In der Garderobe der Minnesota Wild wird in diesen Tagen nicht nur über Eishockey gesprochen – der Kampf um die Nachfolge von Präsident Barack Obama beschäftigt speziell Nino Niederreiters (23) amerikanische Mitspieler sehr.
«Viele meiner Teamkollegen reden von einem Armutszeugnis für die USA, dass ein Land mit fast 320 Millionen Einwohnern keine besseren Kandidaten für den Präsidentenstuhl hervorbringt», erzählt der Schweizer NHL-Star.
Angesprochen auf den konservativen Kandidaten Donald Trump antwortet der Churer: «Ich habe zwar nicht viel Ahnung von US-Politik, aber wenn ich diesen Mann im Fernsehen sehe, bin ich froh, dass ich kein Amerikaner, sondern Schweizer bin.»
Richtig glücklich ist Niederreiter dafür mit der Wahl von Patrick Fischer zum Nati-Coach. Fischer war vorletzte Woche bei «El Nino» zu Besuch, als dieser mit zwei Toren und einem Assist den Divisions-Konkurrenten Colorado wegfegte.
«Ich habe nach dem Match mit Fischer zu Abend gegessen, und ich habe dabei einen sehr guten Eindruck von ihm gewinnen können. Er will mit unserer Nati ein sehr offensives Hockey spielen. Er hat auch durchblicken lassen, dass er zwei, drei taktische Elemente von Minnesota ins Schweizer Spiel einbauen möchte.»
Übrigens: Nino Niederreiter war noch ein Kind, als er erstmals mit Patrick Fischer gesprochen hat. «Ich war 15 und Junior beim HCD, als mir meine Davoser Gastmutter Fischers Handynummer gegeben hat. Ich habe ihn damals um einen Ratschlag gebeten. Ich wollte von ihm wissen, ob ich in der Schweiz bleiben oder in eine Juniorenliga nach Nordamerika gehen soll. Er hat mich zum Glück zum Wechsel in die USA ermuntert.»
Zurzeit ist es allerdings höchst unsicher, ob Fischer schon zu Beginn der WM in Moskau auf Niederreiter setzen kann. Die Minnesota Wild liegen in der Western Conference zwar einen Rang hinter Colorado und dem letzten Playoff-Platz, haben aber ein Spiel weniger bestritten.