BLICK: Mark, sind Sie schon in Pittsburgh?
Streit: Nein, ich bin noch am Flughafen in Philadelphia. Aber ich bin gerade auf dem Weg zum Flieger in Richtung Pittsburgh. Und wenn nichts dazwischen kommt, werde ich in der Nacht auf Samstag beim Heimspiel gegen Tampa Bay erstmals für die Penguins einlaufen. Ich kann es selbst noch fast nicht glauben, was in den letzten Stunden alles passiert ist.
Haben Sie damit gerechnet, dass Sie die Saison in Philadelphia beenden?
Ja. Klar, auch ich wurde immer wieder mit den Gerüchten konfrontiert, dass unser General Manager Ron Hextall daran denkt, mich abzugeben. Aber ich habe diese Spekulationen nicht ernst genommen. Warum auch? Die Flyers kämpfen ja nach wie vor um einen Playoff-Platz und deshalb bin ich davon ausgegangen, dass man dafür auch auf mich setzt. Darum bin ich am Mittwoch frei von jeglichen Wechselgedanken ins Training gefahren.
Was ist dort passiert?
Kurz nach meiner Ankunft in der Garderobe hat mir der Materialchef ausgerichtet, dass der General Manager in seinem Büro auf mich warten würde. Allein diese Ankündigung ist mir durch Mark und Bein gefahren. Der GM hat mir gesagt, dass er drei vier Angebote für mich hätte. Wir sind dann gemeinsam ein paar Szenarien durchgegangen, danach ist aber bis am Abend nichts passiert. Und als ich mir wieder ziemlich sicher war, das nun doch nichts passiert, erreichte mich plötzlich ein Anruf von Hextal: «Wir haben dich soeben nach Tampa Bay getradet. Herzlichen Dank für deinen tollen Einsatz in den letzten Jahren.» Kurz darauf habe ich dann die Nachricht erhalten, dass mich Tampa Bay direkt an Pittsburgh abgibt. Ich muss zugeben, dass das alles im ersten Moment ein ziemlicher Schock für mich war.
Schockiert, obwohl Sie in Zukunft an der Seite von Sidney Crosby für den Stanley-Cup-Titelverteidiger auflaufen können?
Keine Frage, ich freue mich wahnsinnig auf die sportliche Herausforderung. Aber privat stellt dieser Transfer für mich und meine Familie einen echten Einschnitt dar. Ich habe in Philadelphia vor Jahren eine schöne Eigentumswohnung gekauft, auch meine Frau hat sich hier mit unserer zwei Monate alten Tochter sehr wohl gefühlt. Darum ist man im ersten Moment natürlich geschockt, wenn man mitten in der Saison mit seiner Familie aus dem vertrauten Umfeld gerissen wird. Aber dieser Schock ist mittlerweile der grossen Vorfreude auf das erste Spiel mit dem neuen Team gewichen.