Was für ein Start in den Stanley-Cup-Final zwischen Pittsburgh und Nashville! Die Penguins gehen 3:0 in Führung, die Predators aber kommen zurück stellen auf 3:3, ehe sie kurz vor Schluss doch noch das 3:4 kassieren und am Ende Spiel 1 mit 3:5.
Ein enttäuschter aber kämpferischer Roman Josi nimmt nach Abpfiff in der Kabine gegenüber BLICK Stellung.
Streit nur überzählig
Gleich vier Schweizer haben sich für den Stanley-Cup-Final qualifiziert. Beim Start stehen aber nur zwei auf dem Eis. Routinier Mark Streit (39) sitzt bei den Pittsburgh Penguins, wie erwartet, überzählig nur auf der Tribüne. Bei den Nashville Predators fehlt Kevin Fiala, für den die Saison nach einem Oberschenkelbruch beendet ist, während die Berner Verteidiger Roman Josi (26) und Yannick Weber (28) spielen. Und mit Pittsburgh-Steelers-Quarterback Ben Roethlisberger sorgt ein amerikanischer Football-Star mit Schweizer Wurzeln vor dem Spiel für Stimmung.
Rein in Spiel 1!
Nach dem ersten Drittel scheint die Partie bereits entschieden. Und dabei läuft es ganz dreckig für die Nashville Predators. Die Gäste starten besser und gehen durch Star-Verteidiger P.K. Subban in Führung. Denkt man. Doch Pittsburghs Mike Sullivan nimmt seinen Coach’s Challenge und lässt per Video überprüfen, ob dem Treffer ein Offside von Filip Forsberg vorangegangen sei. Und siehe da, die Experten im Situation Room in Toronto geben dem Penguins-Coach recht und lassen das Tor aberkennen. Ein ganz enger Entscheid. Hat Forsbergs Schlittschuh das Eis tatsächlich nicht mehr berührt?
Sechs Minuten später handeln sich die Predators eine doppelte Unterzahl ein. Diese nutzt Playoff-Topskorer Jewgeni Malkin zur Führung für den Titelverteidiger. Dabei hat Penguins-Superstar Sidney Crosby Glück, dass die Schiedsrichter seine Charge gegen Mattias Ekholm nicht als Behinderung taxieren.
4 Minuten und 11 Sekunden später steht es 3:0 für Pittsburgh: Nachdem der Berner Verteidiger Yannick Weber die Scheibe aus der Zone bringt, trifft Conor Sheary.
Und 16 Sekunden vor der ersten Pause wehrt Nashville-Keeper Pekka Rinne eine Hereingabe von Nick Bonino ab, doch der Puck springt von Verteidiger Ekholm ins eigene Tor.
0:3 nach 20 Minuten – ein brutales Resultat für das Team von Weber und Josi, der hauptsächlich gegen die Crosby-Linie spielt und sich dabei defensiv gut schlägt. Doch die Gäste geben nicht auf.
Die Preds schlagen zurück
Im Mitteldrittel, in dem Pittsburgh keinen Schuss aufs Tor zustande bringt (!), gelingt den Nashville Predators das erste Finaltor ihrer 20-jährigen Klubgeschichte dann doch noch. Verteidiger Ryan Ellis verkürzt im Powerplay.
Ebenfalls in Überzahl machen es die Gäste im Schlussdrittel wieder richtig spannend. Colton Sissons lenkt einen Josi-Schuss mit dem Knie zum 2:3 ins Tor.
Damit nicht genug: Frederick Gaudreau schafft in Unterzahl den Ausgleich! Der Meister steckt dies aber weg.
Josi beim 3:4 auf dem Eis
Jake Guentzel trifft an Josi-Defensiv-Partner Ellis vorbei zum 4:3! Es ist bereits der 10. Treffer des Nobodys in den Playoffs und erst der 9. Schuss der Penguins des Spiels und der erste nach 37 Minuten! Verrückt! Dann trifft Bonino auch noch ins leere Tor. Bitter für Marathonmann Josi (28:22 Minuten Eiszeit) und Weber (7:40).
Statistisch gesehen ist der Sieg im ersten Spiel schon viel mehr als die halbe Miete. In 77,9 Prozent aller Finals gewann der Sieger von Game 1 auch den Stanley Cup.
Die zweite Partie der Best-of-7-Serie findet ebenfalls in Pittsburgh in der Nacht auf Donnerstag statt.