Schweizer NHL-Stars wie Mark Streit und Roman Josi verbringen die Sommermonate jeweils gerne in der Heimat. Kevin Fiala geht einen anderen Weg: Er absolviert das Sommertraining in Nashville. «So habe ich den ganzen Sommer über immer den gleichen Trainer», erklärt der Teenager.
Von den Nashville Predators, dem Team von Roman Josi, in der ersten Runde an elfter Stelle im Sommer 2014 gedraftet, kehrt Fiala zunächst nach Schweden zurück. Bei HV71 soll der Stürmer noch weiter reifen.
Im Januar dieses Jahres dann der Wechsel nach Nordamerika. Zuerst ins AHL-Team der Nashville-Organisation, zu den Milwaukee Admirals. Dort fasst Fiala schnell Fuss, schafft 20 Skorerpunkte in 33 Spielen. Und wird für zwei Spiele in die NHL gerufen, bevor er im Mai mit der Nati an der WM in Prag stürmt.
Dann gehts schnell: «Die Predators boten mir an, dass ich im Juli zum Team stossen und bei den Camps dabei sein soll», erzählt unser NHL-Küken. Fiala macht sich Überlegungen, auch ein Sommertraining in Schweden, der Heimat von Freundin Jessica (20), steht im Raum.
«Doch mein Wunsch reifte, bereits so früh wie möglich in Nashville trainieren zu können.» Für den grossen Traum der NHL, zu dem er die Türe bereits einen Spalt weit aufgestossen hat.
«Ich sehe Josi als grossen Bruder»
Bloss eine Woche verbringt der Teenager nach der WM bei den Eltern in der Schweiz. Dann reist das verliebte Pärchen nach Nashville, lädt sein Gepäck ab und gönnt sich zuerst Ferien in Mexiko.
Seit zehn Tagen nun sind Kevin und Jessica zurück in der Hauptstadt des Staates Tennessee – und der Countrymusik. «Wir dürfen vorübergehend im Apartment eines Teamkollegen wohnen, suchen aber intensiv nach einer Wohnung», erzählt Kevin.
Tausende Kilometer von zu Hause weg – da ist der 18-Jährige überglücklich, dass sich seine Freundin entschieden hat, ihre Heimat Schweden hinter sich zu lassen und ihm nach Nordamerika zu folgen. «Sie unterstützt mich bei allem. Das schweisst uns noch stärker zusammen.»
Denn momentan hat das Talent viel um die Ohren, «eine riesige Pendenzenliste». Die täglichen Trainings, eine Wohnung muss her, «zudem möchte ich diese Woche noch mit der Fahrschule starten», so Kevin. Von der Stadt haben die beiden noch nicht viel gesehen, gekocht und gegessen wird noch zu Hause.
Anschluss im Team hat der Rookie dank Landsmann Josi in den letzten Monaten schon gefunden. «Ich sehe Roman als grossen Bruder, er hat mir geholfen, mich hier zurechtzufinden. Ich schätze seine Unterstützung sehr.»
Fiala ist sich aber bewusst, dass für ihn als Rookie einige Hierarchieregeln gelten. Auch in Nashville will Fiala nicht die Bodenhaftung verlieren auf dem Weg zu seinem Ziel, der NHL.