Als Joker hat der Schweizer Verteidiger-Doyen Mark Streit zuletzt in Montreal Erfahrungen gesammelt. Der Schweizer mit bisher 784 Regular Season-Einsätzen musste bei den Canadiens zu Beginn seiner NHL-Karriere im Herbst 2005 oftmals als Stürmer aushelfen.
Seither hat sich der Berner als Offensiv-Verteidiger in der Liga etabliert: 784 Regular Season-Einsätze und 434 Skorerpunkte, dazu 31 Playoff-Partien (3 Punkte).
Der Wechsel zu Transferschluss von Philadelphia zu den Pittsburgh Penguins (via Tampa) am 1. März dieses Jahres hat auf den ersten Blick einen verführerischen Anstrich: Streit scheint mit seinen offensiven Vorzügen für die Rolle als Aushilfs-Abwehrstratege für den am Nacken verletzten Kris Letang prädestiniert.
Streit verpasst auch Spiel vier
Nur scheint Coach Mike Sullivan eine ganz andere Idee zu vertreten. Obwohl Streit direkt nach dem Transfer zu 19 Einsätzen kommt, wird er zu Beginn der Playoff-Serie gegen Columbus mit seiner Vergangenheit als Joker konfrontiert.
Bloss darf er bei den offensivstarken Penguins nicht als Stürmer aushelfen: Streit wird mit dem Label «Überzählig» versehen und muss vorderhand auf der Tribüne zusehen, wie die Penguins ihrer Favoritenrolle gerecht werden.
Nach vier Spielen führt der Titelverteidiger mit 3:1. In der Nacht auf Mittwoch vergeben die Penguins den ersten Matchpuck – verlieren mit 4:5, nachdem sie nach 25 Minuten schon mit 0:3 im Rückstand liegen. Ohne Abwehrchef Letang. Und zum vierten Mal ohne den designierten Ersatzmann Streit.
Im Dunstkreis der Penguins wird nun heftig darüber spekuliert, wann der Linksschütze wieder berücksichtigt wird. Sein Abwehrkollege Trevor Daley steht trotz der Führung unter Dauerbeobachtung. Gut möglich also, dass Streit im weiteren Verlauf der Playoffs doch noch eingesetzt wird – falls ihn Coach Mike Sullivan nicht grundsätzlich auf dem Kieker hat.
Timo Meier trifft bei Kantersieg
Die nächste Gelegenheit den Viertelfinal-Einzug perfekt zu machen, bietet sich dem Titelhalter in der Nacht auf Freitag.
Für den Fall, dass die Penguins als erstes NHL-Team seit 1998 (Detroit) den Titel verteidigen können, muss Streit in der Finalserie zu mindestens einem Einsatz kommen, ansonsten könnte sich sein Traum vom Stanley Cup kurz vor der Ziellinie doch noch in Luft auflösen: Die Kriterien für einen Platz auf dem begehrten Pokal sind streng: 41 Qualifikationsspiele oder eine Partie während der Stanley-Cup-Finalserie sind gefordert. Streit darf also noch hoffen.
Im Gegensatz zu Streit kommt Timo Meier bei den San Jose Shark bereits zu seinem vierten Playoff-Einsatz. Gegen die Edmonton Oilers bleibt der Stürmer beim 7:0-Kantersieg ohne Skorerpunkt und steht rund 13 Minuten auf dem Eis. In der Serie stehts nun 2:2.