In der NHL schauen Mediziner künftig genau hin. Die unabhängigen Beobachter sollen bei Anzeichen einer Gehirnerschütterung eingreifen und den Spieler noch während der Partie aus dem Verkehr ziehen.
Die betreffenden Akteure werden dann sofort einer Untersuchung unterzogen. Aufs Eis zurückkehren dürfen sie nur, wenn sich der Verdacht als unbegründet herausstellt.
Die am Dienstag vorgestellte Massnahme wird mit Saisonbeginn am Mittwoch umgesetzt und soll dazu beitragen, Gehirnerschütterungen früher zu erkennen und damit verbundene Langzeitschäden möglichst zu verringern.
Die NHL ist in dieser Frage zuletzt an mehreren Fronten unter Druck geraten. Sie befindet sich mit ehemaligen Spielern in einem Rechtsstreit um Entschädigungen für erlittene Langzeitfolgen.
Gleichzeitig beschäftigen sich nun auch US-Parlamentarier mit dem Umgang mit den Kopfverletzungen in der Liga, wie der kanadische Sender «TSN» meldet. Der NHL wird wie der Football-Profiliga NFL vorgeworfen, das Problem lange nicht ernst genommen oder gar verharmlost zu haben.
Dazu passt, dass eines der wichtigsten Aushängeschilder der besten Liga der Welt den Saisonstart sausen lassen muss: Superstar Sidney Crosby (29) fällt mit einer im Training erlittenen Gehirnerschütterung auf unbestimmte Zeit aus. Seine Pittsburgh Penguins, ihres Zeichens Stanley-Cup-Titelverteidiger, werden beim Auftakt-Knüller gegen Washington am Donnerstag ohne den Kanadier auskommen müssen.
Der Schweizer NHL-Star Roman Josi (26) dürfte zum Saisonstart dagegen bereit sein. Doch auch er ist ein prominentes Opfer: Der Verteidiger hat sich in den letzten Jahren mehrere Gehirnerschütterungen zugezogen. (eg)