Es sind keine gewöhnliche Wochen in Nashville. Die Stadt im US-Bundesstaat Tennessee bebt. Aber nicht, weil es das Zentrum der Country-Musik ist. Nein, den Ton in «Music City» geben die Nashville Predators an.
Das Team rund um die Schweizer Nati-Stars Roman Josi und Yannick Weber kämpft zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte um den prestigeträchtigen Stanley Cup. Und die Chancen, sich zur besten Eishockey-Mannschaft auf Klubebene zu küren, sind nach wie vor intakt.
Der 4:1-Sieg gegen die Pittsburgh Penguins in der Nacht auf Dienstag ist gleichbedeutend mit dem Ausgleich in der Serie – 2:2. Aus Best-of-7 wird Best-of-3, die Spannung zieht eine ganze Stadt in ihren Bann. Und sorgt bei den heissblütigen Predators-Fans für schwindelerregende Herzfrequenzen, kurze Nächte und müde Augen am nächsten Morgen.
Siebenschläfern, denen der Schritt aus dem warmen Bett besonders schwer fällt, wird jetzt von Megan Barry unter die Arme gegriffen. Die 54-jährige Bürgermeisterin Nashvilles veröffentlicht auf Twitter einen persönlich signierten Brief, in dem sie zu spät bei der Arbeit erscheinende Einwohner entschuldigt.
In der Vorlage an den jeweiligen Vorgesetzten heisst es: Die Person habe «letzte Nacht mit dem langen Wachbleiben und dem Verfolgen der Partie zwischen den Nashville Predators und den Pittsburgh Penguins lediglich ihre Bürgerpflicht erfüllt». Und weiter: «Ich wäre sogar enttäuscht, falls Sie nicht dasselbe getan haben.»
«Wenn ihr hartarbeitender Angestellter heute also ein bisschen zu spät auftaucht, hoffe ich, dass sie Gnade walten lassen und ihn nicht auf die Strafbank verbannen», heisst es am Schluss des Schreibens. Ein Datum sucht man darauf allerdings vergeblich. Will heissen: Die Nashville-Anhänger dürfen mit Barrys Segen noch höchstens dreimal ausschlafen. (sag)