Saisonstart am Mittwoch
So stehen die Chancen der 13 NHL-Schweizer

Am 2. Oktober geht es auch in der NHL los. Der Kampf um die Plätze ist in den letzten Zügen. 13 Schweizer haben noch die Chance, die neue Saison in der NHL zu beginnen.
Publiziert: 29.09.2019 um 21:09 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2019 um 16:14 Uhr
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Gaëtan Haas muss sich noch ans kleinere Eisfeld gewöhnen. In Edmonton oder in der AHL bei Bakersfield?
Foto: keystone-sda.ch
Stephan Roth

Sven Bärtschi (26), Vancouver Canucks

Vertrag: bis 2021, Durchschnittslohn: 3,37 Mio. Dollar

Wegen den Folgen einer Hirn­erschütterung verpasste der Oberaargauer einen grossen Teil der letzten Saison und konnte nur 26 Partien (14 Punkte) bestreiten. Auf die WM in Bratislava verzichtete er, weil seine Frau Laura Baby Callan erwartete. In der Vorbereitung überzeugte der Flügel nun. Bleibt er erstmals eine ganze Saison von Verletzungen verschont, dürfte er seine bisherige Bestmarke von 35 Punkten übertreffen.

Status: NHL-Leistungsträger.

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Roman Josi (29), Nashville Predators

Vertrag: bis 2020, Lohn: 4,0 Mio.

Nach der letzten Saison erklärte General Manager David Poile, dass die Verlängerung des Vertrags des Nashville-Captains höchste Priorität habe. Doch auch nach der Hochzeit mit Ellie Ottaway im Sommer haben die Predators den Berner noch nicht über die kommende Saison hinaus binden können. Dass sich Josi, den «NHL Network» als achtbesten Verteidiger der Liga einstuft, mindestens eine Lohnverdopplung verdient hat, steht ausser Frage. Zumal er nach dem Abgang von P. K. Subban zu New Jersey die unbestrittene Nummer 1 in der Abwehr ist.

Status: Unumstrittener NHL-Star.

Timo Meier (22), San Jose Sharks

Vertrag: bis 2023, Durchschnittslohn: 6,0 Mio.

Der Appenzeller hatte eine grandiose Saison und stellte mit 30 Toren und 66 Punkten zwei Schweizer NHL-Rekorde auf. Das wurde mit einem Millionen­vertrag (24 in 4 Jahren) honoriert. Viele Beobachter glauben, dass der Power-Stürmer noch nicht sein ganzes Potenzial als Skorer erreicht hat. Zumal Meier nur 10 seiner Punkte im Powerplay buchte und er nach dem Abgang des bisherigen Sharks-Captains Joe Pavelski in Überzahl mehr zum Zug kommen dürfte.

Status: Aufsteigender NHL-Star.

Gaëtan Haas (27), Edmonton Oilers

Vertrag: bis 2020, Lohn: NHL: 832'500 (AHL: 70'000)

Vier Testspiele konnte der Romand mit den Oilers bestreiten. Mit dem ersten war er nicht zufrieden. Im zweiten lief es ihm schon besser. Und im dritten konnte der Nati-Center einen Assist verbuchen und im vierten traf er gegen Calgary. «Es war um eine Meile sein bestes Spiel», befand Coach Dave Tippett. «Ich habe nichts zu verlieren», sagt Haas. Er weiss aber, dass er Zeit braucht, um sich (vor allem in der Offensive) an das kleinere Feld zu gewöhnen, diese aber nicht hat, wenn er sich auf Anhieb einen Platz im Team erkämpfen will. Ob Haas in Übersee bleiben oder zum SC Bern zurückkehren würde, wenn er in die AHL nach Bakersfield müsste, ist offen und würde von seinen NHL-Perspektiven abhängen.

Status: Wackelkandidat.

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Kevin Fiala (23), Minnesota Wild

Vertrag: bis 2021, Durchschnittslohn: 3,0 Mio.

Seinen grössten Fürsprecher bei Minnesota hat er verloren: General Manager Paul Fenton wurde bereits nach einem Jahr gefeuert. Und Trainer Bruce Boudreau kritisierte den Ostschweizer, der letzte Saison aus Nashville geholt wurde, kurz nachdem dieser einen neuen Vertrag unterschrieben hatte. Der Flügel sei hoch talentiert, spiele aber zu eigensinnig. Doch nun hat der Nati-Stürmer den umstrittenen Coach beeindruckt: Nachdem er nach einer Woche Warten endlich sein Visum erhalten hatte, erschien er topfit: fast 7 Kilo leichter und mit 5,7 Prozent Körperfett.

Status: NHL-Leistungsträger unter Beobachtung.

Dean Kukan (26), Columbus Blue Jackets

Vertrag: bis 2020, Lohn: 750'000

Im letzten Frühling erkämpfte sich der Zürcher nach Monaten auf der Tribüne einen Platz in der Abwehr der Blue Jackets und spielte auch in den Playoffs. Seine Fähigkeit, mit der Scheibe die Ruhe zu behalten und konstruktiv zu bleiben, beeindruckte seinen Coach John Tortorella. Auf die WM verzichtete der Verteidiger dann aber, weil ihm dieser sagte, dass er den Sommer nutzen soll, um an seiner Physis zu arbeiten. In dieser Saison dürfte sich entscheiden, ob der Mann aus dem Limmattal eine Zukunft in der NHL hat.

Status: Wackelkandidat.

Denis Malgin (22), Florida Panthers

Vertrag: bis 2020, Lohn: 750'000

10, 22 und 16 Punkte buchte der kleine Stürmer in seinen ersten drei Saisons in der NHL. Und mit 148 Spielen in der besten Liga der Welt (plus 28 in der AHL, 82 in der NLA und 69 in der NLB) hat er für sein Alter schon viel Erfahrung als Profi. Der neue Coach Joel Quenneville, der 2010, 2013 und 2015 Chicago zum Stanley Cup führte, war bisher zufrieden. Doch will sich der Schweizer auf Dauer etablieren, muss er in dieser Saison offensiv produktiver werden.

Status: Kämpft um einen Stammplatz

Jonas Siegenthaler (22), Washington Capitals

Vertrag: bis 2020, Lohn: NHL: 750'000 (AHL: 70'000)

Nach der letzten Saison unterzog sich der gross gewachsene Verteidiger einem kleinen Eingriff am Knie, weswegen er auf die WM verzichten musste. Nachdem er nun seine ersten 30 NHL-Spiele (darunter 4 in den Playoffs) bestritten hat, geht es für den Zürcher darum, einen Stammplatz in der NHL zu erobern. Sein grösster Konkurrent ist der Schwede Christian Djoos, der übrigens wegen Vater Per (ex Lugano) eine Schweizer Lizenz besitzt. Siegenthalers grösster Nachteil: Die Capitals können ihn in die AHL abschieben, ohne dass ihn sich ein anderes Team von der Waivers-Liste schnappen kann.

Status: Wackelkandidat.

Yannick Weber (31), Nashville Predators

Vertrag: bis 2020, Lohn: 700'000

Letzte Saison spielte der verlässliche Berner 62 Spiele (8 Skorerpunkte), verlor seinen Platz dann aber in den (erfolglosen) Playoffs an den aufstrebenden, talentierten und offensiv stärkeren Verteidiger Dante Fabbro (21). Nach dem Abgang von Star P. K. Subban, für den unter anderem Verteidiger Steven Santini aus New Jersey kam, sind die Karten für Weber neu gemischt worden.

Status: Kämpft um einen Stammplatz.

Nico Hischier (20), New Jersey Devils

Vertrag: bis 2020, Lohn: NHL: 925'000 (AHL: 70'000)

Es ist die dritte und letzte Saison, in welcher der Walliser für den Einstiegslohn spielt. Wie zuletzt Timo Meier wird er einen neuen Vertrag mit einem weit höheren Salär erhalten. Aus Nati-Sicht bleibt zu hoffen, dass er und Roman Josi sich rechtzeitig auf eine Vertragsverlängerung einigen, damit sie an der Heim-WM dabei sein können. Dass die Devils im Sommer mit P. K. Subban, Nikita Gussew, Wayne Simmonds und Nummer-1-Draft Jack Hughes aufgerüstet haben, kann Hischier nur helfen. Um seine Position innerhalb der Organisation muss er sich keine Sorgen machen – selbst wenn er nicht mehr an der Seite von Taylor Hall spielen sollte.

Status: Aufsteigender NHL-Star.

Mirco Müller (24), New Jersey Devils

Vertrag: bis 2020, Lohn: 1,4 Mio.

Der Bruder von Nati-Spielerin Alina Müller unterschrieb einen neuen Vertrag bei den Devils.
Allerdings nur für ein Jahr. Einen fixen Platz konnte er sich in New Jersey bisher noch nicht sichern. Leichter wird es auch diese Saison nicht, zumal mit P. K. Subban ein Verteidiger geholt wurde, der gesetzt sein wird. Doch nun ist der Zeitpunkt für den Silberhelden von 2018 gekommen, sich durchzusetzen. Ansonsten gerät die Zukunft des Winterthurers in der besten Liga der Welt in Gefahr.

Status: Kämpft um einen Stammplatz.

Luca Sbisa (29), New York Islanders

Probevertrag

Letzte Saison war für den Zuger frustrierend. Er kam nur zu 9 Einsätzen und sass ansonsten überzählig auf der Tribüne. Und doch nimmt er wie im Vorjahr mit einem Probevertrag am Camp der Islanders teil, um sich für ein fixes Engagement zu empfehlen. Die New Yorker kennen Sbisa und wissen, was er kann und was nicht. Somit dürften seine Chancen vor allem vom Leistungsvermögen der jüngeren Verteidiger im Camp abhängen.

Status: Absicherung ohne Vertrag.

Nino Niederreiter (27), Carolina Hurricanes

Vertrag: bis 2022, Durchschnittslohn: 5,25 Mio.

In Minnesota schütteln immer noch viele den Kopf. Wie konnte man «El Nino» nur (für Victor Rask) abschieben? Der Schaden der Wild war der Gewinn der Hurricanes. In Carolina fand der Churer Rhythmus und Selbstvertrauen wieder und blühte an der Seite des finnischen Jungstars
Sebastian Aho förmlich auf, buchte in 36 Spielen 30 Punkte und erreichte den Halbfinal. Im Gegensatz zu Minnesota-Coach Bruce Boudreau weiss Hurricanes-Boss Rod Brind’Amour, was er an Niederreiter hat.

Status: NHL-Leistungsträger.

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