Sie rollen ihm den roten Teppich aus: Vor seinem NHL-Debüt schreitet Nico Hischier (18) mit seinen Teamkollegen wie ein Filmstar bei der Hollywood-Premiere durch die Menge. Links und rechts schreibt er Autogramme. Im Inneren des Prudential Center geht es im gleichen Stil weiter: Als Hischier im Spiel gegen die Colorado Avalanche zum ersten Mal für die New Jersey Devils über die Bande springt, schallen «Nico! Nico!»-Rufe durch die Halle.
«Die habe ich erst nach dem Spiel mitbekommen», sagt Hischier zu BLICK. «In dem Moment war ich auf die Partie fokussiert.»
Es ist auch so ein grosser Augenblick: «Am Anfang war ich ein bisschen nervös, aber nach dem ersten Einsatz war es einfach ein Hockey-Spiel. Eines, an das ich mich immer erinnern werde.»
Und der Nummer-1-Pick im NHL-Draft dieses Sommers enttäuscht nicht. Von Anfang an sorgt Hischier für Betrieb. Er schmeisst sich vor Colorado-Goalie Bernier ins Getümmel, legt für seine Kollegen auf und kommt selber zu Abschlüssen. «Es macht Spass, ihm zuzuschauen», sagt Devils-Teamkollege Adam Henrique, der die Devils 1:0 in Führung bringt, in der ersten Drittelspause. «Er hat allein in den ersten 20 Minuten vier Pucks erobert.»
Im gleichen Stil geht es weiter: Wenn Hischier auf dem Eis ist, wird es laut in der Arena. Im zweiten Abschnitt kommt er erneut zu aussichtsreichen Gelegenheiten. Insgesamt sechsmal muss Colorado-Goalie Bernier einen Hischier-Schuss parieren. Ist der Schweizer Center auf dem Feld, kommen die Devils zu 27 Schussversuchen, müssen aber nur 14 zulassen. Eine hervorragende Bilanz.
Und spätestens kurz vor dem Ende des zweiten Drittels hat der Schweizer Fans und Kollegen endgültig in der Tasche: Als Colorados Erik Johnson New Jerseys Palmieri böse am Knie erwischt, ist es Hischier, der den Übeltäter als erstes zur Rede stellt.
Woher der Mut? «Ich habe nur gesehen, dass Palmieri auf dem Boden liegen geblieben ist und wollte fürs Team ein Zeichen setzen», sagt Hischier. «Viel ist mir in dem Moment nicht durch den Kopf gegangen.»
Am Ende siegen die Devils mit 4:1. Hischier glänzt, ohne zu skoren. Henrique, Hayes, Bratt und Moore sind für die Tore zuständig, einer der stärksten Devils ist auch Verteidiger-Neuling Will Butcher, dem drei Assists gelingen.
Auch Mirco Müller gibt bei den Devils ein überzeugendes Debüt, kommt in der Abwehr auf mehr als 21 Minuten Eiszeit. Als Verlierer vom Eis muss mit Sven Andrighetto der dritte Schweizer, der in Colorados erster Sturmreihe 17 Minuten spielen darf und zwei Mal aufs Tor schiesst.