Sommertraining in Zug
Diaz hofft auf NHL-Vertrag

Raphael Diaz (29) ist ohne Vertrag. Aber voller Zuversicht. Darum bereitet er sich in Zug auf die nächste NHL-Saison vor.
Publiziert: 01.07.2015 um 17:21 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:37 Uhr
«In den wenigen Minuten auf dem Eis muss man trotzdem mit Selbstvertrauen auftreten.» Raphael Diaz, in Rot, kämpft für Calgary.
Foto: Keystone
Von Nicole Vandenbrouck

Er kreist wieder in der Warteschlaufe. Wie schon vor einem Jahr kehrt Hockeyprofi Raphael Diaz nach beendeter NHL-Saison ohne Vertrag in die Heimat zurück. Der Verteidiger blickt auf eine Spielzeit bei den Calgary Flames mit 59 Einsätzen zurück, davon drei in den Playoffs. Dennoch ist es eine durchzogene Saison.

Denn zuletzt kann Diaz seine Qualitäten nur selten ausspielen, kommt zu wenig Eiszeit. «Ich will es gar nicht schönreden, es war nicht immer einfach», so Diaz. «In den wenigen Minuten auf dem Eis muss man dann trotzdem mit Selbstvertrauen auftreten». Um sich aufzudrängen für eine Vertragsverlängerung oder um das Interesse von anderen Teams zu wecken.

Seit vier Jahren hält sich Diaz in der NHL, kommt mittlerweile auf 213 Spiele. Bemerkenswert für einen Spieler, der nie gedraftet worden ist. Und trotzdem besteht das Risiko, plötzlich keinen NHL-Vertrag mehr zu ergattern. «Rückblickend waren die Trades der vorletzten Saison sicher nicht hilfreich für meine Karriere in Nordamerika.»

Ändern kann Diaz daran nichts mehr. Deshalb hält er seinen Fokus. Das Ziel: «Einen NHL-Vertrag bekommen und mich im Team durchsetzen.» Dabei hat der Nationalspieler den Anspruch, dass es ein Einwegvertrag ist, also dass man ihn nicht zwischen der NHL und der AHL hin- und herschieben kann.

Keinen Plan B für die NHL – dann bliebe halt der EV Zug

Die Gespräche starten in Nordamerika traditionsgemäss Anfang Juli nach den Drafts. Diaz’ ganzes Vertrauen liegt beim Agenten. Selbst ist er nicht vor Ort, er muss hier die Ruhe bewahren. «Vor einem Jahr war ich in dieser Situation aber angespannter», beschreibt er. «Jetzt ist mir bewusst, dass es etwas dauern kann, bis ich Gewissheit habe.» Juli und August wartet er ab, einen Plan B gibts nicht. Würde der 29-Jährige in der Schweiz bleiben, wäre er sowieso noch eine Saison an den EV Zug gebunden.

Dort trainiert Diaz jetzt auch, hat nach seiner Rückkehr aus Calgary Anfang Juni als erstes das Trainingsprogramm mit Konditionstrainer Mike Slongo besprochen.

Zug ist seine Heimat, doch sein Sportlerherz schlägt noch für die NHL. «Ich bin immer noch in einem guten Alter, um nochmals rüber zu gehen», gibt sich Diaz zuversichtlich.

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