Papa Streit greift nach dem Stanley Cup
Töchterchen Victoria fiebert schon im Stadion mit

Jetzt ist das Schweizer Quartett im NHL-Playoff-Final komplett. Nach Nashville mit Josi, Weber und dem verletzten Kevin Fiala hat auch Mark Streits Pittsburgh den Einzug geschafft.
Publiziert: 26.05.2017 um 23:39 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:20 Uhr
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Streit ist seit Januar stolzer Vater der kleinen Victoria.
Marcel W. Perren

Hinter Mark Streit liegen elf bewegende, zum Teil richtig harte Wochen. Das vielleicht turbulenteste Kapitel in der Biografie des ersten Schweizer NHL-All-Stars beginnt Anfang März mit dem für Streit komplett unerwarteten Trade von Philadelphia nach Pittsburgh. «Das war für mich ein echter Schock», gibt Streit zu. «Dieser Wechsel bedeutete für mein Privatleben einen gravierenden Einschnitt. Ich wurde mit meiner jungen Familie ohne echte Vorwarnung aus der vertrauten Umgebung in Philadelphia herausgerissen.»

In den ersten Wochen erlebte der 39-jährige Berner in Pittsburgh vor allem neben dem Eis eine triste Zeit. Bis er in der Stahl-Metropole eine passende Wohnung gefunden hatte, blieben Streits Frau Fabienne und die im Januar geborene Tochter Victoria noch in Philadelphia. Und nachdem er endlich mit seinen Liebsten ein neues Heim beziehen konnte, erhielt Mark beim Titelverteidiger trotz vier Skorerpunkten in den drei ersten Spielen immer weniger Eiszeit.

Seit dem Beginn der Playoffs sass Streit meistens als überzähliger «Penguin» auf der Tribüne.

Eine wohltuende Ausnahme erlebte der grosse Kämpfer am Sonntag vor einer Woche, als er im fünften Halbfinal-Spiel gegen Ottawa mit einem Assist zum 5:0 glänzte. Das schönste für Streit: Die kleine Victoria schaute ihrem Papa im massgeschneiderten Trikot mit der Nummer 32 von der Tribüne aus zu. «Meine Tochter hat an diesem Tag ihr erstes Spiel im Stadion erlebt. Es hat ihr offensichtlich sehr gut gefallen, auf jeden Fall hat sie nach dem Match gelächelt.»

Aufeinandertreffen der Berner Freunde

Obwohl sich Streit beim entscheidenden Spiel 7 (3:2 n.V.) wieder mit der Rolle des Zuschauers begnügen musste, huscht jetzt auch ein Lächeln über sein Gesicht. Er freut sich auf den Stanley-Cup-Final gegen zwei Berner Freunde in Diensten der Nashville Predators. «Roman Josi, Yannick Weber und ich sind in Bern unweit voneinander aufgewachsen, wir trainieren im Sommer immer zusammen. Nun kommt es zum Wiedersehen im Stanleycup-Final. Ein solches Drehbuch wäre wahrscheinlich sogar einem Hollywood-Regisseur zu kitschig.»

Damit Streits Name im Falle eines Pittsburgh-Triumphs auf den 125-jährigen Pokal eingraviert wird, muss der Routinier im Final (ab Montag) mindestens einmal spielen. Freuen wir uns auf die finale Pointe in dieser verrückten Schweizer Stanley-Cup-Story.

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