In den beiden Heimspielen hatte Nashville-Keeper Pekka Rinne zuletzt nur zu zwei Tore kassiert. Doch auswärts dauert es keine sieben Minuten, ehe der Finne zweimal geschlagen ist. In Pittsburgh scheint ein Fluch über ihm zu liegen. Seine Karriere-Bilanz in der Stahl-Stadt: 5,15 Gegentore pro Spiel und nur eine Abwehrquote von 82,2 Prozent.
Die Penguins nehmen, angeführt von Superstar Sidney Crosby, sofort das Heft in die Hand und überfordern die Predators, welche davor in elf von zwölf Dritteln des Finals spielbestimmend gewesen waren.
Im Powerplay bringt Verteidiger Justin Schultz das Heimteam mit einem nicht sehr platzierten Schuss zwischen Auston Watsons Beinen hindurch schnell in Führung.
Beim 2:0 trifft Bryan Rust völlig frei mit einem schönen Backhandschuss.
Und als es bereits so aussieht, als würden die Predators den Schaden im Startdrittel begrenzen können, trifft Playoff-Topskorer Jewgeni Malkin zehn Sekunden vor der Sirene. Zum zweiten Mal ist der Berner Yannick Weber bei einem Gegentor auf dem Eis.
Nach der Pause kehrt Rinne nicht ins Tor zurück und wird durch seinen Landsmann Juuse Saros ersetzt. Mit einer Wende wie im ersten Spiel, als die Predators ein 0:3 wegsteckten, ausglichen, aber dann doch verloren, wird es aber nichts. Schnell ist auch Saros geschlagen. Crosby verbucht seinen zweiten Assist mit einem Pass auf Conor Sheary, der seinen 25. Geburtstag mit dem 4:0 veredelt.
Pittsburgh lässt Nashville nicht den Hauch einer Chance. Der Titelverteidiger spielt so, als hätte für ihn der Final erst jetzt begonnen. Die zwei klaren Niederlagen in der Country-Metropole scheint die Penguins so richtig wachgerüttelt zu haben. Erstmals finden die Predators, die bisher gegen die Pittsburgh-Stars nur wenig zuliessen, kein Mittel, den Gegner zu stoppen. So erhöht Phil Kessel noch vor Spielmitte auf 5:0.
Diesmal sind Crosby (3 Assists) und Malkin (1 Tor, 1 Assist) heiss und nicht zu stoppen.
Das 6:0 ist dann eine echte Demütigung. Gleich zwei Predators-Spieler, die versuchen Ron Hainsey zu checken, landen auf dem Eis, während der routinierte Verteidiger übers Eis läuft und dann den Angriff selbst abschliesst.
Erstaunlich: Roman Josi steht bei keinem Gegentreffer auf dem Eis. Im Schlussdrittel legt sich der Berner Starverteidiger mit Hornqvist an und prügelt sich mit Malkin. Frustabbau.
Im Rahmen der allgemeinen Abrechnungen prügelt sich auch Weber noch mit Chris Kunitz.
3:2 führen die Penguins, bei denen Mark Streit weiterhin überzählig auf der Tribüne sitzt und Goalie Matt Murray fast mühelos einen Shutout einfährt, nun in der Best-of-7-Serie und haben zwei Meister-Pucks. Machen sie in der Nacht auf Montag den Sack zu? Bisher feierten sie alle ihre vier Titel in der Fremde. Die Fans brüllen bereits: «We want the cup!» (Wir wollen den Cup!)