«Heute Nacht schlafe ich sicher besser als sonst»
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Timo Meier über seine 5 Tore:«Heute Nacht schlafe ich sicher besser als sonst»

Papa Charly Meier nach 5-Tore-Wahnsinn
«Ich konnte es kaum fassen!»

Timo Meier (25) schreibt Geschichte. Der Appenzeller erzielt als erster Sharks-Spieler überhaupt fünf Tore in einem NHL-Spiel. Seine Eltern in Herisau trauen ihren Augen nicht.
Publiziert: 18.01.2022 um 16:47 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2022 um 17:07 Uhr
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5 Tore in einem Spiel! Es ist wieder «Timo Time»!
Foto: keystone-sda.ch
Angelo Rocchinotti

Eigentlich hätte alles ganz anders herauskommen können. Denn mit Hockey hat Charly Meier lange nichts am Hut. Timos Vater ist in der Nähe des Espenmoos aufgewachsen. Er nimmt den vierjährigen Timo an die Spiele des FC St. Gallen mit. Der Dreikäsehoch versucht es selbst mit Fussball, merkt aber schnell, dass ihm das Talent fehlt. Er ist zu langsam und wechselt aufs Eis.

Jede freie Minute verbringt Timo in der Eishalle. Ihn vom Eis zu holen, war fast unmöglich. «Er hätte am liebsten im Stadion geschlafen», erinnert sich Charly später. Timo bewundert die 1.-Liga-Spieler, fischt zerbrochene Stöcke aus dem Kübel und bastelt aus den Resten selbst welche. Doch physisch und läuferisch hat Timo viel Luft nach oben. Dass er je in der weltbesten Liga spielen würde, trauen ihm nur wenige zu. Doch längst hat es Meier den Kritikern gezeigt. Und am Montag sogar Geschichte geschrieben.

«Ein Riesen-Erlebnis»

Beim 6:2-Sieg gegen Los Angeles erzielt der Sharks-Stürmer fünf (!) Tore. Das hat in San Joses 31-jährigen Geschichte noch keiner geschafft. Papa Charly und Mama Claudia vor dem Fernseher zuhause in Herisau trauen ihren Augen nicht. «Ein Riesen-Erlebnis. Ich konnte es kaum fassen», freut sich Charly. «Parallel zum Spiel habe ich viele SMS und Whatsapp-Nachrichten erhalten. Von Bekannten und Freunden aus der Schweiz, Kanada und den USA. Es war imposant.»

Charly versucht, sich alle Spiele seines Sohnes anzuschauen. Egal, um welche Uhrzeit diese gerade stattfinden. An Matchtagen lässt die Familie Timo in Ruhe. «Er hat seine Abläufe, ist fokussiert. Doch nach den Spielen schreiben wir ihm, wollen wissen, ob es ihm gut geht, und warten seine Antwort ab. Diese ist an diesem Montag später als üblich eingetroffen.»

«Nichts Weltbewegendes»

Die Familie hat Timos Interviews gesehen. «Er ist sehr bescheiden, äussert sich nicht gross. Doch ich kenne die Körpersprache meines Sohnes. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er mit sich zufrieden war. Man sah, dass er stolz ist und Freude hat. Und trotzdem weiss Timo, dass er nichts Weltbewegendes geschaffen hat. Für ihn ist es ein Sieg. Ein Sieg für die Sharks.»

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Der Davoser Jacques Soguel ist 1976 der erste Schweizer, der gedraftet wird. Die St. Louis Blues ziehen den damaligen NLB-Stürmer und Lehrling in der 8. Runde als Nummer 121. Soguel erfährt es erst später. Die NHL ist für ihn nie ein Thema.
Foto: Keystone

Ende November besuchten Charly und seine Frau den Stürmer in Übersee. Zwischen Weihnachten und Neujahr flog dann Timos Schwester Larissa rüber. Die nächste Reise ist für Ostern geplant. «Nun kam das Allstar-Game dazwischen», sagt Charly schmunzelnd. Er habe sich noch überlegt, nach Nordamerika zu fliegen. Doch: «Dieser Erfolg gehört Timo. Er soll ihn geniessen.»

Seltenes Ereignis

In den letzten 25 Jahren gelangen neben Meier nur vier weiteren NHL-Spielern fünf Tore in einer Partie: Marian Gaborik, Johan Franzen, Patrik Laine und Mika Zibanejad. Ein 6-Tore-Spiel schafften nur sieben Spieler. Und den Rekord hält Joe Malone mit sieben Treffern im Jahr 1920.

Meier steht nun auf Rang 8 der NHL-Skorerliste (20 Tore, 25 Assists). «Ich will zuhause alle stolz machen», sagte der 25-Jährige einst. Das hat Meier geschafft.

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