marke zu Ihren Saisonzielen?
An diese Marke denke ich zurzeit nicht gross. Ich denke jetzt an den Erfolg der Mannschaft. Und wenn das Team erfolgreich ist, kommt meistens auch der persönliche Erfolg.
Die Nashviller Zeitung «The Tennessean» hat letzte Woche die Bilder von Ihrer Villa veröffentlicht. Hat Sie dieses Eindringen in Ihre Privatsphäre gestört?
Klar, mir wäre lieber gewesen, wenn die Fotos von meinem Haus nicht in der Zeitung gelandet wären. Ich habe mich anfänglich vor allem darüber geärgert, dass der Reporter geschrieben hat, in welcher Gegend das Haus steht. Aber damit muss man in Amerika halt einfach leben, hier gibt es kein Gesetz, das die Veröffentlichung von Privatwohnungen verbietet. Und zum Glück hat der Journalist wenigstens auf den Abdruck von meiner Adresse verzichtet.
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