BLICK: Nino, sind Sie gut in North Carolina angekommen?
Niederreiter: Ja. Aber bis ich in Carolina gelandet bin, ist es in meinem Leben für ein paar Stunden wirklich drunter und drüber gegangen.
Was ist genau passiert?
Zuerst ist mein Training mit den Minnesota Wild am Donnerstagmorgen ganz normal verlaufen. Weil ich meine Eltern zu Besuch hatte, bin ich anschliessend zügig nach Hause gefahren. Dort hat mich um 14 Uhr ein Telefonanruf von Wild General Manager Paul Fenton erreicht. Der Anruf hat dann aber nur rund dreissig Sekunden gedauert.
Was hat Ihnen Fenton gesagt?
Er hat sich bei mir für alles bedankt, was ich in den letzten Jahren für die Minnesota Wild getan habe. Danach hat er mir aber ganz schnell klar gemacht, dass es nun für beide Seiten besser sei, wenn man sich trennen würde. Sie hätten mich deshalb nach Carolina transferiert. Das wars. Ich bin mir in diesem Moment wie auf einem Muni-Markt vorgekommen. Und kurz darauf habe ich dann auch schon einen Anruf von meinem neuen Arbeitgeber erhalten.
Wie ist dieses Gespräch verlaufen?
Man hat mir mitgeteilt, dass man sich in sehr auf mich freuen würde. Gleichzeitig wurde ich gebeten, so schnell wie möglich nach North Carolina zu fliegen, damit ich rechtzeitig für das Heimspiel gegen Ottawa einsatzbereit bin. Ich habe dann sofort ein paar Koffern gepackt. Während dem Packen habe ich meinen Eltern einen Flug gebucht, damit sie bei meinem Debüt in North Carolina dabei sein können. Und um 17.20 Uhr bin ich dann in Minnesota abgeflogen.
Wie stark war ihre Wehmut, als Sie von Minneapolis nach North Carolina abgehoben sind?
Die war schon da, schliesslich war ich jetzt sechs Jahre in Minnesota. Ich hatte dort viele wunderbare Erlebnisse. Und jeder Wild-Spieler hat mich vor dem Abflug angerufen weil sie mir ihr bedauern über meinen Abgang ausdrücken wollen. In der Zwischenzeit haben sich aber auch schon meine neuen Mitspieler auf sehr liebenswerte Weise bei mir gemeldet. Nun freue ich mich auf das erste Spiel mit den Hurricanes.
Haben Sie schon nach einer neuen Wohnung umgesehen?
Nein. Weil wir nach dem Heimspiel gegen Ottawa mehrere Auswärtsspiele an der Westküste absolvieren, werde ich bis auf weiteres im Hotel leben. Weil ich bis jetzt nie länger als eine Nacht hier verbracht habe, habe ich auch noch nicht viel von meiner neuen Stadt gesehen. Aber ich habe schon viel Gutes von dieser Region gehört.
In Minnesota haben Sie ihre Lieblingsnummer 22 getragen, welche bei Carolina Verteidiger Brett Pesce trägt. Wissen Sie schon, mit welcher Nummer Sie in der Nacht auf Samstag gegen Ottawa einlaufen werden?
Mit der 21. Diese Nummer habe ich früher beim HC Davos getragen.