Nico Hischier im Rookie-Camp
«Ich schleppe auch den Puck-Kübel»

Nummer-1-Draft Nico Hischier (18) und sieben weitere junge Schweizer geben ihre Visitenkarte in den Rookie-Camps der NHL ab.
Publiziert: 10.09.2017 um 17:07 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:06 Uhr
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Vollgas: Hischier in Übersee.
Emanuel Gisi und Stephan Roth

Nico Hischiers Flugmeilen-Konto muss mittlerweile aus allen Nähten platzen. Achtmal jettete er seit März zwischen Europa und Nordamerika hin und her. Diesmal will der Center länger bleiben. Kann sich der 18-Jährige bei den New Jersey Devils fest­beissen, kehrt er erst nach der NHL-Saison im nächsten Frühling zurück in die Schweiz.

Zunächst spielt Hischier dieses Wochenende bei der Prospects Challenge, einem Rookie-Turnier. Bevor dann das richtige Trainingscamp der Devils anfängt. «Ich bin immer genau gleich, wenn ich in ein neues Team komme», sagt Hischier zu SonntagsBlick. «Am Anfang ein bisschen zurückhaltender, aber ich bin ein offener Mensch, der keine Probleme hat, neue Freunde zu finden.»

Und Hischier scheint gut anzukommen bei den neuen Kollegen. «Ich gebe ihm einfach den Puck und lasse ihn kreieren, sein Ding machen», sagt Verteidiger Will Butcher. «Es macht Spass mit ihm auf dem Eis.» Rick Kowalsky, einer der Coaches im Camp, lobt Hischiers Defensivspiel: «Er ist ohne Puck sehr gut, er ist in der Rückwärtsbewegung stark. Er sieht wie einer aus, der seine Mitspieler besser macht.»

Trotz Nummer 1 keine Privilegien für Hischier

Der Walliser selbst sagt: «Man ist wegen seiner Leistung im Team. Ich weiss, dass ich mich beweisen muss.» Dass er trotz Nummer-1-Status keine Privilegien hat, ist ihm auch klar. «Es gibt sicher gewisse Regeln, welche die Jungen befolgen müssen. Das ist in der Schweiz so und hier nicht anders. Aber das ist okay, ich schleppe auch den Puck-Kübel.»

Während alle Augen auf Hi­schier, der beim Test gegen Buffalo (4:3 n. V.) seine Qualitäten bereits unter Beweis stellte, gerichtet sind, müssen andere Schweizer in den Rookie-Camps um Aufmerksamkeit kämpfen. So sind die Nati-Stürmer Vincent Praplan (San Jose) und Pius Suter (Ottawa) ohne NHL-Vertrag über den Atlantik gereist, um ihre Visitenkarte abzugeben.

Kloten würde Praplan, der im Sommer bereits in einem Prospect-Camp von Chicago war, keine Steine in Weg legen, sollten ihm die Sharks ein Angebot unterbreiten. Auch wenn sich der Walliser die NHL erst für nächste Saison als Ziel gesetzt hat.

Suter hingegen hat nur eine Klausel im Vertrag, die es ihm erlaubt, an Camps teilzunehmen. Das Ziel NHL hat er nie aus den Augen verloren, obwohl er trotz guten Leistungen dreimal im Draft ignoriert wurde. Er lässt nichts unversucht und spielt nun beim Team von Guy Boucher (ex SCB) und Marc Crawford vor.

Irma stoppt Damien

Auch Noah Rod (San Jose) wird leihweise zu Servette zurück­kehren, falls er, wie erwartet, den Sprung in die NHL nicht schafft.

Timo Meier (San Jose), Denis Malgin (Florida), Jonas Siegen­thaler (Washington) und Calvin Thürkauf (Columbus), der gegen Chicagos Rookies drei Assists erzielte, bleiben in Übersee.

Gar nicht anreisen konnte Damien Riat. Der 20-Jährige begann die Saison entgegen seinen Plänen mit Servette, weil das Camp Washingtons mit Testspielen in Florida wegen Hurrikan Irma verschoben werden musste. l

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